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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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nach«, sagte er noch einmal und zog sich zurück.
    Während er verschwand, bemerkte Aschure Goldfeder, die ihr zuzwinkerte. Sie wurde ein wenig rot und drehte rasch den Kopf zur Seite. Aber die Worte Dornenfeders gingen ihr nicht mehr aus dem Sinn.
    Die meisten Ikarier saßen oder lagen schweigend da und lauschten dem Gesang der Vögel und dem Rauschen des Nordras. Sternenströmer trank seinen Tee aus und überprüfte den Stand der Sonne. Nicht weit von hier wurde der Weg gefährlich, und er konnte den Verwundeten und auch sich selbst nicht allzu viel zumuten.
    Er reichte Goldfeder seine Tasse und rief dann Dornenfeder zu sich. Der Ikarier war sofort zur Stelle.
    »Staffelführer«, begann der Zauberer und hoffte, bald die heilende Wirkung des Tees zu spüren. »Von hier an bedeckt Dickicht die Böschung des Nordras. Wenn wir zu Fuß weitersuchen, könnten wir deshalb leicht den Höhleneingang verpassen. Schickt also ein paar Eurer Soldaten in die Lüfte, damit sie von oben Ausschau halten können.«
    Der Offizier nickte. »Zauberer, wonach suchen wir denn nun genau?«
    Sternenströmer verzog das Gesicht, als wieder eine Welle des Schmerzes ihn ergriff. Er mußte ein wenig warten, bis er wieder freier atmen konnte. Goldfeder warf dem Staffelführer einen strengen Blick zu.
    »Nach einem Zufluß, einem Bach«, antwortete der Zauberer schließlich. »Er kommt aus einer Höhle und fließt von dort bald in den Strom. Ich vermute, der Eingang zur Unterwelt dürfte nicht weit von hier entfernt liegen. Ein paar Meilen von hier stößt der Nordra auf ein Hindernis, die steilen Klippenwände der Alpen. Goldfeder, ist Euch bei Euren Wanderungen kein Fluß aufgefallen, der in den Nordra fließt, bevor er ins Hochgebirge strömt?«
    Seine Frau schüttelte den Kopf. »Nein. In den Alpen selbst finden sich keine Zuflüsse, und diesen Abschnitt des Stroms kenne ich nicht so gut. Für gewöhnlich biege ich nach Osten ab, sobald ich die Berge hinter mir gelassen habe.«
    »Dann steigt auf, Staffelführer. Sucht von oben. Der Eingang kann nicht weit sein.«
    Als der Ikarier in die Lüfte flog, lehnte sich Sternenströmer schwer an Goldfeder und schloß die Augen. Wenigstens für kurze Zeit ausruhen.
    Doch die Entspannung währte nicht lange. Schon zehn Minuten später landete wieder Dornenfeder neben ihm.
    »Wir haben einen kleinen Fluß entdeckt, der von einem Höhleneingang in den Nordra fließt. Er befindet sich glücklicherweise auf dieser Seite des Flusses. Ihr hattet recht, Zauberer, vom Boden aus hätten wir ihn wohl kaum gesehen. Altbeerenbüsche haben einen Großteil des Baches überwuchert und bedecken auch den Höhleneingang.«
    »Ist es weit bis dorthin?«
    Der Offizier schüttelte den Kopf. »Höchstens eine halbe Stunde, Sternenströmer.«
    »Gut«, brummte der Zauberer, und seine Frau half ihm beim Aufstehen.
    Ziemlich genau eine halbe Stunde später standen sie in der Höhle, aus der der Bach herausfloß. Obwohl sie nicht weit vom Nordra entfernt lag, hatten die Krieger doch den Weg dorthin freischlagen müssen, damit auch die anderen durch das Gestrüpp fanden. Dornenfeder hatte recht behalten. Vom Flußufer aus konnte man die Höhle leicht übersehen.
    Der Kanal entpuppte sich als sehr ungewöhnlich, denn seine Ufer waren mit Steinplatten begrenzt, so daß er durchgehend eine Breite von fünf Schritten aufwies. In der Höhle selbst weitete er sich zu einem großen rechteckigen Becken. Auch hier gab es die Randbegrenzung durch mächtige Steinplatten, die aus der nahen Klippenwand zu stammen schienen. Der Eingang maß nur fünfzehn Schritte, aber die Höhle selbst vergrößerte sich zu einem riesigen Raum, dessen jenseitiges Ende sich in der Dunkelheit verlor.
    »Ja«, meinte der Sternenströmer, während er sich in der Höhle umschaute, »wir scheinen tatsächlich einen der Eingänge zur Unterwelt gefunden zu haben … Seht nur!« rief er aufgeregt und zeigte auf ein Steinbord an einer Seite. Darauf lagen zwei flache Kähne.
    Goldfeder lief etwas weiter in die Höhle hinein und drehte sich dann mit verwirrter Miene zu ihrem Gatten um: »Sternenströmer, das Becken endet hier, und das Wasser hat keinen Abfluß. Wie könnte dieser Ort ein Eingang zur Unterwelt sein?«
    Der Zauberer lächelte und humpelte, so rasch es seine Verletzungen zuließen, zu ihr. »Mein Herz, die Unterwelt befindet sich, wie der Name schon sagt, unter uns. Nicht einmal die Charoniten können mit all ihrer Magie bewirken, daß Wasser nach oben

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