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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Händen seine große Hand.
    Bornheld holte tief Luft, wie auch alle anderen Männer am Tisch. Zu ihrer berückenden Schönheit waren jetzt so verführerische Reize dazugekommen, daß alle Anwesenden darauf mehr oder weniger heftig ansprachen. Dabei hatte ihr Bräutigam gar nicht die Absicht, ihrem Begehr Widerstand zu leisten. Wenn diese junge Frau ihn so sehr wollte, warum sollte er sich dann ihr versagen?
    Faraday bemerkte, wie sich ein Schatten über seine Augen legte, und beschloß, ihren Vorteil bis zum letzten auszunutzen. »Herr«, sprach sie mit dunkler Stimme, »sollte ich denn alle Mühen umsonst auf mich genommen haben? Bitte, Bornheld, wir wollen unsere Vermählung nicht noch länger aufschieben. Wer weiß schon, was der morgige Tag uns bringt?«
    Beim Pflug, dachte Jorge immer noch atemlos von ihrer Ausstrahlung, könnte ich denn einer jungen Schönen etwas abschlagen, die Schnee und Gefahren getrotzt hat, nur um an meiner Seite zu sein?
    Bornheld sah nur diese wunderbare Frau vor sich, die vor allen seinen Kommandeuren erklärte, selbst um den Preis ihres Lebens die Seine werden zu wollen. Bis zu diesem Tag hatte er stets unter der Demütigung gelitten, daß Frauen ihm zwar Komplimente über seine kriegerischen Fähigkeiten machten, dabei aber nur Augen für seinen Stiefbruder hatten. Nun, das Schicksal hatte ihm nun eine Trophäe in die Hände gespielt, nach der selbst dieser vaterlose Emporkömmling vergebens streben mußte. Faraday war um seinetwillen gekommen, und nicht um Axis’ willen!
    »Natürlich mußtet Ihr in Eurer Not an mich denken, nachdem der Axtherr seine Pflichten gegen Euch so grob vernachlässigt hatte«, erklärte der Herzog. »Sobald er hier eintrifft, werde ich ihn für seine Unfähigkeit auspeitschen lassen!«
    Faraday zuckte bei dieser Vorstellung zusammen. Aber sie wußte auch, daß sie jetzt nicht für Axis um Gnade bitten durfte. »Ich hätte mit Euch in Karlon bleiben sollen, mein Geliebter. Mein Vater tat unrecht, als er mich mit den Axtschwingern losschickte. Vielleicht«, fügte sie mit kokettem Lächeln hinzu, »sollten wir statt seiner lieber meinen Vater auspeitschen lassen.«
    Bornheld brach in schallendes Gelächter aus. »Welch tückisches Mädchen Ihr doch seid, Faraday. Ihr verblüfft mich immer wieder. Nun, meine Herren«, erklärte er den drei Befehlshabern, »wer könnte soviel Schönheit denn schon widerstehen? Ich muß zugeben, daß mir das unmöglich ist. Gautier!«
    Der Leutnant nahm sofort Haltung an. »Herr?« »Hier auf der Burg treibt sich doch ein alter Bruder herum, der sich durch unsere Vorräte frißt, die wir doch besser für unsere Soldaten aufheben sollten. Findet ihn mir!«
    »Sofort, Herr!« beeilte sich dieser zu antworten und fragte sich hilflos, wo er den Geistlichen in der übervollen Burg nur aufspüren sollte. Der strenge Blick des Herzogs ließ ihn jedoch auf der Stelle aufbrechen.
    Bornheld wandte sich wieder an seine Braut. »Ich glaube, wir benötigen die Dienste des Mönches schon bald. Heute nachmittag soll hier nämlich eine Hochzeit stattfinden.«
    Faraday spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog, doch es gelang ihr, das Lächeln beizubehalten. »Herr«, hauchte sie, »ich kann es kaum erwarten.«
    Gautier wurde auf dem Weg zur Tür von Magariz aufgehalten. »Hört, Mann«, flüsterte der Fürst ihm zu, »Ihr findet den Bruder am Küchenfeuer, wo er schlummert.«
    Der Leutnant atmete erleichtert auf. »Danke, Herr.«
    Timozel, der bislang geschwiegen hatte, trat nun vor. »Euer Durchlaucht«, versuchte er Bornhelds Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Dieser drehte sich mit leisem Unwillen zu ihm um. Was wollte der Axtschwinger? Er hatte sich große Meriten erworben, als er Faraday beim Erdrutsch gerettet und sie dann nach Norden begleitet hatte, aber nun wurden seine Dienste nicht mehr benötigt. Höchste Zeit, daß der Jüngling sich unauffällig zurückzog. Der Herzog betrachtete Timozel genauer und geriet ins Grübeln. Aus dem halben Kind war ein richtiger Mann geworden … Ein häßlicher Verdacht stieg in Bornheld. Seine Braut und ihr Beschützer waren wochenlang zusammengewesen, wer wußte schon, wie nahe sie sich dabei gekommen waren? Sollte er etwa eine Ehefrau bekommen, die ihre Ehre verloren hatte?
    »Edler Herr«, begann Timozel, »Ihr solltet von dem tiefen Band erfahren, daß zwischen der edlen Faraday und mir geschmiedet wurde.« Der Herzog erstarrte. Faraday spürte seine Faust sich fester um ihre Hand schließen. Bei

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