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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Axtherr!« brüllten die Männer in seiner Nähe, und der Ruf breitete sich über die Mauern der Stadt fort. »Axtherr, wir sind bereit und hören Eure Stimme!«
    Dann begann der Kampf. Welle um Welle schoben sich die Skrälinge die Mauern hoch und drohten schon durch ihre schiere Übermacht die immerhin mehr als tausend Soldaten an den Zinnen zu überrollen. Doch die Männer waren auf diese Schlacht vorbereitet, und ihr Anführer war in ihrer Mitte. Die Männer hatten in den letzten Wochen immer wieder geübt, wie die Geistwesen sich ausschalten ließen und welche ihre empfindlichsten Stellen waren. Ihre Hände griffen ins Haar der Kreaturen, ehe diese sie mit ihren Krallen packen konnten, und dann fuhren Schwert, Dolch oder Lanze in die silbernen Augen. Die Geister kreischten, verloren in dem Moment, in denen ihre Augen zerplatzten, den Halt und stürzten sich auflösend nach unten in den Schnee, wo sie in einer Pfütze vergingen.
    Doch auch aus den Reihen der Soldaten ertönten Schreie. Dutzende von ihnen fielen. So mancher kippte mit einem Skräling auf der Brust nach hinten, dessen lange Zähne sich in Gesicht und Hals gruben. Die Geistwesen gerieten wie so oft in einen Rausch, wenn sie Menschenfleisch zu schmecken bekamen. Axis und Belial schienen überall zugleich zu sein und feuerten ihre Männer immer wieder an. Wo immer ein ganzer Abschnitt dem Ansturm zu erliegen drohte, sprangen die beiden herbei, stürzten sich ins Getümmel, rissen ihre Soldaten mit und drängten die Skrälinge über die Zinnen zurück.
    »Setzt Feuer ein!« brüllte der Axtherr. »Die Brandsätze!«
    Die in Bereitschaft stehenden Soldaten kamen nun mit Ölbehältern nach oben, und sie gossen die Flüssigkeit über die Zinnen der Brustwehr auf die Skrälinge. Dann schleuderten sie Fackeln hinterher und setzten ganze Scharen von Geistern in Brand. Deren Fleisch entzündete sich auf der Stelle, und die Kreaturen stürzten kreischend in den Schnee. Kaum trafen sie auf, vergingen sie schon in grauem Matsch.
    Aber das Öl stand den Verteidigern nur begrenzt zur Verfügung, und so mußten die Soldaten sich eher auf ihre Waffen verlassen, um die Geister daran zu hindern, über die Zinnen zu steigen. Und immer weitere Schwärme von Gorgraels Kreaturen tauchten aus dem Nebel auf. Axis lief die gesamte Verteidigungsanlage ab und kam zu dem Schluß, daß die Abwehr noch hielt und Gorken womöglich standhalten würde. Den Skrälingen war noch kein einziger größerer Durchbruch gelungen. Vielleicht durften sie ja hoffen.
    Dann erspähte er zwei Skräbolde, die aus dem Nebel erschienen, und die Masse der Geister teilte sich vor ihnen wie ein See. Die Anführer schritten auf das Tor zu und blieben zwanzig Schritte davor stehen. Sie wirkten völlig gelassen, und Belustigung zeigte sich auf ihren gräßlich entstellten Gesichtern. Der eine fing an, sich in aller Ruhe den Bauch zu kratzen, und der andere tat es ihm nach.
    Der Axtherr eilte über die Wehrgänge zum Tor, bis er sie aus der Nähe in Augenschein nehmen konnte.
    »Seid uns gegrüßt, Axis Rivkahssohn!« rief der erste Skräbold, und wieder zischte seine Stimme durch den langen Schnabel verzerrt. »Wir sind Euretwegen gekommen. Schaut nur!« Er wies mit seiner Krallenhand auf etwas, das noch im Nebel verborgen lag.
    Die Skräbolde gingen rasch und zuverlässig vor. Gorgrael wußte um das Verwandtschaftsverhältnis zwischen dem ikarischen Zauberer und dem Axtherrn. Deswegen hatte er seinen Offizieren klare Anweisungen gegeben, wie sie mit Sternenströmer verfahren sollten.
    Der älteste unter ihnen, Skräfurcht, gab den beiden anderen den Befehl, das Gemetzel unter den Zauberern und Magiern voranzutreiben. Mit Sternenströmer werde er schon allein fertig, zischte er ihnen zu. In Wahrheit verbot es ihm sein Stolz, zu dritt über den Ikarier herzufallen, wie der Zerstörer es eigentlich strikt angeordnet hatte. Skräfurcht wollte selbst derjenige sein, der Gorgrael den niedergemachten, aber noch lebenden Sternenströmer überreichte. Der Zerstörer sollte ihn damit endlich als obersten Anführer der Skrälinge anerkennen. Schließlich war er es vor so vielen Jahren gewesen, der Gorgrael aus dem zerfetzten Leib seiner Mutter gerettet hatte.
    Sternenströmer sah die Unholde vor sich auftauchen. All seine Zaubererausbildung hatte ihn nicht auf eine solche Begegnung vorbereitet. Auch war ihm nie in den Sinn gekommen, daß sich die Prophezeiung zu seinen Lebzeiten erfüllen könnte. Deswegen wußte

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