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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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Straßenbarrikaden.
    Axis trat wieder an die Zinnen und verschaffte sich einen Überblick über den Stand der Schlacht. Mehrere Eiswürmer lagen auseinandergebrochen im Schnee, aber hundert Schritte weiter westlich erhob eine andere der Kreaturen gerade ihr gräßliches Haupt. Ein Pfeilregen ging darauf nieder. Der Wurm schwankte, hob den Schädel noch einmal, ein zweites Mal und endlich ein drittes Mal. Dann ruhte der Kopf auf den Zinnen und spie Hunderte Skrälinge in die Stadt. Dem Krieger drehte sich der Magen um. Er konnte nur darum beten, daß die Männer hinter den Barrikaden in der Lage sein würden, die Feinde abzuwehren. Doch noch während Axis diesen Wunsch in Gedanken äußerte, mußte er mit ansehen, wie ein zweiter Wurmschädel, ein dritter und ein vierter die Zinnen erreichten und ihre tödliche Fracht ausspuckten.
    Unter ihm zersprang das Tor und fiel in sich zusammen. Kreischend lösten sich die Scharniere aus der Mauer.
    »Verdammt sollt Ihr sein, Sternenströmer!« schrie Axis in die Nacht hinaus. »Warum seid Ihr nicht hier, um uns zu zeigen, was wir tun können? Ich verfluche Euch!«
    Die Verteidigungsanlagen der Stadt Gorken waren durchbrochen.
    Skräfurcht griff Sternenströmer mit der ganzen todbringenden Wut seiner Krallen und seines Schnabels an. Wenn der Zauberer nicht unwillkürlich den Kopf zurückgerissen hätte, wäre er ihm gleich von dem scharfen Schnabel abgetrennt worden. Seine Schutzzauber vermochten nichts gegen die Kreatur auszurichten. Der Angriff schleuderte ihn zu Boden, und schon bohrten sich die tödlichen Krallen in seine Haut.
    »Glaubt Ihr etwa, Zauberer, Eure jämmerliche Magie könnte mir etwas anhaben?« zischte der Skräbold ihm ins Ohr. »Haltet Ihr Euch etwa für stärker als Euer eigener Sohn, Ihr Narr?«
    Höllische Schmerzen durchzuckten Sternenströmer, als die Klauen immer tiefer in ihn eindrangen, sich zusammenzogen und an seinem Fleisch zerrten. Der Ikarier rang darum, die Macht des Sternentanzes zu erreichen, aber die schrecklichen Schmerzen behinderten immer wieder die Verdichtung seines Geistes. Alles verschwamm vor seinen Augen, als der Skräbold nun mit dem Schnabel seine Schwingen zerfetzte. Gegen einen solchen Angreifer konnte er sich nicht zur Wehr setzen. Grauer Nebel senkte sich über ihn.
    Dann zischte die Kreatur plötzlich wütend, wand sich vor Schrecken und löste den Griff seiner Krallen. Unter Aufbietung aller verbliebenen Kräfte konnte der Sternenströmer sich schließlich von dem Wesen befreien und sich auf die Seite rollen. Eine Frau beugte sich gerade über den Skräbold und bohrte ihm einen Pfeil immer tiefer in den Hals.
    Schon hatten Skräfurchts Hände den Schaft gepackt und zerrten daran, um ihn herauszuziehen. Die Kreatur achtete dabei nicht auf die Frau. Der Sternenströmer erhob sich, um ihr Beistand zu leisten, und schrie verstört, als seine Flügel nutzlos und zerrissen flatterten. Dennoch packte er seine Retterin an den Hüften und stieß sie weit fort von dem Feind. Jeden Moment würde er sich von dem Pfeil befreit haben und über sie herfallen. Gegen diese Krallen hätte sie nicht die geringste Chance.
    Auch wenn der Zauberer gerade knapp dem Tod entronnen war, arbeitete sein Verstand doch schon wieder so klar, daß er plötzlich erkannte, wie er seiner Retterin helfen könnte. Er mußte nur lange genug am Leben bleiben. Halb zog er sie mit sich, halb stützte er sich an ihr, und gemeinsam stolperten sie zu dem immer noch brennenden Steinkreis. Erleichtert wurde ihm bewußt, daß die Skrälinge erst angegriffen hatten, nachdem die Flammen entzündet worden waren. Nur dieser verzauberte Feuerring hielt die Geistwesen davon zurück, den Erdbaum selbst zu überfallen.
    »Nicht atmen!« ächzte Sternenströmer, als er die Frau immer näher an die Flammen führte. »Nicht atmen, wenn wir hindurchgehen.« Zur Sicherheit legte er ihr seine Hand über Nase und Mund, als sie die Stelle erreichten. Die Flammen züngelten an seiner Haut und an seinen Federn. Er zog die Flügel an, damit sie nicht Feuer fingen und ihn als lebende Fackel enden ließen.
    Ohne Aschure loszulassen, taumelte er auf den Erdbaum zu. Ramu kam herbeigelaufen, so rasch sein verletztes Bein es zuließ, und stützte den Ikarier an den Schultern. Ihm waren nur wenige Verletzungen anzusehen, aber er betrachtete voller Entsetzen den Zustand, in dem der Vogelmensch sich befand.
    »Laßt mich Euch helfen, Sternenströmer.«
    »Keine Zeit«, ächzte der Ikarier, der

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