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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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versperrte ihr den Weg.
    »Entschuldige mal«, sagte sie.
    Es war, als redete man zu einem Baum, genauso zwecklos. Zu müde, um zu taktieren, schob sie sich an ihm vorbei.
    Der Frasqui tötete sie nicht.
    Die Äste waren starr, gerade so wie Knochen.
    Unten im Gang schaute sie erst aus dem einen, dann aus dem gegenüberliegenden Bullauge. Sie konnte sie sehen, sie kamen durch den Wald, und zwar aus einer völlig unerwarteten Richtung. Mogul trug einen stahlblauen Anzug mit Zieharmonika-Gliedern und zwei kleinen Insektenfühlern, einen Anzug, der äußerlich nichts mit dem von Sarah gemein hatte. Er trottete dahin, nicht eben zielstrebig, mit baumelnden Armen, sein Blick pendelte zwischen Bäumen und Himmel hin und her. Sarah und Marco hatten alle Hände voll damit zu tun, ihn bei der Stange zu halten.
    Mogul sah das Raumschiff zwischen den Bäumen hängen, und Tabea hörte ihn lauthals lachen.
    Sie drehte sich um und winkte den Frasqui herunter. »Marco Metz«, sagte sie. »Mogul. Sarah. Deine Freunde. Da unten.« Sie zeigte auf das Bullauge.
    Er kam bis an die oberste Stiege und blieb dort stehen.
    Tabea versuchte es mit Gesten, dann verlor sie die Geduld. Sie stieg hoch und griff nach einem der vier Arme. Er zog den Arm zurück, also packte sie einen anderen. »Deine Freunde!«, sagte sie immerzu. Irgendwie lotste sie ihn die Stiegen hinunter bis zur
Luftschleuse, entriegelte die Türen und warf sie beide gleichzeitig auf. »Da! Siehst du?«
    Mogul schrie eine Warnung und riss seinen Begleitern aus. Er blies förmlich zur Attacke, als er angerannt kam und spritzend und platschend zwischen den gestürzten Bäumen auf die Lichtung hinaustaperte.
    Marco und Sarah rannten hinter ihm her, versuchten, ihn durch lautes Rufen zurückzuhalten.
    Er strauchelte auf das Schiff zu. Sarah holte auf, Marco konnte nicht mithalten. Mogul stolperte direkt auf die Schleuse zu, in der Tabea stand, überragt von dem Frasqui, sprang auf den Sims und packte rechts und links den Rahmen.
    Das Visier war übergroß. Blutspuren auf der Innenseite, Blutspuren im Gesicht. Die Haut, sonst weiß wie Porzellan, weiß wie ein in der Sonne gebleichter Schädel, war rot und violett gefleckt, durchsetzt mit platzenden Blutgefäßen. Der Anzug, schlimmstenfalls für einen Bummel auf Ceres geeignet, hatte sich überhitzt. Die Venus hatte das Kühlaggregat geknackt und das Druckleitungssystem zerstört. Moguls Augen waren so groß wie Parabolantennen, der Mund sperrangelweit auf, die Zähne gebleckt wie bei einem wiehernden Pferd.
    Ruckartig kam Bewegung in den Frasqui. Was aussah, als versuchte er, sich den Rücken zu kratzen.
    Stattdessen brachte er eine kleine metallicblaue Feuerwaffe zum Vorschein und richtete sie auf den Mann, der zum Sprung ansetzte.
    Er feuerte.
    Mit einem Arm stieß Mogul Tabea beiseite. Sie verlor das Gleichgewicht und wäre um ein Haar aus der Schleuse und Sarah auf den Kopf gefallen, die hinter ihrem Bruder hochsprang. Sie kollidierten auf der äußeren Schwelle, und Sarah stürzte vom Sims in den Morast zurück.

    Der Frasqui feuerte wieder. Das Projektil schwirrte aus der Schleuse, schlug weiter draußen in den Boden und hinterließ Schlammspritzer auf Marcos Sichtscheibe.
    Tabea erhob sich auf ein Knie, hinter ihr kletterte Sarah mit der ganzen Hast der Verzweiflung über die Schwelle. Mogul drang mit unartikuliertem Geheul auf den Frasqui ein und drängte ihn durch die innere Schleusentür ins Schiff zurück. Der Frasqui wand sich, zuckte und ruckte elastisch und mit rasender Schnelligkeit in jede denkbare Richtung und drosch mit der Waffe auf die dunstige Luft ein.
    Mogul zuckte zusammen. Sein Anzug blies eine eisblaue Dampffahne in die Luftschleuse.
    Sarah stieß einen gellenden Schrei aus, kreischte.
    Tabea warf sich zwischen die Kämpfenden und griff nach der Waffe. Der Versuch, den Arm des Frasqui zu packen, glich dem Versuch, ein dickes schlüpfriges Kabel festzuhalten, das von einer großen Winde aufgespult wurde.
    Mogul war am Boden, gefangen im inneren Schleusenrahmen, und bemühte sich vergeblich, den Frasqui herunterzuzerren. Die langen Arme um die Beine des Gegners geschlungen, umklammerte er zwei der vier Arme. Tabea verschränkte ihre Hände um den Arm mit der Waffe und zog mit aller Kraft. Der Frasqui riss sich los und verlor die Waffe. Sie flog in hohem Bogen ins Cockpit.
    Sarah zwängte sich an Tabea vorbei, sprang über ihren Bruder hinweg und war mit einem gewaltigen Salto hinter der Waffe her.
    Marco

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