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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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war inzwischen an Bord und griff in den Kampf ein. Der Frasqui schnürte einen Arm um Tabeas Brust und warf sie über Deck. Verkrümmt daliegend sah sie durch einen Schleier aus Schmerz, wie er sich immer noch schneller bewegte, Marco packte und ihn, den schreienden Mogul mit äußerster Kraft nachschleppend, kurzerhand aus dem Schiff schleuderte.

    Sarah war, die Waffe in den Händen, mit einem Satz wieder unten und entleerte das Magazin in den Rücken des Frasqui.
    Er nahm keine Notiz davon. Er beugte sich über ihren Bruder.
    Mogul schlug um sich. Tabea sah ihn mit den Füßen strampeln. Sie kämpfte sich hoch.
    Der Frasqui, immer noch auf Hochtouren agierend, drehte sich um 180 Grad in den Hüften. Er hielt Mogul beim Genick, hob ihn hoch und drosch ihn auf Deck. Das Halssiegel barst und entließ einen feinen Sprühregen aus blauem Dampf und Blut.
    Sarah kreischte, wollte zu ihm, doch Tabea schnappte sie und hielt sie zurück. Sie war so leicht zu handhaben wie ein Kind.
    Der Frasqui quetschte Moguls Anzugkragen mit zwei Händen zusammen. Das Helmfenster rötete sich. Es bekam tausend Risse auf einmal. Mogul krümmte den Rücken, öffnete die langen Hände, spreizte die Finger. Die Stiefelabsätze trommelten aufs Deck. Mogul verlor das Bewusstsein und lag mit einem Mal ganz still da.
    Sarah stieß einen schrillen, spitzen Schrei aus, machte eine letzte verzweifelte Anstrengung, sich loszureißen, dann warf sie die Arme um Tabea und schloss so dicht auf, dass Tabea sie schon fast fühlen konnte.
    Der Frasqui kam knisternd und raschelnd auf die beiden Frauen zu und griff mit allen vier Klauen nach Sarah.

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    > BGK009059 LOGBUCH
    > TXJ.STD
    > PRINT

    > t - - - - xjxjX J
    > MODUS? VOX
    > SD? 18.08.67
    > READY
    > Die Konterbande sollte meinetwegen bei’ner Quinthochzeit auftreten. Egal wo, bloß nicht hier.
    > Die würden gut ankommen bei’ner Quinthochzeit.
    > Ich bin mal dabei gewesen, Alice, ich weiß, wovon ich rede.
    > WOVON, KÄPT’N?
    > Von einer Quinthochzeit. Es gibt nicht sehr viele Menschen, die dir das aus erster Hand erzählen können.
    > KANN ICH MIR NICHT VORSTELLEN.
    > Es gibt nicht viele Menschen, die auf Mntzi im Kittchen waren, geschweige denn auf einer Quinthochzeit.
    > KÄPT’N?
    > Ja, Alice?
    > WAS IST EINE QUINTHOCHZEIT?
    > So was gibt’s nur bei den Palernern. Eine palernische Hochzeit. Weißt du noch, wie wir nach Mntzi geflogen sind?

    > VOR EIN PAAR JAHREN?
    > Richtig. Wir hatten einen Untervertrag mit dem Lebensmittellieferanten.
    > WIR HATTEN NAHRUNG GELADEN.
    > Sachen, die die Palerner gerne essen. Lavabrot.
    > LITSCHIPFLAUMEN.
    > Genau. Und Tabletts voller Bucheckern, stapelweise.
    > LUFTGETROCKNETE INNEREIEN VOM PFERD.
    > Ganze Kabeltrommeln voller Lakritze.
    > ICH HABE SEHR LANGE WARTEN MÜSSEN.
    > Naja, da war diese Hochzeit. Dann haben sie mich eingebuchtet. Habe ich dir nicht davon erzählt, als ich zurück war?
    > DU WARST DAMALS NICHT SEHR GESPRÄCHIG, KÄPT’N.
    > Ach ja?
    > ES GING DIR NICHT BESONDERS GUT.
    > Ich war ziemlich unleidlich.
    > HOCHZEITEN SIND PAARUNGSZEREMONIEN, HABE ICH RECHT?

    > Kann man so sagen.
    > WAS IST DANN EINE QUINTHOCHZEIT?
    > Palerner sind immer zu fünft, egal was sie machen. Das weißt du aber.
    > SICHER. QUINT WIE QUINTE WIE QUINTETT. ABER SIE HABEN DOCH KEINE FÜNF GESCHLECHTER. ODER DOCH?
    > Das nicht. Es ist ein Zusammenschluss, eine dauerhafte Form der Geselligkeit, eine Art Wahlfamilie, so was. Wenn sie heiraten, dann heiraten sie einen ihrer Verwandten und einen Verwandten der anderen Person und einen von deren Geschlechtspartnern. Liebhaber. Alle auf einen Schlag. Ich meine, so kommen sie auf die Zahl Fünf bei der Hochzeit. Ich weiß nicht, was sie im Bett machen, aber wenn diese Hochzeit eine Richtschnur ist …
    > Jedenfalls vermehren sie sich, und zwar nicht zu knapp.
    > Die Korridore von Mntzi sind voll von Kindern, kraushaarigen Teenies, die ganze Scharen von flauschigen, watschelnden Bälgern hüten. Weißt du, dass sie schon zwei Generationen auf die Beine gestellt haben, seit sie dort leben?
    > Die Kinder scheinen freie Bahn zu haben - sie waren in den Werkstätten, in der Zollabfertigung, in den Bars - man muss aufpassen, wo man hintritt, überall Babys. Rennen mit einem Affenzahn herum, quietschend und gurrend, und klauen die Kichererbsen aus der Bar. Die ganz Kleinen klettern einem manchmal auf den Schoß und schmusen und langen einem in die Taschen.
    > Da bin ich fast einmal mit Fritz Juventi zusammengestoßen. Er fädelte

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