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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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GERNE EINMAL TREFFEN. SIE KLINGT FASZINIEREND.
    > Ist sie aber nicht. Sie ist eine dumme Gans. Ich hasse Leute wie Vera. Klar, wir verdanken Capella alles. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir die ganze Zeit herumlaufen und vor lauter Dankbarkeit übersprudeln müssen. Ich wollte das auch gar nicht haben, wenn ich Capellaner wär.
    > WAS WÜRDEST DU DENN HABEN WOLLEN, WENN DU EINER WÄRST?
    > Wenn ich Capellaner wär, hätte ich doch alles, was ich haben wollte, oder etwa nicht?
    > IRGENDWAS ERWARTEN SIE BESTIMMT.
    > Vielleicht nicht. Vielleicht machen sie einen Fehler.
    > CAPELLANER MACHEN KEINE FEHLER.
    > Das hast du schon mal gesagt. Und dass sie den Frasqui den Raumantrieb geschenkt haben? War das auch kein Fehler?
    > KÄPT’N, DIE FRASQUI BESASSEN EINEN EIGENEN ANTRIEB.

    > Besaßen sie?
    > JAWOHL.
    > Woher weißt du das?
    > IRGENDWO AUFGESCHNAPPT VERMUTLICH.
    > Er ist ihnen aber nicht bekommen. Jedenfalls kam May Lee und hat mich erlöst. Sie packte mich einfach beim Arm und sagte: »Wie wär’s?«
    > »Wie wär was?«, sagte ich.
    > »Hallo, Vera«, meinte sie darauf und schickte ein eiskaltes Lächeln über meine Schulter, und dann, noch ehe Vera etwas erwidern konnte, fuhr sie zu mir gewandt fort: »Wann zeigst du uns endlich das Schiff? Wir sterben alle vor Neugier.«
    > »Ist es wirklich eine Sanzar-Kobold?«, wollte Molly wissen. »Eine von den Sanzar-Kobolds?«
    > Ich wollte Molly fragen, wie sie das gemeint hatte, doch May zog mich weiter. Sie trieb eine Gesellschaft zusammen, die mitkommen sollte, um meine Neuerwerbung in Augenschein zu nehmen, und alle wollten sie meine Zuwendung.
    > May Lee und Molly Jane. Ich frage mich, was aus den beiden geworden ist? May Lee ist bestimmt noch immer auf dem Plateau. Wahrscheinlich hat sie inzwischen eine Reparaturwerkstatt. Oder die Wartung für irgendeine Flotte. Erinnerst du dich noch an May Lee, Alice? Sie bestand darauf, dich hin und wieder durchzuchecken.
    > AN MAY LEE ERINNERE ICH MICH. SIE HATTE WUNDERVOLLE HÄNDE.

    > Du willst mir doch nicht weismachen, dass du ihre Hände gespürt hast.
    > NATÜRLICH NICHT. ABER ICH HABE SIE BEMERKT. MAY WAR SEHR GESCHICKT. DANACH KAM ICH MIR VOR WIE EIN MUSIK-INSTRUMENT.
    > Schon gut.
    > ALLES PERFEKT ABGESTIMMT.
    > Schon gut.
    > VERZEIHUNG, KÄPT’N. ICH SCHWELGE IN ERINNERUNGEN. ES FIELE MIR NICHT IM TRAUM EIN, MICH ÜBER DEINE ART VON WARTUNG ZU BEKLAGEN. ICH HAB MICH SCHON RICHTIG DARAN GEWÖHNT.
    > Bist du jetzt fertig?
    > TUT MIR LEID.
    > Alice. Ich verspreche dir, sofort, wenn wir das hier hinter uns haben, egal was es ist - in dem Moment, wo ich bezahlt werde, da bekommst du eine Generalüberholung. Ausschleifen, Entschlacken und alles, was dazugehört.
    > AM WICHTIGSTEN IST DER STABILISIERUNGSQUARZ.
    > Alles! Du kriegst einfach alles. Sobald ich mein Geld bekomme.

    > ICH HOFFE, DU BEKOMMST ES BALD, KÄPT’N. ICH WÜRDE MICH DAFÜR HASSEN, WENN ICH DICH IM STICH LASSEN MÜSSTE.

9
    Weißes Feuerwerk erblühte am Himmel, Chrysanthemen auf Samt, die das blutige Rot in Schwarz verwandelten. Blaue Magnesiumfeuer schraubten sich in die frostige Nacht. Leuchtspursalven versprühten scharlachrotes Licht über eine Szenerie aus Trubel und Ausgelassenheit. Winzige Gestalten mit Fackeln bevölkerten das Kanalufer, hüpften von Boot zu Boot, und wenn die flüchtigen Lichtschauer sie erfassten, sprangen ihre Schatten am anderen Ufer an den Fassaden empor. Die Scheibe milderte die Trompetenstöße und das trunkene Johlen, das von unten heraufwehte, zu einer schwachen Geräuschkulisse ab.
    Im Penthouse von Marco Metz stand Tabea Jute leicht schwankend am Fenster und blickte auf die Unverdrossenen des Karnevals von Schiaparelli hinunter. Wollten die denn nie mehr ins Bett?
    Sie tippte gegen das Kraftfeld, das die Kälte außen vor hielt. Es stach mit stumpfen Nadeln in ihre Fingerspitze. Das Fenster reichte vom Boden bis zur Decke, und die Feldgeneratoren waren absolut unsichtbar und geräuschlos. Musik rieselte in den Raum. Sie versuchte sich gegen das Feld zu lehnen.
    »Tu das nicht«, sagte Marco. »Du bist doch eben erst gekommen.«
    Er trat dicht hinter Tabea, fuhr ihr mit einer Hand über die Schulter und mit der anderen um die Taille. Er schmuste an ihrem Hals.

    Tabea drehte sich in seine Arme. Sie küsste seine kräftigen Lippen, presste sich an seinen kompakten kleinen Leib.
    Er küsste sie auf die Wange, murmelte in ihr Ohr: »Vielleicht solltest du deine Jacke ablegen.«
    »Vielleicht«, sagte sie. Sie

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