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Sternendieb - Roman

Titel: Sternendieb - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Kindermädchen für Touristen zum Schiffseigner bringen konnte!
    > Wie sollte ich ihr auch erklären, dass es zwecklos war, sich ein Beispiel an meiner Laufbahn zu nehmen? Sie musste mich für eingebildet halten. Schließlich ließ ich die beiden allein: Moira enttäuscht und Dodger voll zynischer Dankbarkeit.
    > »Amüsiert euch«, sagte ich.
    > Ich drehte meine Runden. Hatte gar keine Ahnung, dass ich so viele Leute eingeladen hatte. Es trieben sich sogar ein oder zwei Freidrohnen herum, der Kuckuck weiß, wie sie reingekommen waren. Und die ganze Stellenbörse war da, alle, wie es aussah. Ich ging ihnen aus dem Weg, weil ich nie mehr dahin brauchte. Keine Arbeitsverträge mehr, nie mehr wie Dreck behandelt werden von den Schiffseignern. Nie wieder Stelleninserate, nie wieder Stellenvermittlung!
    > WAS HEISST DAS, KÄPT’N?
    > Das heißt, dass du niemanden kennst, wenn du zum ersten Mal in einem Frachthafen bist. Also hängst du dich in das kommunale Netz, die Auftragsvermittlung, die lokale Stellenvermittlung. Du
tust das so lange, bis du merkst, dass das reine Zeitverschwendung ist. Die Eladeldi haben alles unter Kontrolle; jedenfalls werden die Jobs, die sich lohnen, alle mündlich vermittelt. Aber bis du das heraushast, hast du bereits ein paar Leute aufgetan, und du brauchst nicht mehr in den Vermittlungen herumzuhängen. Du guckst dir eine Ecke in einer Kantine aus oder in einem Null-G-Fitnesscenter, irgendwo, wo die Informationen durchmüssen, ob sie wollen oder nicht. Ein paar Superschlaue haben ihre Kontakte zu Polizeirevieren und Verkehrskontrollzentren. Aber wenn du erst mal ein eigenes Schiff hast und nicht gerade allergisch bist gegen Arbeit, dann kannst du dir das Richtige herauspicken, wie auf einer Speisekarte.
    > DAS MIT DER SPEISEKARTE IST EIN BISSCHEN ÜBERTRIEBEN, FINDEST DU NICHT?
    > Du hast recht, ja. Wir stellen uns saudumm an, und dann bleiben wir auf solchen stinkenden kleinen Kapern sitzen, wie diesmal wieder.
    > TUT MIR LEID, KÄPT’N, ICH WOLLTE NICHT MECKERN. KEHREN WIR ZU DER PARTY ZURÜCK, ZU DEINEM RICHTIG GROSSEN ERFOLG.
    > Die Party war tatsächlich ein Erfolg. An dem Abend kam kein bisschen Langeweile auf, kein falscher Ton. Nur ein einziges Mal wurde es ein bisschen still, als eine Eladeldistreife reinkam und herumschnüffelte, denn alle Versammlungen auf dem Plateau finden mit ihrer tillschweigenden Duldung statt, egal ob sie öffentlich oder privat sind. Ich bot ihnen Getränke an, und sie bleckten nur ihre Zähne und waren friedlich.
    > Ich sah einen Altairer unterm Tischtuch verschwinden. Ich dachte schon, er wollte sich vor den Eladeldi verkriechen, aber er schnüffelte
bloß nach irgendwas, was ein anderer fallengelassen hatte. Und weißt du was? Dabei musste ich an Käpt’n Frank denken. Schade, dass ich jeden Kontakt zu ihm verloren habe. Ich verliere den Kontakt zu so vielen Leuten, Alice.
    > DIE LEUTE KOMMEN UND GEHEN.
    > Ich werd dir sagen, wen ich in dieser Nacht getroffen habe. Leider, muss ich sagen. Eine von diesen Hochbrasilianern, Vera Shave, kahl rasiert, Toga, Sandalen und so’n Zeug. »Hallo, Tabea«, sagte sie. »Man muss gratulieren, wie ich höre.«
    > Sie sagte das so, als ob ich schwanger wäre.
    > »Ist sie schon zugelassen? Ich an deiner Stelle würde mich beeilen damit«, sagte sie. »Sieh zu, dass das Logbuch in Ordnung ist.«
    > »Sie hat sieben Jahre stillgelegen«, entgegnete ich. »Sie gehörte Sanzar. Sie ist sauber.«
    > Vera legte mir die Hand auf den Arm. »Wenn schon, Tabea«, sagte sie. »Du willst sie doch von den Eladeldi inspizieren lassen.«
    > »Inspizieren? Nein.« Was für eine Wichserei, also echt. »Die würden doch jedes Klosett ausprobieren«, sagte ich.
    > Sie sah mich tadelnd an. »Du bist ungehörig, Tabea. Du weißt, dass du sie reinlassen musst.«
    > Ich sah sie groß an. »Hätte ich glatt vergessen«, meinte ich geplättet.
    > Sie hätte mir jetzt am liebsten einen Deckel verpasst, aber sie trank schließlich meinen Schnaps. Ich tätschelte ihr den seidenweichen Arm.
    > »Amüsiere dich noch, Vera.« Ich wollte mich davonmachen, aber dann begann sie mir alles zu erzählen, was sie über Kobolde
wusste, alles, was ihr passiert war, als sie eine Kobold geflogen war, alles, was passiert war, als irgendein Bekannter von ihr eine Kobold geflogen war, und alles, was passiert war, als irgendwer eine geflogen war, egal ob sie ihn nun kannte oder nicht.
    > SCHADE, DASS ICH DAS NICHT MITHÖREN KONNTE. ICH WÜRDE VERA SHAVE ZU

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