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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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zusammensetzen.«
    »Ist es das, was du wirklich willst?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Crag und ich haben die letzten Wochen über nichts gefunden, womit wir Luna retten könnten. Vielleicht können wir wenigstens etwas vor dem Fiasko bewahren.«
    »Und was ist mit uns?«, fragte Thorpe. »Können wir bewahren, was zwischen uns war?«
    Die Qual stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, als sie ihn ansah. »Unsere persönlichen Probleme sind nicht besonders wichtig im Moment, oder?«
    »Sie sind wichtig für mich.«
    »Und für mich, Thomas. Aber ich kann doch nicht gut das Observatorium aufgeben, oder? Ich fühle mich für all das verantwortlich.«
    »Niemand ist verantwortlich. Das wäre auch passiert, wenn du nie geboren worden wärst.«
    In diesem Moment brach ihre elbstbeherrschung zusammen. »Ich weiß das«, schluchzte sie. »Aber ich kann nichts dafür, dass ich so empfinde. Ich muss irgendetwas tun. Niels Vorhaben, das Große Auge zu retten, ist wichtig. Ich möchte daran beteiligt sein.«
    »In Ordnung«, sagte er. »Ich werde dich begleiten.«
    »Du musst deine neue Stellung antreten. Ich verabscheue die Avalon-Option. Dennoch sagt mir mein Verstand, dass es die einzige Chance für die Menschheit ist. Wie wäre dir zumute, wenn etwas schiefginge, etwas, das du hättest verhindern können?«
    »Nicht viel anders als jetzt, nehme ich an.«
    »Schlimmer«, sagte sie. »Mit der Zeit werde ich über alles hinwegkommen. Du würdest es nicht.«
    »In Ordnung. Wir sind einer Meinung, dass der Komet zuerst aufgehalten werden muss. Wie geht es dann weiter?«
    »Falls wir beide noch am Leben sind, können wir dort weitermachen, wo wir aufgehört haben. Du nennst die Zeit und den Ort, und ich werde da sein.«
    »Die Aussichtsplattform vom Hauptsitz der Sierra Corporation. Am Mittag, heute in einem Jahr!«
    »Du hast ein Rendezvous.«
    »Ein Kuss, um die Vereinbarung zu besiegeln?«, fragte er.
    Als Antwort hatte sie ihm die Arme um den Hals geworfen. Erst nach einer Minute hatte er wieder Atem schöpfen können.
     
    Nicht einmal Smiths Warnungen hatten Thorpe auf die Menschenmenge vorbereitet, die ihn am Mohave Raumhafen erwartete. Während die Orbitalfähre zur Rampe rollte, füllten sich die großen Fenster des Terminals plötzlich mit einem Meer von Gesichtern. Zwischen die Kameracrews hatten sich normale Bürger gemischt, die das Spektakel miterleben wollten. Es sah aus, als hätte es sämtliche Bewohner im Umkreis von hundert Kilometern zum Raumhafen gezogen.
    Thorpe wartete, bis er an der Reihe war, von Bord zu gehen, dann stapfte er über die Landungsbrücke ins Gebäude hinüber. Als er aus der Verbindungsröhre heraustrat, schlug der Lärm über ihm zusammen. Er hatte in alten Filmen ähnliche Szenen gesehen, wo Tausende von Blitzlichtern gezündet wurden, als eine Berühmtheit aus dem Flugzeug gestiegen war. Dies zumindest blieb ihm erspart. Moderne Kameraausrüstungen arbeiteten bei Raumbeleuchtung. Dennoch war der Lärm immer noch eindrucksvoll, und einen Moment lang kam er sich wie ein kleiner Junge vor, der sich verlaufen hatte. Dann entdeckte er Halver Smith in dem Meer unbekannter Gesichter.
    »Hallo, Mr. Smith«, sagte er und streckte seinem Vorgesetzten die Hand entgegen, nachdem er sich zu ihm hin überbegeben hatte. Ein Sicherheitszaun hielt die Menge zurück. Smith war eine der wenigen Personen innerhalb der Absperrung. »Sie hätten nicht runterzukommen brauchen, um mich abzuholen.«
    »Das hätte ich mir unter keinen Umständen nehmen lassen, Tom. Wie fühlen Sie sich?«
    »Die Schwerkraft macht mir ein bisschen zu schaffen, sonst aber gut.«
    »Die Presse erwartet ein kurzes Statement. Können Sie das machen?«
    »Sicher.«
    »Machen Sie’s kurz. Das Büro nimmt schon seit drei Tagen Interviewanfragen entgegen. Vor zwei Stunden waren es 112!«
    Thorpe blinzelte verwirrt. »So viele?«
    »Genießen Sie’s, solange es dauert. Morgen sind sie bereits hinter jemand anderem her.«
    Thorpe begab sich zu einem Pult, das man auf einem provisorischen Podium aufgestellt hatte. Als das Lärmen der Menge zu einem durchdringenden Gemurmel herabgesunken war, begann er zu sprechen.
    »Meine Damen und Herren, vielen Dank für Ihren warmen Empfang. Ich weiß die Ehre zu schätzen, doch ich muss sagen, dass ein großer Teil der Aufmerksamkeit, die mir während dieses Monats zuteil geworden ist, unverdient war. Als ich vor so vielen Monaten durch diesen Raumhafen kam, hatte ich keine Ahnung, dass ich

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