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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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gebeten, ihre weitreichenden Abschusssysteme auf Luna auszurichten. Es gibt mehr als genug Sprengköpfe, um Ihre Abwehr zu durchdringen. Seien Sie versichert, dass die Erde bei jeder Art von useinandersetzung die Vorteile auf ihrer Seite hat. Vergeltung zu üben ist die einfachste aller militärischen Operationen.«
    »Würden Sie uns wirklich bombardieren?«, fragte Hobart. Während der letzten Minuten, als ihm die Implikationen dessen, womit die Erde drohte, aufgegangen waren, hatte sich seine Gesichtsfarbe von rot zu aschfahl verändert.
    »Nur wenn Sie uns dazu zwingen«, erwiderte von Stiller. »Wir haben weder die Absicht, einen Völkermord zu verüben, Premierminister, noch beabsichtigen wir zu sterben. Wenn die einzige Möglichkeit, den Kometen aufzuhalten, darin besteht, dass wir ihm mit Luna den Weg versperren, dann werden wir das tun. Wir würden es vorziehen, wenn dabei keiner sterben müsste. Unser Angebot steht. Wir werden die Avalon-Option nur als letzte Möglichkeit nutzen und, falls nötig, jeden einzelnen Lunarier evakuieren und zur Erde umsiedeln.«
    Von Stiller blickte sich am Tisch um. »Die Entscheidung liegt bei Ihnen, meine Herren. Wir können zusammenarbeiten, oder wir können kämpfen. Wenn Sie mit uns kooperieren, finden wir gemeinsam vielleicht eine bessere Lösung. Falls nicht, wird zumindest die Menschheit gerettet, die zehn Millionen Einwohner Lunas eingeschlossen. Es wird unbequem für Sie sein, aber es braucht niemand zu sterben.
    Wenn Sie sich für den Kampf entscheiden, dann stirbt die Erde beim Zusammenstoß mit dem Kometen, und Luna stirbt unter einem Bombenhagel. Ich biete Ihnen das Leben an oder den Tod. Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.«
     
    Wie John Hobart schlief auch Constance Forbin neuerdings schlecht. Das Gleiche galt für die meisten der erantwortlichen auf der Erde. Die Nationen dazu zu bringen, sich auf eine gemeinsame Antwort auf das Ultimatum Lunas zu einigen, hatte einen sehr großen Kraftaufwand erfordert. Erst nachdem mehrere Länder gedroht hatten, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, war eine Verständigung zustande gekommen.
    Es war Constance Forbins Idee gewesen, ihre Forderungen durch einen Kreuzer der Friedenstruppe überbringen zu lassen. Eine Flotte wäre ihr lieber gewesen, aber es gab keine. Kanonenbootpolitik als Mittel der Staatskunst hatte man lange Zeit missbilligt. Aber manchmal war sie offenbar unumgänglich.
    Die hefkoordinatorin saß an ihrem Schreibtisch und versuchte sich auf die vor ihr liegende Arbeit zu konzentrieren. Sie sah eine Reihe von Berichten durch, während sie auf Nachrichten von Luna wartete. Halver Smith hatte über sein Treffen mit Sandoval berichtet. Wenigstens das war gut verlaufen. Andere Berichte befassten sich mit den möglichen Folgen des Zusammenstoßes von Donnerschlag und Luna. Die Erde würde durch die Trümmer, die bei der Kollision entstünden, immer noch erheblich gefährdet sein. Einige Wissenschaftler schätzten, dass das in eine Mondumlaufbahn und weiter hinauf geschleuderte Material ein Prozent der Gesamtmasse des Mondes ausmachen würde! Was für ein kosmischer Witz wäre es doch, dachte sie, wenn sie den Kometen überlebten, nur um von einem Hagelschauer von Meteoren getötet zu werden.
    Ihre Gedanken wurden durch das plötzliche Summen der Sprechanlage unterbrochen. »Ja?«
    »Botschafter von Stiller aus Luna City ist am Apparat«, sagte ihre Sekretärin.
    »Stellen Sie ihn durch!«
    Auf Constances Bildschirm erschien das finstere Gesicht von Wilhelm von Stiller. Er blickte geradeaus mit dem starren Blick eines Mannes, der auf seine Verbindung wartet. Wenige Sekunden später kam Leben in sein Gesicht.
    »Sind Sie es, Constance Forbin?«
    »Ja, ich bin es. Wie ist die Lage, Herr Botschafter?«
    Es dauerte eine weitere kleine Ewigkeit, bis sich von Stillers Schnurrbart in einem schwachen Lächeln hob. »Sie haben akzeptiert! Der Premierminister hat seine persönliche Zusicherung gegeben, dass Luna nicht intervenieren wird. Er bittet darum, so bald wie möglich ein Treffen anzuberaumen, um die Evakuierung vorzubereiten, falls sie sich als notwendig erweisen sollte.«
    Constance gab einen tiefen Seufzer von sich. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie den Atem angehalten hatte. »Sehr schön, Herr Botschafter. Sagen Sie dem remierminister, dass wir unverzüglich mit dem Bau einer Evakuierungsflotte beginnen werden. Die von ihm gewünschte Konferenz wird innerhalb von zehn Tagen einberufen werden. Und

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