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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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übermitteln Sie ihm meinen persönlichen Dank. Er hat die richtige Entscheidung getroffen!«

32
     
    Die Boden-Orbit-Fähre glitt auf ihren Deltaflügeln mit dreißigfacher Schallgeschwindigkeit durch die obere Atmosphäre. Als sie das Beinahevakuum hinter sich gelassen hatte, fluteten Plasmaströme in mehrfachen Schockwellen von Tragflächen und Rumpf. Die entstandenen Schockwellen bildeten ehrfachprismen, durch die hindurch die schwarze Küstenlinie Kaliforniens zu sehen war, die sich allmählich über den runden Horizont erhob. Nach einer Reise von sechzehn Monaten und zwei Milliarden zurückgelegten Kilometern kam Tom Thorpe endlich wieder nach Hause.
    Thorpe saß in seinem Sitz und betrachtete durch das Fenster den blauen Pazifik, während die Fähre aus der tiefen Schwärze des Raums hinunterfiel. In seiner Innentasche befand sich eine Nachricht mit der knappen Bestätigung seiner Ernennung zum stellvertretenden Direktor der kürzlich gebildeten Arbeitsgruppe Avalon. Diese Nachricht symbolisierte, wie so vieles andere, die jüngsten Veränderungen in Thorpes Leben. Er hatte die Erde als Leiter einer unbedeutenden Expedition zur Erforschung eines verirrten Kometen verlassen. Er kehrte zurück als der Retter der Erde.
    Thorpe war in den Wochen nach Bekanntgabe der Avalon-Option in den Massenmedien gefeiert worden. An Bord der Admiral Farragut hatte er, während der Frachter auf die Erde zustürzte, beinahe täglich Interviews geben müssen. Zuerst waren die Interviews Computersimulationen gewesen, ähnlich jener, in deren Verlauf Amber dem Kometen unabsichtlich seinen populären Namen gegeben hatte. Später dann, als der Frachter in eine für eine wechselseitige Verständigung erforderliche Distanz gekommen war, hatten die Nachrichtenleute darauf bestanden, live mit ihm zu sprechen. Einige ihrer Charakterisierungen waren geeignet gewesen, ihn erröten zu lassen, und Thorpe errötete nicht leicht.
    Trotz der Ernennung war Thorpe weit entfernt davon, glücklich zu sein. Denn wenn seine Entdeckung, dass Avalon dazu benutzt werden konnte, Donnerschlag aufzuhalten, ihm auch systemweite Anerkennung eingebracht hatte, so hatte sie ihn doch das eine gekostet, was ihm das Wichtigste im Leben war: Amber!
    Ihre Beziehung hatte sich von Avalon nicht wieder erholt. Amber versicherte zwar, ihm keine Vorwürfe zu machen, doch es war ihr unmöglich, ihre Gefühle von dem Schmerz zu trennen, den die Zerstörung Lunas in ihr hervorrief. Auch die Enttäuschung darüber, keine akzeptable Alternative finden zu können, hatte dazu beigetragen. Amber und nahezu jeder andere Astronom und Astrophysiker im Sonnensystem hatten zwei Monate lang nach einer solchen Alternative gesucht.
    Die fruchtlose Suche hatte ihre Auswirkungen auf die Stimmung an Bord des Frachters gehabt. Amber hatte eine Zeit lang mit niemandem mehr gesprochen. Das Gleiche galt für Cragston Barnard und Professor Chen. Während Simulation nach Simulation zu negativen Ergebnissen führte, wurden alle drei immer mürrischer und zogen sich in sich zurück. Gleich welchen Ansatz sie ausprobierten, es lief stets auf zu wenig Ressourcen oder zu wenig Zeit hinaus.
    Die Admiral Farragut hatte die Erde zwölf Wochen nach ihrem Start vom Kometenkern erreicht. Wenige Stunden vor Erreichen des Parkorbits hatte Thorpe Amber aufgesucht. Er traf sie in ihrer Kabine beim Packen an.
    »Hallo, darf ich reinkommen?«
    »Natürlich«, sagte sie, ihm matt zulächelnd. Die Enttäuschung der letzten Wochen hatte ihre Spuren bei ihr hinterlassen. Ihr Gesicht war angespannt, die Augen wirkten eingesunken und waren von Ringen umgeben. Sie schien eine ganze Reihe von neuen Sorgenfalten bekommen zu haben.
    »Wie ich höre, gehst du nach Luna zurück.«
    Sie nickte. »Ich habe gestern eine Nachricht von Niels Grayson bekommen. Er möchte, dass ich wieder zum Observatorium zurückkomme. Er hat auch Cragston Barnard eine Stellung angeboten.«
    »Warum zurückgehen?«
    »Sie haben nicht genug qualifizierte Leute. Sie werden den Kometen während seines Zusammenstoßes mit Avalon beobachten und dann noch so lange wie möglich, bis er hinter der Sonne verschwindet.«
    »Warum das?«
    »Niels will versuchen, das Große Auge zu retten. Das Teleskop besitzt vierhundert der präzisesten optischen Spiegel, die jemals hergestellt wurden. Sie stellen ein unersetzliches wissenschaftliches Hilfsmittel dar. Wenn wir es schaffen, sie von Luna wegzubringen, dann können wir das Instrument im Erdorbit wieder

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