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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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haben keine Priorität. Sie müssen warten, bis Sie an der Reihe sind.«
    Thorpe schüttelte den Kopf. »Ich bin weit gereist, um diese Frau zu finden, und ich will sie nicht wieder verlieren.«
    »Es tut mir leid, Sir, aber wir haben keine Zeit für Sonderwünsche. Bitte nehmen Sie Ihren Prioritätsausweis und treten Sie beiseite.«
    »Los schon, Tom«, sagte Amber. »Wir treffen uns wie geplant auf der Erde.«
    »Nein! Ich weigere mich, ohne dich zu gehen.« Er reichte der Frau den grünen Ausweis. »Könnten Sie mir bitte einen Ausweis für das gleiche Schiff ausstellen, dem die Dame hier zugewiesen ist?«
    »Zeigen Sie mir Ihren Passierschein, Bürgerin«, sagte die Frau und streckte die Hand aus. Etwas in ihrer Stimme löste in Thorpe einen Anflug von Unbehagen aus. Für einen Moment glaubte er das verborgene Grinsen eines Bürokraten zu spüren, der im Begriff war, einen lästigen Bittsteller abzuwimmeln. Amber reichte ihr Dokument hinüber. Als die Frau Thorpe seinen grünen Ausweis zurückgab, trug er die gleiche Kennzeichnung wie Ambers Passierschein. Er konnte den Blick der Frau den ganzen Weg über in seinem Nacken spüren, bis er den Ausgang der Schalterhalle erreicht hatte.
    Amber führte ihn zur Durchgangshalle hinauf. Rund um die Kuppel befanden sich eine Reihe riesiger Sichtluken, die den Blick auf verschiedene Teile des Raumhafens freigaben. Als sie Grayson und die anderen Flüchtlinge vom Farside-Observatorium entdeckten, standen sie zusammengedrängt vor einer dieser Luken und beobachteten das Starten und Landen der Schiffe. Thorpe starrte zu den Dutzenden von Boden-Orbit-Fähren hinüber, die über die Oberfläche des Oceanus Procellarum verteilt waren. Es war ein eeindruckender Anblick.
    Da gegenwärtig weitaus mehr Schiffe landeten, als der Luna City Spaceport von seiner Konstruktion her verkraften konnte, waren die meisten Schiffe gezwungen, auf provisorischen Landefeldern aufzusetzen. Um die Beladung zu beschleunigen, wurde der Treibstoff durch Isolierschläuche, die kreuz und quer auf der Mondebene übereinanderlagen, zu ihnen hinübergepumpt. Die Menschen wurden ebenfalls per Pipeline hinübergeschafft. Von der Abfertigungshalle schlängelten sich Dutzende von transparenten Laderöhren über das flache Mare auf die Schiffe zu. Jede war mit mehreren Reihen von Menschen gefüllt, die geduldig darauf warteten, dass sie an Bord gehen konnten. Es schien unmöglich, dass so viele in ein einziges kleines Schiff passen sollten. Wenn eine Laderöhre leer war, wurde sie zurückgezogen, und das vollbeladene Schiff hob sich auf einem Feuerschweif in den Himmel. Eine Minute später landete ein anderes Schiff und nahm seinen Platz ein, und der Vorgang konnte von neuem beginnen.
    »Ein effizientes Verfahren«, sagte Thorpe, während er beobachtete, wie die nächste Fähre abhob.
    Niels Grayson wandte sich von der Sichtluke ab und fragte, wie es gelaufen war. Amber sagte es ihm.
    »Das war ausgesprochen galant von Ihnen, Thomas«, sagte Grayson, »aber nicht besonders klug.«
    Thorpe zuckte mit den Achseln. »Ob klug oder nicht, jetzt ist es passiert. Was machen wir jetzt?«
    »Wir haben uns gedacht, wir könnten in die Stadt gehen. Die Polizei patrouilliert immer noch in den Sektoren in der Nähe des Raumhafens, deshalb ist es dort sicher.«
    »Holen wir unsere Anzüge«, sagte Amber, »und suchen wir uns eine Waschgelegenheit. Ich muss den Dreck einer ganzen Woche abwaschen!«
     
    Auf der dritten Ebene, im vierten Wohnring, entdeckten sie ein kleines Hotel. Obwohl es verlassen war, arbeiteten alle Einrichtungen noch. Sie nahmen sich Zimmer in einem Seitenflügel und beschlossen, trotz der Polizeikontrollen weitere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Wie alle Gebäude auf Luna, hatte das Hotel eine Reihe von Notschleusen, die im Falle eines Druckverlustes luftdicht schließen sollten. Zwei der Observatoriumstechniker verlegten neue Leitungen zu den Türen an beiden Enden des langen Korridors. Eine von ihnen schlossen sie sofort und installierten einen Schalter, der die andere bei Bedarf schließen würde.
    Nachdem er gebadet und sich rasiert hatte, fühlte sich Thorpe wie neugeboren. Als er aus dem Bad kam, sah er, dass Amber den nterhaltungsmonitor auf eine Nachrichtensendung eingestellt hatte. Während der vergangenen sechs Monate hatten die achrichtenagenturen Lunas unter Regierungskontrolle gestanden und waren streng zensiert worden. Ihre Hauptaufgabe war es gewesen, der Ausbreitung von Gerüchten

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