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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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erfolgreich den Weg versperrt hatte, war die Arbeitsgruppe an Bord der Newton Station aufgelöst worden. Barbara hatte sich dafür entschieden, sich der Arbeitsgruppe anzuschließen, welche die Evakuierung von Luna beratend begleitete.
    »Wie weit zurück?«
    »Zu weit. Sie werden es nicht schaffen. Es werden noch Leute auf dem Boden sein, wenn der Komet auftrifft.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ich habe die Zahlen ein Dutzend Mal durch den Computer laufen lassen. Das Evakuierungstempo verlangsamt sich immer weiter. Die Flugmannschaften überstrapazieren ihre Kräfte, und ihre Erschöpfung schlägt sich in den täglichen Zahlen nieder. Die Gesamtzahlen sind allein während der letzten zehn Tage um zehn Prozent gesunken.«
    »Wie viele werden übrigbleiben?«
    »Mindestens fünfzigtausend. Es könnten zwei- oder dreimal so viele werden, wenn man die Kontrolle über die Menge verliert.«
    Smith nickte. Sobald die auf dem Boden befindlichen Menschen erkannten, dass sie den Mond mit großer Wahrscheinlichkeit nicht würden verlassen können, würde der Aufruhr beginnen. Mit dem Ausbruch ausgedehnter Unruhen würde die Evakuierung definitiv zu Ende sein. Wenn die Einschiffung nicht mehr ruhig vonstatten ginge, würde es keine Besatzung wagen, in Luna City zu landen, aus Angst, von einer Menschenmenge in Panik überrannt zu werden.
    »Ich bin froh, dass Tom Thorpe und Amber Hastings rechtzeitig weggekommen sind.«
    »Oh?«, machte Barbara. »Hast du von ihnen gehört?«
    »Nein, aber es dürfte nicht mehr lange dauern. Ihr Sonderschiff müsste zu diesem Zeitpunkt das ganze Observatorium bereits vom Mond weghaben. Ein Wagen und ein Fahrer stehen schon bereit, sie abzuholen, sobald sie am Raumhafen eingetroffen sind.«
    »Wir müssen das Tempo beschleunigen«, sagte Barbara und wandte sich damit wieder dem Thema Evakuierung zu. »Das heißt, wir müssen irgendwo neue Schiffe auftreiben.«
    »Wenn wir nur könnten«, sagte ihr Mann. »Leider gibt es kein einziges Schiff mehr, das man einsetzen könnte. Wir brauchen alle andern für den Felsen oder das Meteoriten-Schutzsystem. Es klingt vielleicht herzlos, aber wir werden einfach so viele retten müssen, wie wir können. Schließlich haben wir zehn Millionen von ihnen gerettet.«
    »Du hast natürlich Recht«, pflichtete Barbara ihm bei. »Es hätte viel schlimmer kommen können.«
    Aus ihren Worten war herauszuhören, dass ihr Verstand vielleicht zustimmte, ihr Herz aber nicht.

39
     
    »Guck dir mal all diese alten Kisten an!«
    Der Schrottplatz erstreckte sich vor Thorpe und Amber über fast einen iertelkilometer. Von ihrem Blickwinkel aus waren Hunderte von Schiffen zu sehen, vom zweisitzigen MoonJumper bis zu großen Boden-Orbit-Frachtern. Trotz ihrer unterschiedlichen Größe ähnelten die Kähne einander alle. Ein jeder war ein Durcheinander von geometrischen Formen, die in dem kreuzförmigen Landegestell endeten, das für die zum Einsatz auf der atmosphärelosen Mondoberfläche bestimmten Raketenfahrzeuge typisch war. Anders als bei vergleichbaren Sammlungen auf der Erde funkelten die Schiffshüllen hell im Licht der späten Nachmittagssonne.
    Wie Amber bereits im Hotel bemerkt hatte, erstreckte sich das System luftgefüllter Tunnel von Luna City nicht bis zu dem alten Schrottplatz. Um dorthin zu gelangen, waren sie gezwungen gewesen, sich durch eine Bodenschleuse hinauszubegeben und sich ihrem Ziel über Land zu nähern. Unterwegs waren sie dicht an einem Gebäudekomplex vorbeigekommen, der das äußerste Ende des Massebeschleunigers von Luna City darstellte.
    Die riesige elektromagnetische Kanone stand nutzlos herum, von Dutzenden von Frachtbehältern umgeben, die ein unachtsames Kind fallengelassen zu haben schien. Bei Thorpes Ankunft auf Luna war der Massebeschleuniger überlastet gewesen. Da ein Mangel an orbitgängigen Schiffen bestand, hatte die Regierung alles, was der Startbelastung widerstehen konnte, in Container gesteckt und in den Raum hochgeschossen. Die Container waren in eine Umlaufbahn um die Sonne geschickt worden, wo sie bleiben würden, bis sie jemand einsammelte. Es würde Jahre dauern, alles wieder aufzulesen. Aber im Raum ging nichts verloren, und der Massebeschleuniger war die einzige Möglichkeit gewesen, einen Großteil von Lunas unbezahlbaren Schätzen zu retten.
    »Vielleicht hätten wir die Spiegel des Großen Auges wenigstens in einen Parkorbit schießen sollen«, sagte Amber und sah zu dem Massebeschleuniger hoch, während sie an der

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