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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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eine ganze Reihe wichtiger Beobachtungsprogramme im Gange. Selbst mit seiner Fähigkeit zur simultanen Beobachtung verschiedener Objekte gibt es nur eine bestimmte Anzahl von Richtungen, die das Große Auge zu einem gegebenen Zeitpunkt beobachten kann. Ich fürchte, es ist bis Ende des Jahres bereits ausgebucht.«
    »Wie lange würde es dauern, den Kometenkern zu untersuchen?«
    »Ein bis vier Stunden, abhängig von den Beobachtungsbedingungen innerhalb der Koma.«
    »Es muss doch irgendwo eine Lücke im Terminplan geben. Niemand arbeitet dermaßen hart an der Auslastungsgrenze. Was machen Sie denn, wenn ein mechanisches Problem auftritt?«
    »Wir tun unser Bestes, alles umzustellen«, erwiderte Meinz. »Und falls irgendwann einmal Zeit übrigbleibt, haben wir eine lange Warteliste. Ich fürchte, P/2085(G) schafft es nicht einmal über diese Liste.«
    »Es könnte eine erhebliche Geldsumme für das Observatorium ausmachen. Ergibt sich daraus nicht eine Priorität?«
    Meinz räusperte sich. »Sie haben es auf den Punkt gebracht, Mr. Thorpe.«
    »Also wie sieht es aus? Ist Ihnen das Angebot von SierraCorp eine Stunde der Beobachtungszeit des Großen Auges wert?«
    Meinz schwieg ungefähr eine Minute lang. Endlich beugte er sich vor. »Wir werden ein paar Tage für die Vorbereitungen brauchen, aber wir werden sehen, ob wir nicht das Hundert-Meter-Gerät für eine Stunde oder so freistellen können.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Thorpe. »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mich jetzt gern zurückziehen. Ich habe jetzt seit fast zwanzig Stunden nicht mehr geschlafen.«
    »Ganz gewiss nicht«, antwortete Meinz. »Professor Grayson wird Sie zu Ihrer Unterkunft begleiten.«
     
    Thorpe schlief bis weit in den nächsten Morgen hinein. Diesen Luxus gestattete er sich nicht oft, doch außer einem Besuch des Observatoriums am Nachmittag hatte er sich ja nichts vorgenommen. Als er gebadet, sich rasiert, die Zähne geputzt und angezogen hatte, war es kurz vor zehn.
    Nachdem er sich zweimal verlaufen hatte, schaffte er es, eine Kantine ausfindig zu machen. Die Kantine war leer bis auf einen Mann, der mit einem Laptop und einem Stoß Ausdrucke beschäftigt war. Er brauchte eine Weile, bevor ihm auffiel, dass dem Mann der rechte Arm fehlte. Er musste unwillkürlich daran denken, dass er selbst ebenfalls leicht ein Krüppel sein könnte, wenn sich die Dinge bei seinem Unfall ein wenig anders entwickelt hätten.
    Thorpe nickte dem Mann zu, dann begab er sich zum Essensautomaten. Dreißig Sekunden später hielt er ein Tablett mit zwei Scheiben Toast, einem verschlossenen Karton Orangensaft und einen großen Becher Kaffee in der Hand. Er trug sein Essen zu einem Tisch nahe der Eingangstür und setzte sich, um sein Frühstück zu genießen.
    »Mr. Thorpe?«
    Die raue Altstimme erreichte ihn mit einem Mund voller Toast. Thorpe sah auf und erblickte neben sich eine hochgewachsene blonde Frau. Ihr Haar war um ihr herzförmiges Gesicht herum in der für niedrige Schwerkraft typischen Weise hochtoupiert. Als Nächstes fiel ihm das tiefe Blau ihrer Augen auf und der große Mund, der ein freundliches Lächeln zeigte. Die Frau trug ein ärmelloses Hemd, Shorts und Mondslipper wie er. An ihr sah die Kleidung gut aus. Thorpe schluckte rasch und verschluckte sich beinahe, als er sich aufrappelte.
    »Ah … hallo!«
    »Sie sind doch Mr. Thorpe, oder?«, fragte die Frau und ihr Gesicht wechselte zu einem Ausdruck milder Verwunderung.
    »Ja, das bin ich.«
    »Ich bin Amber Hastings. Professor Grayson wird Sie heute nun doch nicht herumführen können. Er hat mich gebeten, Ihnen seine Entschuldigung zu überbringen und seine Stelle einzunehmen. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus.«
    »Der Tag, an dem mir eine schöne Frau etwas ausmacht, ist der Tag, an dem ich mir mein Grab schaufeln lasse.«
    »Wie galant!« Trotz ihres Versuchs, besonders kultiviert zu erscheinen, bemerkte Thorpe ein plötzliches Rotwerden als Reaktion auf sein Kompliment. »Was dagegen, wenn ich mich setze?«
    »Bitte sehr.«
    Sie schob ihre langen Beine unter den Tisch und nahm ihm gegenüber Platz.
    »Möchten Sie ein Stück Toast?«, fragte er.
    »Nein, danke. Es sind nur noch zwei Stunden bis zum Mittagessen. Ich möchte mir meinen Appetit nicht verderben.«
    »Ich hatte vor, bis dahin zu warten, aber ich komme um vor Hunger. Das muss wohl die Fahrt im Rolligon gewesen sein.«
    Amber lachte. »Das geht jedem so. Das ist die natürliche Antwort darauf, dass man den Trip

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