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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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überlebt hat.«
    »Das glaube ich Ihnen auf der Stelle«, stimmte Thorpe zu. »Besonders wenn man bedenkt, wie dieser junge Mann fährt!«
    »Oh, Sie hatten Vad als Fahrer? Da können Sie sich noch glücklich schätzen. Verglichen mit seiner Schwester ist er die Vorsicht in Person.«
    »Das meinen Sie nicht im Ernst!«
    »Absolut. Ich fahre nämlich mit der Sonnenaufgangstour auf Urlaub nach Hause, und ich bete darum, dass dann Vad am Steuer sitzt. Wie ich höre, sind Sie hier, um unseren Kometen zu leasen.«
    Er nickte. »Falls die Antworten auf einige Fragen positiv ausfallen. Genau genommen …« Thorpe brach ab und starrte seine Fremdenführerin an. »Hastings? Natürlich, Sie sind der Astronom, der ihn als Erster entdeckt hat, nicht wahr?«
    »Eigentlich hat ihn der Observatoriumscomputer entdeckt. Ich habe ihn nur gemeldet.«
    »Ich hätte Ihren Namen sofort wiedererkennen müssen«, sagte Thorpe. »Irgendwie hatte ich den Eindruck, Sie wären ein Mann.«
    »Ich bin keiner.«
    »Das sehe ich«, erwiderte Thorpe mit einem Tonfall, der weit mehr implizierte.
    »Machen Sie so weiter, und Sie verdrehen mir den Kopf.«
    »Das ist meine Absicht.«
    Sie schwiegen, während er sein Frühstück beendete. Sobald er den letzten Schluck der schwarzen Flüssigkeit getrunken hatte, schlug Amber vor, den Rundgang sofort zu beginnen, dann zu Mittag zu essen und ihn am Nachmittag fortzusetzen. Er stimmte sofort zu. Als sie die Cafeteria verließen, übersah Thorpe den einarmigen Mann, der etwas in sein Notizbuch schrieb.
    Amber führte ihn zwei Stockwerke nach unten und durch einen Korridor, bis sie zu einem Kontrollraum gelangten.
    »Von hier aus steuern wir das Große Auge «, sagte sie und zeigte auf eine hufeisenförmige Konsole. »Das heißt, von hier aus steuern wir die Computer, die das Teleskop überwachen.«
    »Weshalb ist niemand hier?«
    »Im Moment läuft noch die Nachtschicht. Das Einzige, was nachts schiefgehen kann, ist, dass sich eins der Teleskopsegmente aus der Arretierung löst. Falls das passiert, benachrichtigt der Computer den Diensttuenden, und dieser versucht das Problem zu beheben. Falls er es nicht schafft, ruft er die Wartungstechniker.«
    »Ich nehme an, Sie pausieren während des Tages.«
    »Aber nein! Luna hat keine Atmosphäre, und somit gibt es auch keine Lichtstreuung, deshalb stört uns die Sonne überhaupt nicht. Jedenfalls achten wir sehr genau darauf, dass das Große Auge während der Positionswechsel keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird. Sollte das Licht von Sol jemals auf einen Primärfokus fallen – und sei es auch nur für einen Sekundenbruchteil -, würde der Wärmefluss das Teleskop zerstören. Wir haben alle möglichen Sicherheitssperren in das System eingebaut, um das zu verhindern. Trotzdem hat immer einer von uns hier Dienst, solange die Sonne scheint. Übrigens hatte ich gerade Tagesdienst, als mich der Computer darüber informierte, dass er einen Kometen entdeckt hatte.«
    »Wie entdeckt?«
    »Er hat die Koma auf einer Aufnahme entdeckt.«
    »Könnte ich sie sehen?«
    »Natürlich«, sagte sie.
    Sie bedeutete ihm, sich neben sie zu stellen, während sie im Operatorsessel Platz nahm. Ihre Finger glitten geschickt über das Keyboard, und der große Bildschirm füllte sich mit Sternen. Einer von ihnen sah anders aus als die anderen.
    »Obwohl dies hier unsere erste Aufnahme des Kometen ist, ist sie doch unsere beste. Der Grund dafür ist, dass sie vom Großen Auge stammt. Die Ziffern unten am Rand geben das Datum und die Zeit an, dass 102 Spiegelsegmente aktiviert waren und dass Kollektor und Photonenverstärker Nummer zwei benutzt wurden.«
    »Irgendwelche Spuren des Kerns feststellbar?«
    »Auf diesem Bild nicht, aber diese spezielle Kombination ist für diese Dinge auch nicht besonders empfindlich.« Amber ließ die Finger über das Keyboard tanzen, und das Bild wurde durch ein anderes ersetzt. Es zeigte die gleiche Sternregion, war jedoch weniger detailliert, so als wäre es aus einer größeren Entfernung aufgenommen. »Das ist unsere zweite Aufnahme, drei Wochen später gemacht. Das ist die, mit der ich die erste Näherungsberechnung des Kometenorbits durchgeführt habe. Wir haben diese erste Näherung natürlich im Wochenturnus verfeinert.«
    »Ja, ich weiß«, antwortete Thorpe. »Ich habe Kopien aller Aktualisierungen der Astronomischen Vereinigung. Interessieren würde mich, was Sie herausgefunden haben und was nicht in den Berichten steht.«
    »Nicht

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