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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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des Observatoriums zu beenden.«
    »Das könnte ich mir vorstellen«, sagte Thorpe schuldbewusst. Wenn Halver Smith wirklich die Absicht gehabt hätte, den Kern auszubeuten, dann hätten die jährlichen Zahlungen die Betriebskosten des Observatoriums weit überschritten. Schade nur, dass es nie zu einem Nutzungsvertrag kommen würde. Aber auch dann noch war die Bezahlung für die Option mehr als großzügig. Sie würde die gegenwärtige Krise sicherlich mildern.
    »Das Beobachtungsprogramm ist beendet«, teilte Amber ihrem Publikum mit. »Vorbereiten zur Neupositionierung des Teleskops.«
    Die Galaxis M31 verblasste auf dem Schirm und wurde von einem Panoramabild des Großen Auges ersetzt. Es war draußen immer noch Nacht, doch die Lichtverstärker zeigten ein verschwommenes grünes Bild. Als das Teleskop herumschwenkte, war es weniger eine Bewegung des Gebildes als Ganzem, sondern mehr eine Reihe voneinander unabhängiger Bewegungen, die von seinen Spiegeln ausgeführt wurden. Es war beinahe so, als beobachte man ein Lebewesen, das aus einem langen Schlaf erwachte.
    Zwei Minuten später meldete Amber, dass das Teleskop sein Ziel erfasst hätte und erste Daten hereinkämen. Gleichzeitig erschien ein bevölkertes Sternenfeld auf dem Schirm. Es waren so viele Sterne, dass es schwierig war, den verschwommenen Fleck auszumachen, der ihr Ziel darstellte.
    »Was passiert jetzt?«, flüsterte Thorpe nach zehn Minuten, die ohne erkennbare Aktivität verstrichen waren.
    »Wir holen Daten ein«, sagte Grayson in normaler Lautstärke. Während er sprach, ertönte ein leiser Laut.
    »Was war das?«
    »Der Computer verfügt über genügend Daten, um die Struktur der Koma zu rekonstruieren«, gab Amber über ihre Schulter zurück. Sie tippte einen Befehl ein, um ein Bild davon auf den Schirm zu bringen.
    Der Bildschirm zeigte ein Diagramm, das eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Höhenlinien auf Landkarten hatte. Das Muster der konzentrischen Kreise überlappte mit mehreren Sternen im Hintergrund.
    »Der Kern befindet sich im Mittelpunkt der Isophoten«, sagte Grayson und deutete auf das Diagramm.
    »Die was?«, fragte Thorpe.
    »Linien konstanter Helligkeit. Ich glaube, wir haben Glück. Der Mittelpunkt liegt verdammt nah an diesem Stern achter Größe.«
    Als wären seine Worte ein Signal gewesen, rief Amber: »Ich habe eine Bedeckung!«
    Thorpe erkannte an der Stelle des Bildschirms, wo der Stern gewesen war, einen elektronisch erzeugten Kastenzeiger. Der Stern war verschwunden, er war verdunkelt worden, als sich der unsichtbare Kometenkern zwischen Stern und Teleskop geschoben hatte.
    »Verdunkelung beendet«, berichtete Amber fünfzehn Sekunden später.
    »Verdammt, das hat ja teuflisch lange gedauert«, murmelte Grayson an Thorpes Seite.
    »Und was heißt das?«, fragte Thorpe.
    »Es bedeutet, dass der Kern größer ist, als wir alle geglaubt haben«, antwortete Direktor Meinz.
    »Wie viel größer?«, fragte Thorpe.
    »Ein ganzes Stück größer«, sagte Grayson betont langsam.
    Schweigen senkte sich unvermittelt über den Kontrollraum, während Amber damit begann, die Verdunkelungszeit in eine Größenangabe umzurechnen.
    Tom Thorpe nutzte die Pause, um über die Bedeutung der Information nachzudenken. Wenn der Kern größer als ein paar Kilometer war, bestünde keine Möglichkeit, ihn aus seiner resultierenden Bahn zu stoßen. Die dazu nötige Energie würde es verhindern. Und damit würde sich Halver Smith gegen Kursmanipulationen schützen. Sollte jemand dumm genug sein, ein Einfangprogramm anzukündigen, wären lediglich ein paar wohlplatzierte Anrufe nötig, um das Vorhaben zu diskreditieren.
    Der Gedanke, der Sierra Corporation die Kosten für die Nutzungsoption zu ersparen, machte Thorpe irgendwie nicht so glücklich, wie er es hätte tun sollen. Nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte, kam er zu dem Schluss, dass er sich ein wenig enttäuscht fühlte. Es war aufregend gewesen, die Daten hereinkommen zu sehen und mitzuerleben, wie der Schleier des Mysteriums um den Kometen gelüftet wurde. Irgendetwas in ihm wollte, dass die Erregung anhielt. Zum ersten Mal verstand er, was die Astronomen bewegte, ihr Leben damit zu verbringen, in die schwarzen Tiefen hineinzustarren. Die Jahre einsamer Beobachtung konnten mit dem Moment der Entdeckung aufgewogen werden.
    Das Ende der Stunde näherte sich rasch. Als Amber die Kontrolle wieder an den Computer übergab, begannen sich die Zuschauer zu entfernen und ließen

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