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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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des Kerns beträgt mindestens sechs mal zehn hoch sechzehn Tonnen. Das sind sechzig Billiarden Tonnen !«
    »Warum haben Sie es also getan?«
    »Weil das, Sir«, sagte Thorpe, »sechzig Billiarden Tonnen Eis sind! Gefrorenes Wasser, gefrorenes Methan, gefrorenes Ammoniak.«
    »Und?«
    »Ich habe mich mit den wirtschaftlichen Hintergründen des Eisbergbaus befasst. Überall im System besteht eine große Nachfrage danach. Mir ist eine Passage aus Ihrer Dissertation wieder eingefallen. Sie haben dort geschrieben, dass die ersten Minen im Asteroidengürtel nicht gescheitert wären, wenn ihr Produkt fünfmal so viel wert gewesen wäre, wie es tatsächlich der Fall war.«
    Smith nickte. »Ich erinnere mich sehr gut an diesen Abschnitt. Und weiter?«
    »Nun, Eis ist zehnmal so wertvoll wie Eisen! Ihren eigenen Berechnungen zufolge ist es das einzige Produkt, das sich gewinnbringend über interplanetarische Distanzen transportieren lässt. Ich habe es jedenfalls einmal darauf ankommen lassen, dass Sie sich im Geschäft der Eisgewinnung engagieren wollen. Sie können immer noch sagen, dass ich meine Kompetenzen überschritten habe, und die ganze Abmachung widerrufen.«
    Es entstand eine lange Pause, während der Smith sich mit der Tatsache anzufreunden begann, dass er der stolze Besitzer eines interplanetarischen Eisbergs war. Irgendwo hatte er gelesen, dass die gesamten Wasservorräte der Erde 1,2 Trillionen Tonnen betrugen. Das bedeutete, dass zwanzig solcher Eisberge alle Ozeane der Welt auffüllen konnten. Was, bei den launischen Göttern von Wall Street, sollte er mit so viel Eis anfangen? Es war heller Wahnsinn, bei dem gegenwärtigen traurigen Zustand der Finanzen von SierraCorp ein weiteres Großprojekt zu beginnen.
    Dennoch, dies war vielleicht das Wunder, auf das er gehofft hatte. Was fehlte, war ein neuer Faktor in der Gleichung, etwas, das die ganze Angelegenheit ins Rollen brachte. Wenn die Sierra Corporation plötzlich ein neues Asteroidenprojekt ankündigen würde, könnte das den Investoren und Banken neues Leben einhauchen. Er würde gewissermaßen die Diskussionen in neue Bahnen lenken. Natürlich würde er eine Expedition zum Kometen schicken müssen. Alles andere würde nicht ernsthaft genug wirken. Die erste Erkundung brauchte nicht unbedingt kostspielig zu sein. Falls sie Smiths Kreditgeber noch eine Weile bei Stange hielte, wären die Kosten für die Option gut angelegt.
    »Konnten Sie mich hören, Mr. Smith?«, fragte Thorpe besorgt in einer Entfernung von 400.000 Kilometern.
    Smiths düstere Gesichtszüge verwandelten sich allmählich in ein Lächeln. »Ich habe Sie gehört, Thomas. Machen Sie sich keine Sorgen, ich stehe zu meinem Teil der Vereinbarung. Ich weiß noch nicht genau, was wir mit unserem Glückstreffer anfangen sollen, aber ich bin bereit, in eine Expedition zu investieren und ihn zu besichtigen. Sie haben vielleicht mehr Probleme gelöst, als Sie denken!«
     
    Zur gleichen Zeit, als Thorpe mit Halver Smith auf der Erde telefonierte, wurde vom Observatorium aus ein weiterer Anruf getätigt. John Malvan versuchte, eine Verbindung mit John Hobart herzustellen. Nachdem er sich eine Viertelstunde lang durch die verschiedenen Ebenen von Untergebenen hindurchgearbeitet hatte, sah er sich plötzlich dem Führer der Nationalpartei von Luna gegenüber.
    »Ja, Bürger Malvan? Meine Sekretärin sagte, es handle sich um eine Angelegenheit von höchster Wichtigkeit für die Republik?«
    »Ja, Sir.«
    »Sie kommen mir bekannt vor. Kenne ich Sie irgendwoher?«
    »Ich bin Wirtschaftsprüfer beim Amt für Wissenschaftsförderung. Wir sind uns vor einem Jahr einmal auf einer Party begegnet. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich noch an mich erinnern.«
    »Sie waren früher im Eisbergbau beschäftigt, nicht wahr?« Eine der Fähigkeiten, die Hobart in der Politik von gro- ßem Nutzen gewesen waren, war sein beinahe fotografisches Gedächtnis für Gesichter und Namen. »Ihnen fehlt ein Arm, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich erinnere mich an Sie«, sagte der Politiker. Genau genommen war dies schon alles, was er von Malvan noch wusste, aber lange Erfahrung hatte ihn gelehrt, bei einem Anrufer den Eindruck zu hinterlassen, dass er über den Betreffenden vollständig im Bilde war. »Was kann ich für Sie tun, Bürger?«
    »Man hat hier am Observatorium eine Entdeckung gemacht, von der Sie, glaube ich, wissen sollten, Sir.« Malvan gab im Wesentlichen die gleichen Informationen weiter wie

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