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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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angereicherte Fluorkohlenwasserstoff in ihre Lungen strömte. Sie hatte ihn auszuhusten versucht, jedoch feststellen müssen, dass sie es nicht konnte. Dann hatte sie das Bewusstsein verloren.
    Nachdem sie die Orientierung wiedererlangt hatte, griff Amber nach dem Öffnungshebel. Erst beim dritten Versuch konnte sie die Kraft aufbringen, ihn zu ziehen. Sie beobachtete, wie die Glashaube langsam von ihrem Gesicht glitt. Sie blieb unbewegt, erschöpft liegen und atmete in rauen Stößen. Doch sie brauchte nicht lange liegenzubleiben. Sobald die Deckhaube zurückgefahren war, erschien ein Besatzungsmitglied und half ihr, sich aufzusetzen.
    Ein plötzlicher Schwindelanfall ließ sie krampfhaft würgen. Als es vorbei war, sackte sie zusammen und lehnte ihre Stirn an das Oberteil des Tanks. Sie blieb in dieser Haltung, bis vor ihren Augen keine schwarzen Flecken mehr waberten. Endlich fühlte sie sich stark genug, sich aufzusetzen und umzusehen.
    »Geht’s jetzt besser?«, fragte der Mann.
    »Ein bisschen«, antwortete sie. Ihre Stimme war ein raues, kratzendes Geräusch in ihren Ohren. »Tut mir leid, aber ich komme einfach nicht mehr auf Ihren Namen.«
    »Raumfahrer erster Kategorie Bernardo Velduccio, Miss Hastings.«
    »Haben wir es geschafft, Mr. Velduccio? Haben wir den Jupiter erreicht?«
    »Wir brauchen noch eine Woche.«
    »Wer ist wach?«
    »Die ganze Crew, Mr. Thorpe, die Barnards, John Malvan und jetzt auch Sie.«
    »Und der Komet?«
    »Wir können ihn mit dem bloßen Auge sehen. Er ist ein kleiner Nebelfleck hinter dem Jupiter.«
    »Ich will ihn selbst sehen«, sagte sie und straffte sich, um aus dem Tank zu klettern.
    »Jetzt noch nicht«, erwiderte er, während er sie sanft auf die Liege drückte. »Zuerst muss ich eine Infusion machen. Anschließend möchte die Ärztin Sie untersuchen. Dann wollen Sie bestimmt duschen und frische Kleidung anziehen. Glauben Sie mir, Sie sollten den 3ekantierungsvorgang nicht überstürzen. Es würde Sie nur schwächen und Ihre Schmerzen verlängern.«
    Amber lehnte sich gegen das gepolsterte Ende des Tanks zurück. Irgendwie hatte das Metall seine anfängliche Kälte verloren. Bei der Erwähnung von frischer Kleidung war sie daran erinnert worden, dass sie überhaupt nichts anhatte. Sie wunderte sich darüber, wie sie hier nackt sitzen und sich ruhig mit einem Fremden unterhalten konnte. Sie sagte sich, dass der Apparat ihr Drogen eingeflößt haben musste, die, unter anderem, das Schamgefühl ausschalteten.
    Nach einer Viertelstunde hatte sie sich so weit erholt, dass sie aus eigener Kraft aus dem Tank klettern konnte. Nach einer heißen Dusche kleidete sie sich mit Velduccios Hilfe unbeholfen an, dann ließ sie sich von ihm zur Krankenstation schleppen. Die Admiral Farragut befand sich in freiem Fall, was die Fortbewegung gleichzeitig komplizierter und leichter machte, als es unter der Einwirkung von Schwerkraft der Fall gewesen wäre. Tom Thorpe erwartete sie bereits.
    »Irgendwelche Probleme?«, fragte Thorpe Velduccio, während er dabei half, Amber zu einer Untersuchungsliege zu geleiten. Die beiden Männer schnallten sie darauf fest. Sie trugen beide Schiffsstiefel, deren Klettsohlen am Decksboden hafteten.
    »Keine«, antwortete Velduccio. »Sie hat sich so schnell gefangen wie nur irgendeiner.«
    Amber, die sich schwach wie ein Baby fühlte, blickte zu Thorpe hoch. Er hatte sich verändert, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Seine Sonnenbräune war verblasst, und er hatte an Gewicht verloren. Sie war sich nicht sicher, aber sie hatte den Eindruck, dass in sein Haar auch mehr Grau gekommen war. Sie fragte sich, wie sie wohl auf ihn wirkte.
    »Hallo«, sagte sie schwach. »Ich hatte eigentlich erwartet, dein Gesicht zu sehen, als ich den Tank aufmachte.«
    »Der Kapitän hat mir befohlen wegzubleiben. Sie meinte, ich würde nur im Wege sein. Wie fühlst du dich?«
    »Ungefähr so, wie ich aussehe«, sagte Amber. »Ich glaube, ich will nicht mehr sterben, aber weiterzuleben reizt mich auch nicht besonders.«
    »Du hörst dich großartig an! Ich konnte kaum sprechen, als sie mich 3ierhergebracht haben.«
    »Vor wie langer Zeit?«
    »Einer Woche.«
    »Wie läuft es?«
    »Gut. Wir liegen genau im Zeitplan und haben Kontakt mit Callisto Control. In einer Woche sind wir dort. Zwei Wochen darauf wird der Komet das Jupitersystem durchfliegen, und wir können uns endlich an die Arbeit machen. Übrigens, auf dich warten Nachrichten vom Farside-Observatorium aus sechs

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