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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Monaten. Ich hab sie mal durchgeblättert. Sie haben die Berechnung der Orbitalparameter ziemlich verbessert. Der Kapitän möchte, dass du die Daten für die Einsatzplanung nach Callisto durchsiehst.«
    Amber setzte sich mühsam auf. »Ich erledige das sofort.« Eine Hand legte sich sanft auf ihre Schulter und hielt sie zurück. Als sie aufsah, erkannte sie Cybil Barnard.
    »Dafür ist später noch genug Zeit«, sagte die Ärztin. »Jetzt werden Sie erst mal gründlich untersucht, und dann schlafen Sie acht Stunden. Mr. Thorpe, bitte lassen Sie mich mit meiner Patientin allein.«
    »Ich verschwinde schon, Doc.«
    »Und Sie sagen meinem Sklaventreiber von einem Ehemann, dass seine Assistentin bis morgen verhindert ist. Also dann, Amber, bitte machen Sie den Arm frei.«
     
    Amber saß an den Kontrollen im Teleskopüberwachungsraum der Admiral Farragut und betrachtete auf dem Bildschirm eine Nahaufnahme des Jupiter. Der Anblick erinnerte sie an das erste Foto, das sie von dem Planeten gesehen hatte.
    Die Oberfläche des Gasriesen bestand aus einer Reihe von abwechselnd weißen und blassroten Wolkenstreifen. An ihren Rändern bildeten die Streifen komplizierte Wirbel aus Dunkelrot und Blassgelb. Andere Streifen wiederum hatten blaue oder graue Ränder. Viele der Wirbel waren größer als die Erde, doch beim Jupiter machten sie die kleinsten erfassbaren Einzelheiten aus. Die Strudel und Zyklone waren charakteristisch für die Jupiteratmosphäre.
    Indem sie den Gottvater der Welten aufmerksam betrachtete, bemerkte Amber, dass sich die Fadenkreuze in der Bildschirmmitte langsam nach rechts bewegten. Sie griff nach vorn und korrigierte die Bewegung per Joystick. Von weither kam das knallende Geräusch der Steuerdüsen, als diese auf ihren Befehl reagierten.
    Die Fadenkreuze kamen in der Nähe eines schwarzen Flecks zur Ruhe, der sich seinerseits über die Oberfläche des Planeten bewegte. Unter Berücksichtigung des Einfallswinkels des Sonnenlichts suchte und entdeckte Amber bald darauf das, was eine Verzerrung der Jupiteratmosphäre zu sein schien. Die Verzerrung war der Jupitermond Io, der sein Muttergestirn überflog. Der schwarze Fleck war sein Schatten.
    »Wieder mal mit dem Jupiter beschäftigt, wie ich sehe!«
    Als Amber sich umwandte, stand hinter ihr Cragston Barnard. Ihr ehemaliger Professor an der Universität Luna lächelte, als er sich zu dem Sitz an Ambers Seite zog. Barnard hatte das schlaksige, ein wenig unbeholfen wirkende Äußere, das bei Lunariern häufig anzutreffen war. Von einer zu weit vorstehenden Nase abgesehen, war er recht stattlich und zu Ambers Universitätszeiten der Gegenstand nicht weniger Spekulationen seiner Studentinnen gewesen.
    »Fertig mit den Vorbereitungen zur Kometenbeobachtung?«
    »Fertig«, antwortete sie. »Ich dachte mir, ich seh mir mal den Dicken an, solange ich auf Sie warte.«
    »Das kann einem schon den Atem verschlagen, finden Sie nicht?«
    Amber nickte. »Aber wirklich.«
    Barnard tippte mehrere Befehle in den Kontrollcomputer des Teleskops ein. »Ehe wir mit der Arbeit anfangen, was halten Sie davon, wenn wir uns Callisto ansehen? Er müsste um diese Zeit eigentlich hinter dem Planeten hervorkommen.«
    Amber bewegte die Fadenkreuze des Teleskops zur derzeitigen Position von Jupiters äußerstem Mond.
    »Erhöhen Sie die Vergrößerung auf einhundert«, ordnete Cragston an, als die Steuerdüsen die Rotation des Schiffes stoppten.
    Amber reagierte entsprechend und wurde mit dem Anblick eines nur wenig aus dem Zentrum des Bildschirms verschobenen runden Himmelskörpers belohnt. Callisto hatte die Größe des Merkur und war mit Einschlagskratern übersät. Die Krater unterschieden sich jedoch von denen des Mondes oder des Mars. Wo Lunas Krater in der Mitte eine Erhebung hatten, waren sie auf Callisto gleichmäßig flach. Manche besaßen sogar Vertiefungen in der Mitte. Der Grund für diese andersgeartete Struktur war die Zusammensetzung von Callistos Oberfläche, die zum größten Teil aus gefrorenem Wasser bestand. Unter der Eiskruste lag ein Meer von flüssigem Wasser, ein Meer zweihundertmal tiefer als jedes auf der Erde.
    Dass Callisto bewohnt war, zeigte sich innerhalb von Sekunden. Nahe dem Mondäquator erschien ein heller grüner Fleck.
    »Offenbar möchte die Forschungsstation mit Kapitän Olafson sprechen«, sagte Barnard und deutete auf den Schirm. »Sollen wir mithören?«
    »Nur, wenn Sie den Rest des Flugs bei Wasser und Brot verbringen wollen«, scherzte

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