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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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zünden.«
    »Verstanden, Sierra Skies. Wir denken an die Hunderterregel!«
    »Viel Glück für Ihre Mission, Admiral Farragut !«
    »Danke, Sierra Skies Control. Bitte mach das Reaktionskontrollsystem fertig, Kyle.« Die letzten Worte galten dem Chefingenieur, der die Liege hinter der des Kapitäns einnahm.
    »Jawoll! RKS bereit.«
    »Warnen Sie die Crew, Mr. Rodriguez.«
    Der dritte Mann der Steuercrew, der alle Schiffssysteme mit Ausnahme des Antriebs überwachte, griff nach vorne und berührte einen Schalter. Seine Stimme hallte durch alle Räume.
    »Achtung, an alle. RKS-Manöver beginnt jeden Moment. Sie haben fünfzehn Sekunden Zeit, um sich zu sichern.«
    Kapitän Olafson wartete die fünfzehn Sekunden ab, dann machte sie etwas mit ihrem LapBoard, woraufhin dem Kuppelschirm eine Serie von Richtkreisen überlagert wurde. Es folgte ein kurzes Fauchen der Motoren, und das niversum draußen begann langsam zu rotieren. Bei drei ßig Grad löste der Kapitän einen weiteren kurzen Schubstoß aus, und die Kreise kamen genau in der Position zur Ruhe, den der Flugplan erforderte. Das nächste Mal, als die Düsen zündeten, liefen sie länger als fünf Minuten. Thorpe fühlte ein schwaches Ziehen, als er in die gepolsterte Oberfläche seiner Beschleunigungsliege einsank.
    Am Scheitelpunkt der Wölbung erschien eine Fluganzeige, die die langsam wachsende Entfernung zwischen dem Frachter und dem Kraftwerk sowie ihre zunehmende Geschwindigkeit angab. Als ihre Geschwindigkeit relativ zum Sierra-Skies-Kraftwerk auf 500 km/h gestiegen war, schaltete Kapitän Olafson die Manövrierdüsen ab.
    »Letzte Kontrolle. Mr. Rodriguez, machen Sie die Durchsage.«
    »Achtung, an alle! Bereithalten zur letzten Bereitschaftskontrolle.«
    Plötzlich gab die Kuppel nicht mehr länger die Umgebung wieder. An der Decke erschienen ein Dutzend verschiedene Innenansichten. Sie stammten von Kameras, die in den einzelnen Passagierkabinen angebracht waren. Die Anfangsbeschleunigung des Frachters würde weniger als ein Viertel der Normalschwerkraft betragen, doch die Erfahrung hatte Kapitän Olafson Vorsicht gelehrt. Es hatten sich schon Leute das Genick gebrochen, die vom Einsetzen der Beschleunigung unvorbereitet überrascht worden waren.
    Sie ging rasch die Passagierliste durch und fragte jeden, ob er oder sie raumklar sei. Die meisten Bildausschnitte zeigten die Passagiere und Crewmitglieder der Admiral Farragut festgeschnallt in ihren Kojen. Erst als sie ihre Aufmerksamkeit der Kabine der Barnards zuwandte, fiel ihr auf, dass die Schiffsärztin nicht an ihrem zugewiesenen Platz war.
    »Wo ist Ihre Frau, Professor Barnard?«
    »Sie ist auf der Krankenstation und sortiert ihre Medikamente«, antwortete der lunarische Professor.
    Karin Olafson schaltete auf die Krankenstation um. Sie fand Cybil Barnard sitzend vor, einen Fuß unter ein Regal gezwängt und munter mit dem Sortieren der medizinischen Vorräte beschäftigt.
    »Wir sind fertig zum Start, Doktor!«
    Die Schiffsärztin fuhr auf und sah rasch zu der Stelle hoch, von der das Aufnahmelämpchen der Kamera wie ein unheilverkündendes rotes Auge auf sie herunterblickte. »Sie sollten einen warnen, bevor Sie das tun, Kapitän.«
    »Warum sind Sie nicht in Ihrer Kabine?«
    »Ich habe hier zu arbeiten.«
    »Sie haben sich für raumtüchtig erklärt, bevor wir vom Kraftwerk abgelegt haben. War das unzutreffend?«
    »Nein, aber ich muss ein paar Sachen ordnen.«
    »Wann werden Sie so weit sein, mit der Kälteschlafprozedur zu beginnen?«
    »Sobald Sie die Lage stabilisiert haben, Kapitän. Je mehr wir in die Tanks bekommen, solange wir mit Antrieb fliegen, desto besser.«
    »Sehr schön. Es geht nicht an, dass unser Bordarzt sich beim Start womöglich ein Bein bricht. Gehen Sie bitte deshalb in Ihre Kabine und schnallen sich fest.«
    »Ja, sobald ich die Sachen hier verstaut habe.«
    »Jetzt, Doktor! Das ist ein Befehl.«
    Die kecke Blondine im weißen Overall schluckte und errötete ein wenig. »Zu Befehl, Kapitän. Ich bin in zwei Minuten angeschnallt.«
    Der Kapitän fuhr mit der Überprüfung der Passagiere und der Crew fort. Als der Rest der achtzehn Männer und Frauen an Bord sich gemeldet hatte, begann sie eine methodische Überprüfung des Frachtmoduls. Hoch auf den Schotts montierte Kameras starrten auf die Ausrüstung der Expedition hinab. Alles schien in Ordnung zu sein.
    Die visuelle Inspektion wurde im Antriebsmodul fortgesetzt. Außer bei einem Notfall würde während der Reise

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