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Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan

Titel: Sternenfaust - 002 - Angriff der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Gardikov, die Schiffsärztin, rief Dana und Tong sofort in die Krankenstation und duldete keinen Widerspruch.
    »Ich werde eine Probe des Spinnengiftes nehmen«, sagte sie und fuhr mit einem eng anliegenden Medizinhandschuh in Danas Haare, »Dachte ich es mir doch. Hier sind jede Menge Rückstände geblieben. Eine mikrobiologische Untersuchung wird aufschlussreich sein und darüber hinaus zeigen, ob mögliche Folgeschäden zu erwarten sind.«
    »Das hat Zeit«, wehrte der Captain ab. »Wir haben Verletzte und danach werfen Sie bitte einen Blick auf unseren Gefangenen. Vielleicht können Sie herausfinden, auf welche Art seine Wunde entstanden ist.« Dana setzte die Ärztin kurz ins Bild und wiederholte die Geschichte, die der Kollaborateur vorgebracht hatte.
    »Nun, eine Verbrennung lässt zumindest nicht auf eine unserer Waffen schließen.« Simone Gardikov nickte, wie um sich selbst zu bestätigen. »Aber das kann ich Ihnen auch noch mit hundertprozentiger Sicherheit bestimmen. Um herauszufinden, ob es wirklich ein Graser war, was auf interne Kämpfe schließen ließe, werde ich einige Zeit benötigen. Aber die Reststrahlung sollte uns auch darüber Aufschluss geben.«
    »Wie geht es den beiden Schwerverletzten?«, wechselte der Captain das Thema.
    Gardikovs Blick verdüsterte sich, und sie schüttelte den Kopf. »Kaplan ist tot.«
    »Und Crewwoman Singa?«, fragte Dana, während ihre Gedanken bei dem jungen Fähnrich waren, den sie nicht einmal kennen gelernt hatte. Nicht mehr als zwei Worte hatte sie mit ihm gewechselt, ehe er unter ihrem Kommando gestorben war, weil er einer Kameradin das Leben rettete.
    Er ist der wahre Held dieser ganzen Mission, wenn man es denn als eine solche bezeichnen will. Ein unbekannter Fähnrich namens Kaplan, der in keinem Geschichtsbuch auftauchen wird …
    »Sie befindet sich nach wie vor im Koma. Ich werde Ihnen einen ausführlichen Bericht über die Umstände geben, unter denen Fähnrich Kaplan gestorben ist.«
    »Später«, beschloss Dana. »Wenn das hier alles vorbei ist. Vor der Trauerzeremonie für ihn und Rodrigez.«
    Sie durfte sich nicht ablenken lassen, denn die STERNENFAUST war durch die Ereignisse möglicherweise zu einem Brennpunkt in dem ganzen Kridan-Konflikt geworden – und sie selbst trug die Verantwortung, nun richtig zu handeln und die sich bietenden Chancen zu nutzen. Falls es überhaupt so etwas wie Chancen gab und sie sich nicht ein Kuckucksei ins Schiff geholt hatte.
    Frost verließ den Raum, während Lieutenant Gardikov die Probe des Giftes in einem Medizinröhrchen verstaute, und nahm über ihren Armbandkommunikator Kontakt zu ihrem Ersten Offizier auf.
    Kurz darauf saß sie ihm in ihrem Besprechungsraum gegenüber. Auch er hatte sich bislang nicht einmal Zeit genommen, sich von den Überresten des Giftes und dem Schmutz des Planeten zu befreien.
    »Was halten Sie von dem angeblichen Verräter, I.O.?«, fragte sie ihn.
    Tong legte die Handflächen aneinander. »Die Fakten sprechen für ihn. Er hat uns das Leben gerettet, und er hat einen seiner Artgenossen getötet.«
    »Das weiß ich alles, aber vertrauen Sie ihm?«
    »Ich verfüge nicht über genügend Erfahrung mit den Kridan, um eine Einschätzung vornehmen zu können.«
    »Ja, mir geht es ähnlich«, stimmte ihm Frost zu. »Aber dafür haben wir ja glücklicherweise einen Spezialisten an Bord.«
    Tong erkannte natürlich sofort, worauf sie hinauswollte. »Bruder William sollte uns ohnehin zu dem ersten Gespräch mit dem Kridan begleiten.«
    Das 27-jährige Mitglied des Ordens der Christophorer befand sich als Berater an Bord der STERNENFAUST – wie einer seiner Brüder auf fast jedem Schiff des Star Corps. Sein Orden war vor knapp fünfzig Jahren durch den Abt Mboto Narewo gegründet worden, ein Jahr, nachdem die Menschheit erstmals auf fremdes intelligentes Leben im All getroffen war. Sie waren Reisende und Forscher, die sich um Verständigung und Toleranz bemühten. Keiner hatte einen so guten Einblick in die Psychologie von Nichtmenschen wie sie.
    Wenn es einen Experten für Kridan-Psychologie an Bord gab, dann Bruder William, der sämtliche bekannten Fakten über deren Kultur lange studiert hatte. Er selbst sprach zwar schüchtern von bescheidenen Kenntnissen , aber Dana traute ihm mehr zu als er sich selbst.
    »Ich traue dem Kridan nicht«, sagte der Captain. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand seine Rasse an völlig fremde Wesen verrät.«
    »Dafür gibt es in der Geschichte

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