Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden
Demonstranten in Gleiter verfrachtet und weggeflogen haben.«
»Hast du Waffen bei ihnen gesehen?«, fragte D’koh.
»Ich habe Waffen gesehen. In Gla’Thals Sendung. Und hier auf dem Platz, als die GP sie in einen zweiten Gleiter geladen haben. Gla’Thals Dreh war wohl gerade im Kasten. Vor allem habe ich dann noch mitbekommen, wie drei GPs in dieses Haus gestürmt sind. Etwas später folgte ihnen Gla’Thal und seine Leute. Noch später kamen alle wieder heraus.«
»Wenn du es sagst, muss es wohl so gewesen sein. Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst?«, sagte D’koh.
»Das ist doch wirklich ganz einfach. Ich habe noch ein wenig gewartet. Dort drüben im Schatten des alten leer stehenden Hauses, wo keiner von mir Notiz genommen hat. Und ich habe nachgedacht, was das alles zu bedeuten hat, denn noch hatte ich Gla’Thals Sendung ja nicht gesehen. Doch dann war ich sehr erstaunt, dass ich, nachdem alles wieder ruhig war, doch noch jemanden aus dem Haus habe kommen sehen – dich. Was sagst du dazu?«
D’koh wich dem Blick Kkiku’hs aus und schwieg. Als unsichtbare Wand stand dieses Schweigen zwischen ihnen. Doch dann wurde es jäh unterbrochen. Jemand klopfte von außen gegen die Tür. Wie elektrisiert zuckte D’koh zusammen.
»Erwartest du noch jemanden um diese Zeit mitten in der Nacht?«, fragte Kkiku’h leise.
Wieder donnerte jemand gegen die Tür. D’koh nahm sich den zur Waffe umfunktionierten Kochstab und öffnete. Kaum hatte er den kleinen Hebel berührt, der den magnetischen Verschlusskontakt unterbrach, flog die Tür mit einem Krachen auf und einer der Begleiter von Qua’las Bruder Kukk’tar schob sich in den Kaum.
»Ah, du bist nicht allein. Macht nichts«, donnerte der Eindringling los. Es war derjenige, der vorhin hinter Qua’las und seinem Rücken gehetzt hatte.
»Was …? Was willst du?«, fragte D’koh. »Habt ihr nicht versprochen …?«
»Ich habe gar nichts versprochen. Wenn einer etwas versprochen hat, dann Kukk’tar. Bei uns spricht jeder mit seiner eigenen Stimme und nur für sich allein. Das unterscheidet unsereins von Pöbel wie dir.«
»Hey, hey! Das ist nicht besonders höflich, darf ich dich bitten, deine Ausdrucksweise zu mäßigen …«, ließ sich Kkiku’h mit lauter Stimme vernehmen.
»Wer hat dich aufgefordert, etwas zu sagen. Was ich mit diesem Abschaum zu besprechen habe, geht nur ihn und mich etwas an. Und wenn du dich ungefragt einmischst, betrachte ich das als Beleidigung, für die es nur eine Antwort gibt.«
Mit diesen Worten zog der lautstarke Adelige mit einem seiner Kampfarme den Bihänder aus der Scheide. Der Schwung des Schwerts wurde von seiner zweiten Hand abgefangen, die jetzt ebenfalls den Knauf der Waffe umfasste. Er zog die Arme mit dem Schwert so weit zurück, dass er die Spitze mit aller Wucht gegen Kkiku’h stoßen konnte.
Doch ein leises Geräusch ließ ihn innehalten.
»Was ist das?«, stieß er zischend hervor.
»Ein Aufzeichnungsgerät«, sagte Kkiku’h. »Die neueste Generation. Es nimmt nicht nur alles auf, was du gerade tust, sondern sendet es gleichzeitig an unsere Nachrichtenzentrale. Es liegt bei dir, ob du in ein paar Minuten live in allen Nachrichten auftauchen willst. Wenn du zustößt, kannst du davon ausgehen, dass sich nicht nur unser Sender für diese Bilder interessiert. Ich höre schon den Kommentar: Adeliger Traditionalist ermordet unbewaffnete Bürger.«
Langsam sank die Klinge nach unten. Im nächsten Augenblick verschwand sie mit einer wirbelnden Bewegung wieder genauso schnell in der Scheide, wie sie hervorgezogen worden war. Doch gleichzeitig trat der Bewaffnete mit einem raschen Schritt zu Kkiku’h und umschloss das winzige Aufzeichnungsgerät mit der Faust des linken Kampfarms.
Es knirschte leise.
Ein böses Lächeln zuckte über das Gesicht des Adeligen. »Du hast völlig Recht. Eigentlich lohnt es sich nicht, sich mit Abschaum wie euch anzulegen. Dummerweise habe ich einen Eid geschworen, den ich einhalten muss. Er betrifft deinen Freund hier, der seine schmutzigen Hände nicht von einer vornehmen Dame lassen kann, die unendlich weit über ihm steht. Und das ist nur für ihn bestimmt und nicht für die Öffentlichkeit. Du gestattest.«
Er ließ das winzige Gerät auf den Boden fallen und trat darauf. Erneut knirschte es vernehmlich.
»Nun zu dir.« Er wandte sich wieder an D’koh. »Du hast gehört, was ich gegen dich vorzubringen habe. Und ich werde diese unglaubliche Beleidigung nicht noch
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