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Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Ich habe nur den Befehl, dass die GALAXY die Arbeit der STERNENFAUST im Bereich der Dunkelwolke fortsetzen soll. Und ich soll Ihnen ausrichten, dass Sie sich wegen neuer Befehle per Hyperfunk mit Commodore Jackson in Verbindung setzen sollen.«
    »Gut, ich werde mir Ihre Order bestätigen lassen und unsere neuen Befehle entgegennehmen.«
    Warum hat Commodore Jackson uns nicht vorher angefunkt und die STERNENFAUST über die Lageveränderung informiert , überlegte Dana angestrengt, vor allem hätte er uns vor diesem Schaffer warnen können.
    Sie versuchte in den ausdruckslosen Augen ihres Gegenübers zu erkennen, ob da Funken von Wahnsinn hervorblitzten. Doch Schaffer gab sein Inneres nicht preis.
    »Das wird mir auch die Gelegenheit geben, Ihr, milde ausgedrückt, aberwitziges Verhalten an die Admiralität weiter zu empfehlen …« Sie versuchte, ihrer Stimme einen sarkastischen Unterton zu verleihen.
    »Sie haben Recht, Commander Frost. Das Manöver vorhin hätte schief gehen können, aber …«
    »Aber was?«
    »Ich habe zu der Zeit geschlafen und der wachhabende Offizier hat die Situation falsch eingeschätzt. Die Mannschaft ist noch sehr unerfahren.«
    »Sie schlafen eindeutig zu viel, Commander!«, fand sie.
    Doch den Rest dessen, was sie ihm noch an den Kopf werfen wollte, unterdrückte sie. Schließlich war sie nicht seine Vorgesetzte. Aber das war etwas, was sie noch niemals hatte leiden können: Fehler, die man als Captain eines Schiffes zu verantworten hat, auf Untergebene abzuwälzen. Grußlos und ohne irgendeine Höflichkeitsfloskel unterbrach sie die Funkverbindung.
    »Lieutenant Stein«, rief sie quer über die Brücke, »stellen Sie eine Hyperfunkverbindung zu Commodore Jackson her.«
    Wenig später tauchte erneut ein eindeutig verschlafenes Gesicht auf dem Display auf. Ihr viele Lichtjahre entfernter Vorgesetzter.
    Heute wecke ich offensichtlich die ganze Welt auf , dachte sie.
    »Commander, ich hatte schon vor Stunden damit gerechnet, dass Sie sich melden. Hat Ihnen Commander Schaffer denn nichts ausgerichtet?«, eröffnete Jackson das Gespräch.
    »Vor fünf Minuten, Sir«, erwiderte Dana Frost.
    Jackson runzelte die Stirn, ging aber nicht weiter darauf ein. Doch die skeptische Miene, die er zog, war beredt genug. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Falten bis hoch auf den kahlen Schädel zogen. Obwohl Commodore Kim Ray Jackson nach einer Strahlenverseuchung sämtliche Kopfhaare ausgefallen waren – auch die Wimpern und Augenbrauen, was zu einem auf den ersten Blick befremdlichen Eindruck führte – konnte er mit seiner Mimik mehr ausdrücken, als mit tausend Worten.
    Und obwohl er die Hintergründe der Verzögerung nicht kannte, sah es nach einem stillschweigenden Einverständnis zwischen Frost und ihrem unmittelbaren Vorgesetzten aus, was die Person und die Qualitäten Commander Schaffers anbelangte.
    »Hören Sie, Commander«, sagte Jackson nach einem Moment des Schweigens. »Die GALAXY setzt Ihre Aufgabe bei der Dunkelwolke fort. Ihre Fähigkeiten und die STERNENFAUST werden umgehend woanders benötigt.«
    Frost wartete auf den neuen Einsatzbefehl, doch er kam nicht.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte sie schließlich. »Wo werden wir gebraucht?«
    »Schalten Sie Crypto 12.5 ein. Ich tue jetzt das Gleiche. Bis dann.«
    Dana Frost aktivierte wie angewiesen das Verschlüsselungssystem und wartete die Zeit ab, die der bordeigene Rechner und die Computer in der terranischen Zentrale benötigten, um die zufallsprogrammgesteuerten Codes auszutauschen und zu kalibrieren. Währenddessen unterbrach die Ton- und Bildübermittlung. Weißer Schnee flimmerte über den Bildschirm, obwohl die Bilddarstellung längst durch ionisiertes Plasma erzeugt wurde, das auf hauchdünne durchsichtige Folien gesprüht wurde. Das Rauschen, das aus den Lautsprechern klang, und der rieselnde Schnee waren kleinen Arbeitsprogrammen zu danken, die einige Spaßvögel unter den Militärtechnikern in die moderne Verschlüsselungs-Software implementiert hatten. Sie hatten sich wohl gedacht, während dieser nur wenige Sekunden dauernden Pausen die Gesprächsteilnehmer auf den Flair alter Spionagezeiten einschwören zu müssen.
    Dann tauchten Bild und Ton wieder auf.
    »Sagen Sie mir nichts über Schaff er«, sagte Jackson, als er sich sicher war, dass niemand außer ihnen beiden den Inhalt des Gesprächs mitbekam.
    Dana schwieg wie befohlen und verkniff sich folgerichtig auch die Frage, warum sich der Commodore nicht schon früher

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