Sternenfaust - 003 - Die Welt der Mantiden
mit der STERNENFAUST in Verbindung gesetzt hatte.
»Sie sind in der Nähe von Mantis VI«, fuhr Jackson fort, »und ich brauche Sie zur Unterstützung der dort ansässigen Botschaft der Solaren Welten.«
Jetzt war es an Dana Frost, die Stirn zu runzeln, wenngleich diese Mimik bei ihr kaum so spektakulär aussah wie beim Commodore.
»Wir haben doch schon genug Probleme mit den Kridan«, erwiderte sie. »Was ist vorgefallen, dass die Botschaft der Solaren Welten auf Mantis VI militärische Hilfe benötigt?«
»So dürfen Sie es nicht sehen, Commander. Die Mantiden sind unsere Freunde, vielleicht brauchen wir sie im Konflikt mit den Kridan irgendwann früher oder später auch als Verbündete. Es geht darum, dass dieser Status Quo so bleibt, wie er ist.«
»Verzeihen Sie, Commodore, aber das sieht mir eher nach einer diplomatischen Aufgabe aus als nach einer militärischen.«
»Sie haben in gewisser Weise Recht«, stimmte Jackson ihr zu. »Aber auch nur in gewisser Weise. Die Botschaft hat uns einige beunruhigende Informationen zukommen lassen, die bestimmte Entwicklungen innerhalb der mantidischen Gesellschaft betreffen. Wir müssen genauer wissen, wie diese Entwicklungen aussehen und ob sie eine Gefahr für die Beziehungen zwischen dem Imperium der Mantiden und uns darstellen. Ganz nebenbei ist unsere Botschaft personell völlig unterbesetzt, da die von den Mantiden bevorzugten Lebensräume nicht unbedingt als Traumwelten für Menschen gelten. Aber das wissen Sie besser als ich, schließlich haben Sie schon einmal mit ihnen zusammengearbeitet.«
Dana schluckte, der Commodore musste auf eine Episode während ihrer Ausbildung anspielen. Im Verlauf eines gemeinsamen Manövers zwischen dem Star Corps und der Flotte der Mantiden diente sie als Fähnrich unter Admiral Müller. Im taktischen Spiel des Manövers sollte sie zusammen mit einer kleinen Landeeinheit vom »Feind« gefangen genommen werden. Um es so realistisch wie möglich zu gestalten, widersetzte sie sich der Gefangennahme auf Mantis VI nach Kräften. Dabei schoss sie jedoch leicht übers Ziel hinaus. Sie band mehr »feindliche« Kräfte, als ursprünglich vorgesehen war und hätte fast das sorgfältig ausgetüftelte Szenario durcheinander gebracht. Sehr zur Verärgerung des »gegnerischen« Admirals, eines adeligen Mantiden, der sich beim grinsenden Müller schließlich beschwerte. Damals war sie erstmals auf der Heimatwelt dieser bizarren galaktischen Spezies gewesen und hatte einige dieser höchst beeindruckenden Wesen kennen gelernt.
»Ich verstehe trotzdem nicht, warum Sie mich mit dieser Aufgabe betrauen, anstatt diplomatische Corps diese Nuss knacken zu lassen, Sir?«, fragte Dana.
»Tatsächlich würden wir auch lieber einen Offizier mit mehr Erfahrung und einem Dreadnought-Geschwader dorthin schicken. Botschafter Hutter hat uns allerdings mitgeteilt, dass die Mantiden das nicht akzeptieren würden. Ein Leichter Kreuzer kann aber noch als der Botschaft zugehörig gerechnet werden. Doch sie werden es besser verstehen, wenn Sie die Informationen lesen, die ich Ihnen gerade überspielt habe. Nur so viel vorab: Diese Aufgabe bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Diplomatie, geheimdienstlicher Tätigkeit und einem möglicherweise militärischen Einsatz. Wollen wir hoffen und zu allen Göttern der Galaxis beten, dass es zu Letzterem nicht kommt. Wenn aber, dann muss das eine Person leiten, die mit dem entsprechenden diplomatischen Fingerspitzengefühl ausgestattet ist.«
»Entschuldigung Sir, diplomatisches Fingerspitzengefühl – ich? Das meinen Sie nicht ernst, dass Sie mich damit meinen – oder?«
»Commander!« Jacksons Stimme nahm um eine Nuance an Schärfe zu.
»Spreche ich hier noch mit einer dritten Person?«
»Nein, natürlich nicht, Sir. Ich bin stolz, in Ihrem Auftrag für das Star Corps diese Aufgabe übernehmen zu dürfen.«
»Etwas anderes habe ich nicht erwartet. Machen Sie sich sofort auf den Weg. Alle Einzelheiten finden Sie in Ihrem Marschbefehl.«
»Aye, Sir.«
*
In weiten Teilen der von intelligenten Völkern besiedelten Galaxis galten Duelle als unzivilisiert und barbarisch. Fast überall waren sie verboten und wurden mit harten Strafen verfolgt. Und fast überall fanden sie statt. Natürlich auch auf Mantis VI, wie die Hauptwelt der Mantiden bei den Menschen hieß.
D’koh musste sich der Herausforderung stellen. Es blieb ihm nichts anderes übrig. Versuchte er, Kroll’kar an die Polizei zu verraten, hätte
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