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Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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der Seile gebunden und hochgezogen wurde. Nach nicht einmal zwei Minuten war alles vorbei …
     
    *
     
    Sergeant Ralff Olafsson war der Erste, der wieder erwachte.
    Stöhnend, mit einem ekelhaften Schwindelgefühl und einem üblen Brechreiz behaftet, erhob er sich. Was er sah, verstärkte seine Übelkeit noch. Chaarck und Menschen lagen kreuz und quer über- und durcheinander und rührten sich nicht. Olafsson riss sich zusammen und wankte zu seinen Marines.
    Sie atmeten, stellte er erleichtert fest. Ebenso Bruder William und Doktor Gardikov. Auch Keschreck lebte, während die Soldaten allesamt tot waren. Jeder Einzelne hatte seinen Kopf neben sich liegen. Olafsson, der schon viele Grausamkeiten gesehen und manchmal sogar selbst begangen hatte, wandte entsetzt den Blick ab.
    Seine Marines begannen sich zu regen. Olafsson aktivierte den Armbandkommunikator, um Frost, Tong und Stein zu rufen, unterließ es dann aber. Obwohl seine Nerven zu brennen schienen, wurde ihm doch bewusst, dass dies ein taktischer Fehler war. Wenn die Armbandkomms der drei Offiziere piepsten, wurden unter Umständen die Entführer darauf aufmerksam und entfernten sie. In dem Fall konnte man sie später nicht mehr anpeilen.
    Stattdessen rief der Sergeant die STERNENFAUST. Lieutenant Catherine Black beorderte ihn und die anderen Menschen sofort zum Schiff zurück. Doch dazu musste der Sergeant erst einmal den Ersten Ingenieur aufwecken, damit der sie aus dem Labyrinth von Chuuck-Chuuck führen konnte.
    Der total verstörte Keschreck tat dies ohne Widerrede. Olafsson hob die noch immer bewusstlose Simone Gardikov auf die Arme. Den Doktor hatte es am schlimmsten erwischt. Alle anderen, auch Bruder William, konnten wieder gehen.
    Pilot Titus Wredan flog sie zur STERNENFAUST in den Orbit hoch, während Keschreck dem Genetischen Vater die schlimme Neuigkeit überbrachte.
     
    *
     
    »Wir hatten null Chance, Ma’am«, erstattete Sergeant Ralff Olafsson, der noch immer an den Nachwirkungen des Betäubungsgiftes litt, Bericht. »Der Angriff war absolut professionell durchgeführt, die verdammten Ameisen waren wirklich gut.«
    Insgeheim ärgerte sich der Chef des STERNENFAUST-Marine-Kontingents, dass sie nicht ihre schweren Panzeranzüge getragen hatten. Mit diesen wurde jeder einzelne Marine zur perfekten Kampfmaschine, stark und nur schwer verwundbar. Hätten sie in diesen servogestützten Monturen gesteckt, hätten die Giftpfeile sie nicht treffen können und die vier Marines hätten das gesamte rote Ameisenpack zum Teuf el gejagt. Gut, hinterher war man immer schlauer. Aber der ansonsten ruhige Olafsson ertrug vermeidbare Niederlagen nur äußerst schwer.
    »Das kann doch kein Zufall sein, dass sie ganz gezielt unsere drei wichtigsten Leute abgeschöpft haben«, spekulierte Lieutenant Catherine Black, die ganz plötzlich ihre herbeigesehnte Bewährungsprobe hatte.
    Momentan war sie allerdings genauso unzufrieden wie der Marines-Sergeant, weil sie sich mit der neuen Situation noch nicht arrangiert hatte. Ihre Gedanken waren mit einer seltsamen Lähmung behaftet. Außerdem hatte sich Angst in ihr breit gemacht, die sie nicht wirklich verdrängen konnte – Versagensangst.
    Da saß sie nun im Kommandosessel auf der Brücke der STERNENFAUST und hatte das unbestimmte Gefühl, dass dieser doch eine Nummer zu groß für sie war. Egal, was sie zuvor darüber gedacht hatte.
    »Ich denke auch, dass Frost, Tong und Stein ganz gezielt entführt wurden«, stimmte der Sergeant dem Interimscaptain bei. »Ganz klar ist auch, dass das Rebellen-Kommando genau wusste, wo wir uns aufhielten. Sie haben auf uns gewartet, da gehe ich jede Wette ein. Das war kein Zufall.« Er räusperte sich. »Wenn ich noch etwas anmerken darf, Ma’am …«
    »Sie dürfen«, sagte LI Black, die hauptsächlich damit zu tun hatte, das leichte Zittern ihrer Hände zu verbergen und froh war, dass ihr der Sergeant momentan das Denken abnahm.
    »Aye, Captain. Also: Der Weg, den wir gingen, war vorher nicht festgelegt. Denn Captain Frost wollte ja überraschend zur Landefähre zurück. Deswegen konnte das Überfallkommando nur wissen, wohin wir gehen, wenn es ständig informiert wurde. Oder wenn uns jemand dahin gelotst hat, wo es wartete.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Sergeant?«
    »Nun, dieser Erste Ingenieur, dieser Keschreck, hat uns nicht auf dem direkten Weg zur Landefähre geführt. Er wollte uns erst noch ein paar Sachen zeigen.«
    LI Black nickte und ihre Gedanken überschlugen

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