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Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Titel: Sternenfaust - 007 - Der Prototyp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ein und Stein sorgte mit ein paar Handgriffen an seiner Konsole dafür, dass sie augenblicklich in das Translatorprogramm des Bordrechners integriert wurden. Bevor das Außenteam die Fähre verließ, würden auch die Übersetzungsgeräte, die die einzelnen Teammitglieder bei sich führten, mit den neuen Daten nachgerüstet worden sein.
    Dann hieß es zunächst erst einmal warten.
    Die halbe Stunde, von der Bruder Raphael gesprochen hatte war bereits überschritten, als ein Kom-Signal an Bord der L-1 eintraf. Es besaß eine sehr eigenwillige Codierung, aber es war für den Bordrechner der Landefähre kein Problem, es zu entschlüsseln und eine funktionierende Bildsprechverbindung herzustellen.
    Stein schaltete die eintreffenden Bildsignale auf den Hauptschirm.
    Ein etwa zwei Meter langes und gut ein Meter sechzig hohes, schildkrötenartiges Wesen mit sechs aus einem massiven Panzer herausragenden Extremitäten erschien dort. Die hinteren vier Extremitäten dienten offenbar nur der Fortbewegung, während das vordere Paar sehr viel zierlicher war und handähnliche Fortsätze besaß.
    Der Kopf war im Vergleich zum Gesamtkörper überraschend klein. Er verfügte über drei Augen, von denen sich zwei kleinere seitlich am Kopf befanden, während das deutlich größere dritte Auge nach vorne ausgerichtet war. Der lippenlose Mund öffnete sich. Er war zahnlos und formte eine Reihe niederfrequenter Töne, die das Übersetzungsprogramm in das im Bereich der Solaren Welten als Verkehrssprache übliche Standard verwandelte.
    »Da Sie Vertraute unserer Vertrauten sind und das Allwissende Orakel nichts gegen Sie vorzubringen hat, ist der Rat der Weisesten mit Ihrem Besuch einverstanden. Wir sind überzeugt davon, dass Sie die Heiligen Gesetze respektieren werden.«
    »Gewiss«, versicherte Stein, in der Hoffnung, dass Bruder Raphael und sein Forscherteam ihn noch genauer darüber unterrichten würden, worin die so genannten Heiligen Gesetze eigentlich bestanden. Schließlich lag es nicht in der Absicht des Außenteams, irgendwelche Tabus zu brechen und es den Christophorern damit unnötig schwer zu machen.
    Stein stellte sich als Kommandant der L-1 vor, benutzte ein paar diplomatische Floskeln, von denen er hoffte, dass das Übersetzungsprogramm sie der anderen Seite so freundlich zur Kenntnis bringen würden, wie sie gemeint waren.
    Missverständnisse waren bei derartigen Kontaktaufnahmen natürlich niemals ganz auszuschließen.
    »Möge das Orakel mit Ihnen und Ihrem fliegenden Metall sein«, äußerte der Ssarteen einen Wunsch, der offenbar dem Äußersten an Gastfreundschaft und Herzlichkeit entsprach, zu dem er in diesem Stadium der Kontaktaufnahme fähig war. »David Stein – ist das Ihre Individualbezeichnung? Oder handelt es sich um eine nähere Klassifizierung Ihres Ranges, die von Ihrer Übersetzungshilfe nicht korrekt an uns übermittelt wurde?«
    Stein war erstaunt.
    »Nein, es handelt sich um meinen Namen – oder meine Individualbezeichnung, wenn Sie so wollen.«
    »Es ist ungewöhnlich, dem anderen die Individualbezeichnung bereits in einem so frühen Stadium der Kontaktaufnahme mitzuteilen und nicht zunächst einen Zahlencode als Erkennungszeichen zu benutzen. Ihr Verhalten beschämt mich. Ich werde Sie nach Ihrer Landung als Vertreter des Rats der Weisesten aufsuchen und ich verspreche Ihnen bei der Macht des Orakels und allen Stimmen, die aus der Tiefe des Alls zu uns flüstern, dass ich Ihnen dann auch meine Individualbezeichnung mitteilen werde.«
    Damit wurde die Verbindung zunächst unterbrochen.
    »Na, das klingt doch ganz so, als hätte der Kerl Sie ins Herz geschlossen, Lieutenant!«, konnte sich Roy Takashi eine Bemerkung nicht verkneifen.
    Stein grinste.
    »Wer weiß, was erst geschieht, wenn die Ssarteen Sie und Ihre Männer in ihren gepanzerten Kampfanzügen sehen. Vielleicht glauben sie dann, dass unsere Spezies mit ihnen verwandt sein muss …«
     
    *
     
    Die L-1 tauchte in die Atmosphäre von Aldrin ein. Man hatte bereits aus großer Höhe einen fantastischen Panoramablick auf die Oberfläche, da es nur wenige Wolken gab, die kaum die Sicht behinderten.
    Die Oberfläche Aldrins wirkte – abgesehen von den wenigen Zonen um die Binnenmeere herum – wie eine große Wüste. Die Ortungsanzeigen bestätigten Steins Vermutung, dass die Wasservorräte Aldrins insgesamt sehr klein waren. Es gab keine ausgedehnten unterirdischen Reservoire, in denen sich Wasser gesammelt hatte. Spuren der Besiedlung durch

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