Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Sternenfaust - 007 - Der Prototyp

Titel: Sternenfaust - 007 - Der Prototyp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
die Autorität eines Mitgliedes im Rat der Weisen zwar akzeptierte, es aber lieber gesehen hätte, wenn der Einäugige den fremden Zweibeinern nicht gezeigt worden wäre.
    Stein schaute sich im Raum um.
    Die Wände waren mit winzigen Schriftzeichen bedeckt, die mit einer unbekannten Technik förmlich in den Stein hineingebrannt worden waren. Und das in einer Feinheit, die das Vorhandensein äußerst filigraner Werkzeuge vermuten ließ.
    »Das Funkrauschen wird wieder stärker«, meldete Caruso mit Blick auf sein Ortungsgerät an Stein gerichtet. »Eine Steigerung von 300 Prozent in den letzten fünfzehn Sekunden. Außerdem ist da noch etwas anderes. Sehen Sie sich das doch mal an, Lieutenant! Sie verstehen mehr davon als ich!«
    Stein nahm das Ortungsgerät an sich, das Caruso ihm entgegenstreckte und blickte stirnrunzelnd auf das Display.
    »Das ist die fünfdimensionale Strahlungskomponente, die in den Bergstromraum hineinreicht und deswegen unseren Überlichtfunk stört«, stellte Stein fest.
    »Richtig, aber ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass diese Komponente in demselben Augenblick stark an Intensität zugenommen hat, als dies auch bei dem Hintergrundrauschen der Fall war?«
    »Da scheint es tatsächlich eine Korrelation zu geben, die genauer untersucht werden sollte!«, mischte sich Bruder William ein, dessen Blick auf sein eigenes Ortungsgerät gerichtet war.
    »Sie könnten Recht haben«, murmelte Stein. Insgeheim dachte er dabei: Wie habe ich das übersehen können? Mit geradezu fieberhafter Eile begann er jetzt, auf dem Touchscreen des Ortungsgerätes herumzutippen, das die ganze Zeit über eingeschaltet gewesen war und Daten aufgezeichnet hatte.
    »Es gibt tatsächlich eine Korrelation«, stellte Stein fest. »Immer dann, wenn das Rauschen besonders stark wird, nimmt auch die fünfdimensionale Strahlungskomponente zu. Besonders stark schlugen beide Werte nach oben aus, als wir vorhin auf die Entscheidung des Orakels warteten.«
    »Dann gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Orakel und Collins«, sagte Bruder William.
    Stein sah ihn entgeistert an.
    »Was reden Sie da, William?«
    »Es war einfach nur so ein Gedanke – aber wäre das nicht logisch? Die fünfdimensionale Strahlungskomponente geht von Collins aus und …« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Es ist wahrscheinlich blanker Unsinn, was ich da gerade gesagt habe.«
    Stein sah sich die Daten noch einmal an, ließ sich verschiedene Diagramme zeigen und atmete dann tief durch. »Das kann nicht sein …«, murmelte er schließlich und schüttelte den Kopf.
    »Niemand sollte sich selbst ein Denkverbot erteilen«, sagte Bruder William auf eine für ihn ungewöhnlich bestimmte Art und Weise.
    Stein hob den Blick. »Ich dachte gerade nur, dass mich das Ganze an etwas erinnert …«
    »An was?«, hakte William nach. »Vielleicht bringt uns das weiter!«
    »Die ersten Versionen des Bergstrom-Funks, die von den Raumschiffen der Solaren Welten benutzt wurden, erzeugten im Normalraum ein ähnliches Rauschen , dessen Intensität mit der Impulsstärke korrelierte. Auf manchen Frachtern sind diese Dinger noch im Einsatz, aber für militärische Zwecke empfiehlt es sich natürlich, jegliche Spuren der eigenen Kommunikation zu unterdrücken.«
    »Sie meinen, es handelt sich um ein Signal, das über den Bergstromraum abgegeben wird?«, vergewisserte sich Caruso.
    »Ja«, bestätigte Stein.
    William meldete sich wieder zu Wort. Beschwörend wandte er sich an Stein.
    »Sie genießen bei Ayre ein besonderes Vertrauen, das steht völlig außer Frage. Erkundigen Sie sich bei ihm, wie schnell das Orakel normalerweise antwortet.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Bruder William?«, mischte sich Caruso ein.
    »Es ist nur eine Hypothese«, sagte Bruder William. »Für genauere Untersuchungen brauchen wir mehr Computerkapazität. Vielleicht reicht schon der Bordrechner der L-1 …«
    »Soll ich Wredan mit der L-1 hierher beordern?«, unterbrach Caruso.
    »Tun Sie das«, nickte Stein. Er richtete den Blick auf William. »Fahren Sie fort!«
    »Angenommen es handelt sich um Signale, die unserem Bergstromfunk zumindest ähnlich sind, dann liegt es nahe, dass Collins ihr Ursprung ist. Es muss dort jemanden oder etwas geben, das sie absendet.«
    »Aber Collins ist ohne Leben«, gab Stein zu bedenken.
    »Eine organische Lebensform kann es nicht sein, da gebe ich Ihnen Recht. Aber vielleicht ein Mechanismus. Ein technisches Artefakt oder dergleichen.«
    »Ein technisches

Weitere Kostenlose Bücher