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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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bin ich voll auf die verdammten Geierköpfe konzentriert, denen ich in den nächsten Stunden in den Hintern treten will. Die ersten Graserstrahlen treffen auf. Auch meine WENDY bekommt zwei ab. Mit einem Schlag sinkt die Kapazität des Plasmaschirms auf 21 Prozent. Zwei Graserschüsse haben gereicht, um einen Großteil der Plasmateilchen wegzubrennen. Großer Gott.
    Das Taktikdisplay zeigt die ersten Ausfälle auf unserer Seite an. Zwei Zerstörer auf der linken Flanke werden von den Grasern vernichtet. Sie vergehen in grellen Explosionen. Entweder haben die Plasmaschirme nicht funktioniert, oder sie waren zu schwach.
    Unablässig feuern die kridanischen Graser. Die Fregatte PAWLOW, die in direkter Nachbarschaft zur WENDY fliegt, verweht ebenfalls in einem gigantischen Glutball. Ich schlucke hart. Jetzt, jetzt muss es sich entscheiden, ob wir eine Chance haben oder nicht! Jetzt sind wir ebenfalls auf Kernschussweite an die Kridan-Flotte heran. Der Alte lässt den Schub unterbrechen und unsere Kähne synchron herumrollen. Hundert Mal geübt. Es klappt wunderbar. Mit einem Mal sehen die Geierköpfe nicht mehr unsere Frontpartien, sondern unsere Breitseiten, während wir nach wie vor direkt auf sie zufliegen.
    »Feuer frei!« Unsere Gauss-Geschütze spucken jetzt ebenfalls Tod und Verderben. 80 davon hat die WENDY auf jeder Breitseite. Und jedes kann pro Minute 50 der fünf mal fünf mal fünf Zentimeter großen Würfel aus einer Speziallegierung verschießen. Das heißt, dass allein die WENDY in der nächsten Minute den Kridan 4000 Geschosse entgegenschleudert. Bei einem Dreadnought sind es doppelt so viele, bei den kleineren Schiffstypen entsprechend weniger. Insgesamt fliegen den Kridan in der nächsten Minute über 100.000 Geschosse mit halber Lichtgeschwindigkeit um die Ohren.
    Sie versuchen, dem Geschosshagel auszuweichen, indem sie abbremsen und noch weiter auseinanderfächern. Das klappt sogar. Enttäuscht registriere ich, dass unsere Gauss-Geschütze lediglich vier Geierköpfe aus dem All putzen. Realistisch gesehen war allerdings damit zu rechnen. Denn mit unseren Gauss-Kanonen ist nur schwer zu zielen, wir müssen deswegen einen Geschosshagel erzeugen und hoffen, dass wenigstens ein paar Würfel treffen. Wenn sie’s dann tun, ist die Wirkung fürchterlich. So wie bei dem kridanischen Kugelschiff, das von unseren Gausswürfeln regelrecht durchsiebt wird. Sie reißen zehn Zentimeter durchmessende Kanäle durch den gesamten Raumer, aus denen nun Atemluft, Wasserdampf und andere atmosphärische Bestandteile treten, sofort zu kristallinen Nebeln gefrieren und wie lange Fahnen hinterher gezogen werden. Fast alle Sektionen des getroffenen Raumers werden damit dem Weltraum ausgesetzt, Abschottungen nützen nichts mehr, es gibt wohl kaum Überlebende.
    Jetzt sind die Kridan heran. Breit gefächert versuchen sie, einzelne unserer Schiffe aus dem Verband zu lösen und sie in Einzelgefechte zu verwickeln. Es gelingt zum Teil, weil sie ein wenig wendiger sind als wir. Auch die WENDYwird abgedrängt, wir sehen uns plötzlich mit zwei großen kridanischen Einheiten konfrontiert, die uns von »hinten schräg oben« angreifen, im toten Winkel unserer Geschütze also. Ich lasse einen gewagten Zick-Zack-Ausweichkurs programmieren, der eine Flucht »nach unten« mit größtmöglicher Beschleunigung vortäuscht. So verfehlen uns die verdammten Graser ein ums andere Mal, mein Rudergänger ist ein absoluter Könner. Trotzdem kommen uns die ebenfalls beschleunigenden Kridan, die den Zickzackkurs nur bedingt nachvollziehen müssen, immer näher. Ich nickte dem Ruder zu. »Jetzt!« Unser urplötzliches, starkes Abbremsen, das höchste Anforderungen an Mensch und Material stellt, überrascht die Verfolger. Bevor sie selbst ein Bremsmanöver einleiten können, sind sie links und rechts neben uns, direkt im Bereich unserer Breitseiten. In diesem Moment bekommen wir zwar einen weiteren Graser-Treffer und unser Plasmaschirm ist damit fast weggebrannt, aber meine Taktik geht voll auf. »Feuer frei!« Eine tödliche Flut ergießt sich über die beiden Geierkopf-Kugeln, die jeweils mehrere Treffer aus unseren Gauss-Geschützen abbekommen. Ja! Der Mistfink links von uns explodiert. Wir haben wohl seinen Fusionsreaktor getroffen. Der andere treibt rechts von uns manövrierunfähig durchs All. Er hat zumindest seinen Graserbeschuss eingestellt.
    Meine Crew jubelt. Mit diesem brillanten Manöver, das ich zuvor mit ihr immer wieder geübt habe,

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