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Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega

Titel: Sternenfaust - 008 - Angriffsziel Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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ausdrücklich für ihre Handlungsweise. Trotzdem versuchte sie vor allem Sarah Windsor ihre Wünsche von den Augen abzulesen.
    »Captain Frost, ich muss Sie kurz unter vier Augen sprechen«, sagte Vance-Straker später. »Wenn Sie mir bitte in den Nebenraum folgen würden.«
    Dana erfuhr, dass die Kridan das Regierungschalais beschossen hatten und dass Tonio mit seinem Gleiter zur Zweigniederlassung der »Terraforming Enterprises« aufgebrochen, dort aber nie angekommen war, wie sie durch mehrere Nachfragen hier von Basis Alpha aus erfahren hatte. Er galt als vermisst, das Schlimmste musste befürchtet werden. »Ich denke, diese Information bin ich Ihnen schuldig, Commander.«
    Dana nickte bedrückt. »Ich danke Ihnen, Ma’am. Ich … Gestatten Sie mir eine persönliche Frage?«
    Der Vize-Admiral runzelte die Stirn. »Ja, fragen Sie«, erwiderte sie dann.
    »Machen Sie sich Sorgen um Tonio?«
    »Ja, die mache ich mir. Ganz gewaltige sogar.«
     
    *
     
    Weitere drei Schiffe trafen innerhalb der nächsten Stunden auf Basis Alpha ein. Damit verfügte Marylin Vance-Straker über acht Schiffe von ehemals 97, die angeschlagene STERNENFAUST ausgenommen. Sie erläuterte, dass ihren Informationen zufolge die Kridan dabei waren, große Wohnmodule in der Nähe des Raumhafens Geestracht aufzubauen. Zudem hatten sie die Weltraumbahnhöfe und die Forts besetzt. Immer mehr große Frachter kamen hier an. Alles deutete also darauf hin, dass die Kridan das Wega-System dauerhaft besetzen wollten.
    »Admiral Rudenko hat Verstärkung versprochen. Wann die aber eintreffen wird, weiß ich nicht. Bis dahin sollten wir versuchen, in einer Art Partisanenkrieg den Nachschub der Kridan zu stören. Auf Grund der neuen Situation wird die STERNENFAUST die drei Solaren Räte an Bord nehmen und umgehend zur Erde zurückfliegen. Die BABYLON wird sie so lange begleiten, bis sie in den Bergstromraum wechseln kann. Viel Glück.«
     
    *
     
    Neun Stunden voller Hoffen und Bangen hatte die STERNENFAUST zu überstehen, dann tauchte sie, ohne dass es weitere Zwischenfälle gegeben hätte, in den Bergstromraum ein. Captain Blanchard von der BABYLON hatte alles Glück dieser Welt gewünscht und versprochen, dass er den verdammten Hurensöhnen schon Feuer unterm Hintern machen werde.
    Dana saß trübsinnig in der Offiziersmesse und starrte in ihren Kaffee, der ihr überhaupt nicht schmecken wollte. Das kam nicht sehr oft vor, aber jetzt war so ein seltener Moment. Dabei hatte ihre Stimmung wenig bis gar nichts mit den Schmerzen in ihrem Arm zu tun. Im Gegenteil. Sie ließ sich nichts dagegen geben, weil sie hoffte, die körperlichen Schmerzen würden sie von ihrem Seelenschmerz ablenken.
    Bruder William trat in die Offiziersmesse, zu der er freien Zugang hatte. Oft war der bescheidene, eher unsichere Mann hier nicht zu finden, weil er sich bei den Mannschaftsdienstgraden einfach wohler fühlte. Nun aber steuerte er so gezielt auf Dana zu, dass auch einem nicht ganz so Hellen aufgegangen wäre, weswegen er gekommen war.
    »Hallo Captain«, lächelte der Christophorer etwas unsicher. »Darf ich mich ein wenig zu Ihnen setzen? Ich meine … ich dachte, vielleicht, nun ja, könnten Sie ein wenig Abwechslung gebrauchen?«
    Dana lächelte unwillkürlich ob der putzigen Verhaltensweise des Mönchs. »Bitte setzen Sie sich, Bruder William.«
    Er ließ sich nieder, bestellte ebenfalls einen Kaffee und verzog beim ersten Schluck das Gesicht. »Scheußlich. Ich weiß nicht, wie Sie dieses Zeug trinken können, Captain. Nun ja, jedem das Seine.« Er zögerte. »Hat … nun, ich meine, hat Tonio Gordon, Ihr ehemaliger Mann, Kaffee ebenfalls gemocht?«
    Dana starrte ihn verblüfft an. »Nein, mochte er nicht. Ich … Sie wissen, was mit mir los ist, Bruder William?«
    Er nickte eifrig. »Es ist kein Geheimnis geblieben, dass Tonio vermisst wird, Captain. Nun ja, ich habe gleich gefühlt, dass sie ihn immer noch sehr gern haben. Das kann ich verstehen. Er ist ein sehr netter und ehrlicher Mann, das muss ich wirklich sagen. Ich habe ihn übrigens kurz gesehen, als er mit Ihnen hier auf dem Schiff war. Auch wenn wir uns nicht direkt begegnet sind, muss ich sagen, dass er mir doch gleich sehr sympathisch war. Gut, ich kann mich natürlich irren …«
    Dana lächelte unwillkürlich. Was die Gefühlslage lebender Wesen anbetraf, irrte sich Bruder William so gut wie nie. Und auch ihren Charakter konnte er mit einem fast schon unheimlich zu nennenden Instinkt zielsicher

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