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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Gefühlsbädern der entführten J’ebeem.
    Gleichzeitig scannte es den J’ebeem-Erkundungstrupp, den der Bote gerade in Richtung Maschinenräume führte, danach den Menschentrupp und schließlich noch die STERNENFAUST. Das Ergebnis war mehr als erstaunlich: Nur die J’ebeem verfügten über doppelte Organe, die Menschen nicht. Also waren die beiden Rassen nicht miteinander verwandt.
    Die Tatsache, dass sich auch unter den Menschen ein Individuum mit doppelten Organen befand, verwirrte DAS SCHIFF zuerst und schien die Eindeutigkeit der Messung nicht zu bestätigen. Nach Durchsicht der Speicherbänke wusste DAS SCHIFF aber, was hier passierte. Unter den Menschen bewegte sich ein j’ebeem’scher Spion.
    Das ist sehr interessant. Daraus kann sich ein wunderbares neues Spiel entwickeln. Doch zuerst will ich herausfinden, was Liebe ist. Zu schade, dass ich nicht wie der MEISTER Gedanken lesen und Gefühle erkennen kann. Andererseits wäre das äußerst uninteressant, weil in dem Fall das Forschen entfiele …
     
    *
     
    Gerade hatte Pedro Martinez noch mit Korporal Matt Kaharti gesprochen, im nächsten Moment fand er sich in einem riesigen Raum wieder, der voll gestopft mit unbekannten Instrumenten war. Das Seltsamste aber war die breite Liege in der Mitte des Raums. Darauf lag eine vollkommen nackte junge Frau auf dem Rücken, mit gestreckten Armen und Beinen.
    »Mann, ich glaube, jetzt hat’s mich endgültig erwischt«, flüsterte der Marine und schluckte ein paar Mal schwer. »Ein verdammtes Mexikaner-Muli soll mich treten, wenn das wahr ist, was ich dort sehe …«
    Sichernd sah er sich um, das Gauss-Gewehr schussbereit im Anschlag. Vorsichtig trat er näher an die Liege. Die junge Frau, die dort lag, war eine J’ebeem, wie ihm jetzt erst auffiel. Und eine wunderschöne noch dazu mit ihrer leicht rötlichen Haut, den langen, silberweißen Haaren und den tiefschwarzen Pupillen als reizvollem Kontrast.
    Eine J’ebeem! Wie beim Arsch des Liebe machenden Mexikaner-Mulis kam ausgerechnet eine J’ebeem hierher? Und warum konnte sie leicht den Kopf heben, obwohl sie ohne Helm hier lag?
    Verblüfft schaute Pedro Martinez auf seinen Scanner. Tatsächlich, er zeigte eine atembare Atmosphäre mit 21 Prozent Sauer- und 77 Prozent Stickstoff an. Erstaunlich. Aber warum bewegte sich die J’ebeem ansonsten nicht, obwohl keine Fesseln zu sehen waren?
    Der Marine trat direkt an die Liege heran. Dabei stolperte er fast über den zerschnittenen dunkelgrünen Raumanzug der Frau. Er hob ihn auf und breitete ihn über ihrem nackten Körper aus, um ihr wenigstens ein wenig Würde zurückzugeben.
    Danach stellte er sein Gewehr in Reichweite ab und machte sich ohne den geringsten Erfolg an ihren Hand- und Fußgelenken zu schaffen.
    »Guten Tag«, sagte er dabei mit seiner tiefen, ruhigen Bassstimme, weil er die angsterfüllten Augen jede seiner Bewegungen verfolgen sah, »ich heiße Pedro Martinez und bin ein Marine des Star Corps der Solaren Welten. Schade, dass du mich nicht verstehen kannst, schöne Frau, aber ich spreche kein Jubar und habe auch keinen Translator dabei. Ich werde dich hier rausbringen.«
    Jubar war die offizielle Verkehrssprache auf den j’ebeem’schen Welten.
    Zu seiner Verblüffung antwortete die Frau: »Die guten Götter mögen mit dir sein, Pedro. Ich heiße Gerser J’ulaam und spreche deine Sprache. Und ich danke dir für deine Hilfe. Aber was suchst du hier?«
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, war die Reihe wieder an Pedro. »Du sprichst tatsächlich Solar? Warum das? Bist du hier gefangen?«
    »Sieht es so aus, als ob ich freiwillig hier läge?«, fauchte die »vom Planeten Ebeem Kommende«, was Pedro ein dröhnendes Lachen entlockte.
    »Vorsicht, hinter dir!«, warnte Gerser.
    Pedro fuhr mit einer Geschmeidigkeit herum, die ihm bei seiner Größe kaum jemand zugetraut hätte, packte das Gewehr und hielt es in den Raum.
    Zwei Metallzylinder, die sich bedächtig um sich selbst drehten, kamen auf ihn zu.
    »Die sind gefährlich!«, rief Gerser. »Schieß!«
    Pedro Martinez drückte ohne weiter nachzudenken ab.
    Ein Schwall Gauss-Geschosse jagte auf die beiden Roboter zu, die plötzlich leicht flimmerten. Gleichzeitig verschwammen ihre Konturen, verzerrten sich. Die Gauss-Geschosse flogen durch die Maschinen hindurch, als würden diese gar nicht existieren, durchschlugen dafür aber die Rückwand des seltsamen Labors.
    In diesem Moment wurde Pedro bewusst, dass er gerade einen schweren Fehler

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