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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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SCHIFF wesentlich stärkere – von Raumsoldaten nämlich, mit denen es gespielt hatte und die der Situation nicht mehr gewachsen waren.
    Gerade vorhin hatte sich absolut keine außergewöhnliche Situation entwickelt. Was also war das Besondere an einem Liebespaar? Was war Liebe? Irgendetwas Besonderes musste es dabei geben. DAS SCHIFF fühlte wieder die unbändige Neugierde von früher, nachdem sein Rauschzustand abgeklungen war. Es wollte dieses Mal unter allen Umständen ergründen, was es momentan noch nicht begreifen konnte.
    Ob es half, wenn DAS SCHIFF den weiblichen Teil des Liebespaares weiter quälte? Würde sich dann das Besondere der Liebe doch noch offenbaren? DAS SCHIFF wusste von früheren Experimenten, dass Liebe auch etwas mit Nacktheit und körperlicher Nähe des Liebespaares zu tun haben musste, die aber anders ausgelebt wurde als etwa beim Duschen.
    Aber das Merkmal der Liebe schlechthin konnte dieser Vorgang nicht sein, weil ihn auch Nicht-Liebespaare ausführten. Immerhin war DEM SCHIFF klar, dass der eine Teil des Liebespaars äußerst emotional reagieren konnte, wenn der Partner einem anderen nackten Körper zu nahe kam. Ja, das war doch eine Idee …
    DAS SCHIFF kicherte wieder, Spiel- und Forschertrieb hielten sich momentan die Waage. Ja, das mache ich. Das kann spannend werden. Extrem spannend sogar …
     
    *
     
    »Da, Sir, der Stab hat die ganze Zeit über gewartet, als das mit Martinez passiert ist«, sagte Matt Kaharti zu Michael Tong. »Jetzt schwebt er wieder weiter. Ich denke, wir sollten hinterher.«
    Tong nickte verbissen. »Gehen wir. Ich bin mir sicher, dass Martinez noch lebt. Sie haben ihn wohl entführt, um ihn zu untersuchen. Wahrscheinlich haben sie noch nie zuvor Menschen gesehen. Hätten sie ihn umbringen wollen, sie hätten es einfacher haben können.«
    Tong sagte das nicht nur, um Lieutenant Black zu beruhigen, die tatsächlich wieder hoffnungsvoller dreinschaute, er glaubte durchaus selbst daran.
    Der Trupp verfolgte den Stab weiterhin. Als er um eine Ecke bog, stand Marine Pedro Martinez mitten im Gang und blickte sich verwirrt um. Als er die anderen bemerkte, kam er sofort im Laufschritt auf sie zu. Der Stab hielt erneut an.
    Catherine Black wollte sich aus der Formation lösen und Martinez entgegenlaufen. Ein scharfer Befehl Tongs hielt sie zurück.
    »Korporal, melde mich zurück«, sagte Martinez, als er vor Kaharti stand.
    Tong sah Black mit einem »Na-habe-ich-es-nicht-gleich-gesagt«-Blick an, dann wandte er sich an den Marine: »Was ist passiert, Martinez?«
    »Keine Ahnung, Sir«, antwortete der stoisch. »Ich meine, ich bin in den Schacht gestürzt, habe mich wieder nach oben gekämpft und dann befand ich mich plötzlich in diesem Gang. Ein verdammtes Mexikaner-Muli soll mich treten, wenn ich weiß, wie ich hierher gekomm …«
    Mehr konnte er nicht mehr sagen. Um Marine Pedro Martinez legte sich erneut dieses unheimliche Flimmern aus dem Nichts, das die ungefähre Form einer Kugel hatte. Wieder war er von einem Moment auf den anderen verschwunden.
    Catherine Black blieb dieses Mal ruhig. Sie wusste nun, dass Pedro tatsächlich noch lebte und biss lediglich die Zähne zusammen …
     
    *
     
    DAS SCHIFF war enttäuscht. Die Reaktionen der weiblichen und männlichen Zielperson auf die neuerliche Aktion waren noch weniger aussagekräftig als vorher. Was war Liebe nun wirklich? Gab es sie überhaupt? Ich finde es schon noch heraus …
     
    *
     
    Gerser J’ulaam schaute sich verwirrt um.
    Soeben war die junge J’ebeem noch bei ihrem Trupp gewesen. Übergangslos stand sie nun in einem riesigen Raum, in dem sich allerlei seltsame Instrumente befanden. Ja, die Geräte sahen wie medizinisches Instrumentarium aus, diese Assoziation hatte sie sofort, auch wenn Gerser die Apparaturen als völlig fremdartig empfand.
    Der Großteil dieser Geräte war um eine etwa vier auf fünf Meter messende Fläche gruppiert, die sich in der Mitte des Raumes befand und auf einem gut 1 Meter fünfzig hohen Gestell ruhte. Eine Art Liege? Wenn ja, dann mussten die Wesen, für die sie vorgesehen war, wirklich riesig sein. Im Hintergrund stand eine breite, etwa vier Meter hohe Kontrollwand aus tief schwarzem Material, in der sich zahlreiche Hologramme drehten.
    Gerser hielt das Gewehr schussbereit und trat an die Wand heran. Die bunten Hologramme waren jeweils so groß wie ein J’ebeem-Kopf und zeigten nichts außer ineinander fließenden Farbschlieren. Gerser versuchte vergebens, etwas

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