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Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Titel: Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hinweg zu erhalten.«
    Dana lächelte mild. »Da mögen Sie durchaus Recht haben.«
    »Wir registrieren im übrigen mit Wohlwollen, dass unsere Alliierten eine Form der Herrschaft der Allgemeinheit praktizieren, die gewiss nicht die Ausgereiftheit unseres Arashlan besitzt, aber doch einige im wesentlichen gleiche Elemente enthält. Allerdings würde der Stand Ihrer Überlichtfunktechnik es durchaus gestatten, mehr Elemente einer direkten Volksherrschaft zuzulassen.«
    »Das repräsentative Modell hat bei uns einfach mehr Tradition und sich im Laufe der Zeit auch als praktischer erwiesen«, mischte sich Bruder William ein.
    Der Starr wandte den Kopf in Richtung des Christophorers.
    Er bleckte die Zähne, die – ganz nach gegenwärtiger Mode bei den Starr – aus kosmetischen Gründen künstlich angespitzt waren. Es hatte lange gedauert, bis angespitzte Zähne auch in den Streitkräften des Arashlan erlaubt worden waren, da eine gewisse Verletzungsgefahr nicht ausgeschlossen war.
    »Ich schätze das offene Visier bei der Argumentation und die offensichtliche Missachtung von Hierarchien, die sie zeigten, als Sie statt Ihres vorgesetzten Captains antworteten«, stellte Sharashtarr fest.
    Im nächsten Moment begannen etwa ein Dutzend Starr, mit ihren Fäusten auf den Brustkorb zu trommeln. Dumpfe Klopfgeräusche entstanden dabei, mit denen die Sauroiden Applaus auszudrücken pflegten. Offenbar stimmten die anwesenden Starr den anerkennenden Worten für Bruder Williams Einwurf ausdrücklich zu.
    Dana fragte sich unwillkürlich, wie es die Starr je geschafft hatten, auf einem ganz gewöhnlichen Kriegsschiff Disziplin und Reaktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten, wenn jede Entscheidung des Kommandanten postwendend mit Applaus bedacht oder ausgebuht wurde.
    Aber vielleicht gelten für diese Bereiche ja Sonderregeln , überlegte sie. Oder bin ich nach all den Jahren im Space Corps dermaßen in meinem Denken geprägt worden, dass ich mir abseits des militärischen Prinzips von Befehl und Gehorsam kaum noch Alternativen vorzustellen vermag?
    Einer der anderen Starr meldete sich nun zu Wort.
    Er stellte sich zunächst etwas umständlich vor, wie es unter den Sauroiden der Höflichkeit zu entsprechen schien. Sein Name war Gornash, und er war ein leitender Raketeningenieur auf Aradwan.
    »Ich habe in einer unserer Datenbänke ein paar Artikel über Ihre Rasse gelesen«, erklärte er. »Ihrer Kleidung nach sind Sie kein gewöhnlicher Mensch …?«
    »Ich bin nicht der Ansicht, dass Äußerlichkeiten ein Individuum über andere erheben könnten«, gab Bruder William zurück.
    »Es gibt da doch diesen Forscherorden der Christophorer, nicht wahr?«
    »Das ist richtig.«
    »Und Sie tragen die Uniform dieser Gemeinschaft«, führte der Starr weiter aus.
    »Als eine Uniform würde ich es nicht bezeichnen – aber im Prinzip haben Sie Recht. Ich bin Bruder William vom Orden der Christopherer und habe mein Leben der Erforschung der Vielgestaltigkeit von Gottes Schöpfung gewidmet.«
    Um Gornashs Nasenlöcher herum zuckte ein Muskel unter der Schuppen bedeckten, grünlich schimmernden Haut. Bei Starr war dies immer ein Zeichen von Verwirrung.
    Sollte Bruder William ausnahmsweise tatsächlich sein Einfühlungsvermögen verlassen haben? , fragte sich Dana.
    Gornash fuhr nach einer kurzen Pause und dem Ausstoßen eines tiefen, kehligen und dem Übersetzungsprogramm ganz eindeutig nicht mit einer konkreten verbalen Bedeutung besetzten gurgelnden Laut fort: »Ich verstehe ehrlich gesagt nicht alles, was Sie sagen. Aber das tut meiner Wertschätzung keinen Abbruch. Dieser Orden drang mit seinen Schiffen bereits in unser Gebiet vor, als es offiziell noch gar keine Kontakte zwischen unseren Völkern gab. Und das Ethos des tabulosen, völlig der Erkenntnis verschriebenen Forschers hat mir stets imponiert – besonders wenn man gleichzeitig sah, mit welch primitiven technischen Werkzeugen diese Erkenntnisse gesammelt wurden!«
    Die seltsame Mischung aus großer Höflichkeit und unverhohlener Arroganz bei den Starr ließ Dana immer wieder staunen.
    Sharashtarr richtete das Gespräch wieder auf sein Anliegen. »Kehren wir zurück zur strategischen Lage, Captain. Oder finde ich in diesem Punkt keinen Konsens mit Ihnen?«
    »Doch, das tun Sie«, stimmte Frost sofort zu.
    Im tiefsten Inneren waren Ihre Gedanken jedoch immer wieder an Bord der STERNENFAUST. Zu gerne hätte sie gewusst, was die weiteren kriminaltechnischen und medizinischen Untersuchungen

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