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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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ganz zu schweigen.«
    »Wir müssen die Region etwas genauer unter die Lupe nehmen«, antwortete Valentina Duchamp anstelle von Dana.
    »Wir suchen keinen Planetoiden oder ein Sonnensystem. Für ein konspiratives Treffen reicht auch eine verlassene Raumstation oder zur Not ein Raumschiff, David«, fügte Dana hinzu.
    »Um dergleichen zu orten, müssen wir näher ran«, bestätigte der Ortungsoffizier.
     
    *
     
    Der Raum ist nicht leer. Nirgendwo im Kosmos ist das Weltall wirklich leer. Feinste Partikel finden sich überall, selbst in der schwärzesten Region zwischen den Galaxien, Millionen Lichtjahre entfernt vom nächsten Stern. Haufen dunkler Materiewolken durchziehen das Universum, verschlucken das Licht und auch die Wellen im nicht sichtbaren Spektrum. Sie durchdringt lediglich das gleichförmige, nur von den feinsten Instrumenten feststellbare Grundrauschen, das durch die große Gesamtheit des Alls seit den Zeiten des Urknalls pulsiert.
    »Eine Muster-Anomalie«, meldete Lieutenant Stein.
    Aber auch dieses Rauschen kann von bestimmten Objekten gebrochen und abgelenkt werden.
    »Bekommen wir ein besseres Bild, David?«, fragte Frost.
    »Nur bei aktiver Ortung, Ma’am«, antwortete Stein.
    »Dann mal los. Schließlich haben wir nichts zu verbergen …«
    Kühne Behauptung , dachte Valentina Duchamp und überlegte, wie das elegante Aussehen der MELUSINE dazu passte.
    Das Bild, das wenig später auf dem großen Zentralschirm der Brücke aus Millionen kleiner Farbpunkte entstand und dank seiner Art der Darstellung wirkte, als sei es dreidimensional, entsprach nicht im Entferntesten dem, was Dana oder Valentina erwartet hatten.
    »Was ist das?« Valentina zeigte mit einem Ausdruck äußerster Verwirrung auf den Bildschirm.
    Zum ersten Mal erlebte Dana die Galab-Agentin verblüfft, beinahe fassungslos.
    »David, näher ran«, befahl Dana und verbarg hinter ihrer befehlsgewohnten Stimme, dass sie nicht minder irritiert war.
    Es war Michael Tong, der Erste Offizier der STERNENFAUST, der sich als Erster wieder fasste.
    »Es ist immer wieder das Gleiche«, knurrte er. Valentina Duchamp sah ihn stirnrunzelnd an. »Es ist nicht das erste Mal, Ma’am, dass wir auf Relikte der Toten Götter stoßen. Den Namen haben wir von den Fash’rar auf Tardelli IV übernommen.«
    Es war augenscheinlich, dass im Gegensatz zu Dans und der Besatzung des vorübergehend MELUSINE heißenden Leichten Kreuzers, die Agentin bis jetzt noch nicht mit Überresten der Toten Götter konfrontiert worden war. Der Anblick hatte ihr regelrecht die Sprache verschlagen.
    Dabei war das Objekt noch nicht einmal sonderlich groß. Anders als bei SCHMETZER 23, der Hohlwelt, hatten die Toten Götter hier nicht einen ganzen Planeten verändert und bearbeitet. Sie hatten auch keine Monde verschoben wie im Tardelli-System.
    In der Grundform annähernd kugelförmig war das Relikt eindeutig künstlichen Ursprungs und maß etwa 15 Kilometer im Durchmesser. Teilweise besaß es bizarre Ausbuchtungen und Aufbauten, die aussahen wie die ineinander verknoteten Türme gotischer Kathedralen. Andere Bereiche der Oberfläche schienen spiegelglatt zu sein und wirkten, als wären sie durchsichtig. Hunderte von Metern überspannende, rippenartige Träger oder Stützkonstruktionen wölbten sich über Ansammlungen vielfach verschlungener, schluchtenähnlicher Straßen, Wege und Pfade, deren Niveau so tief zu liegen schien, dass die Orterstrahlen nicht in der Lage waren, ihrem eigentlichen Verlauf zu folgen.
    »Dieses Ding sieht aus, als würde es leben …« Das erste Statement von Valentina Duchamp entsprach nicht unbedingt den kühlen Analysen, die Dana bisher von ihr gewohnt war.
    Dabei hatte die Agentin Recht. Immer wieder flammten an verwinkelten, treppenähnlichen Gebilden, die sich aus den Straßenschluchten emporschwangen, mysteriöse Lichterketten auf und erloschen wieder. Und dort, wo die durchsichtige, glatte Oberfläche einen Blick ins Innere des Gebildes gestattete, schienen aus seinen Tiefen pulsierende Farbwellen nach außen zu dringen. Ihr gleichmäßiger Rhythmus erweckte unwillkürlich den Eindruck, als atme das Relikt oder als schlage in seinem Zentrum ein gewaltiges Herz.
    »Als Versteck wäre es tatsächlich ideal – so verwinkelt wie es ist«, murmelte die Agentin. »Aber dient dieses Ding tatsächlich als konspirativer Treffpunkt für unsere Freunde …? Mit wem auch immer?«
    Dana konnte Valentinas Skepsis gut nachvollziehen. Nachdem die anfängliche

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