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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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gestört hätte. Vielleicht hatte sie es noch nicht einmal bemerkt.
    Wir sind hier, weil wir hier sind. Basta! …
    Die Lampe auf ihrem Helm wurde überflüssig. Von allen Seiten erstrahlte ein helles, angenehmes, nicht blendendes Licht, das keine direkte Quelle zu haben schien. Sie schüttelte verwirrt den Kopf.
    Wo bin ich …? , schoss es ihr durch den Kopf.
    Ich bin hier, weil ich hier bin. Bas …
    »Verdammte Sch#%+$! Was soll das?«
    Den letzten Satz hatte sie laut hinausgeschrien. Obwohl ihr Raumhelm die Laute hätte abdämpfen müssen, klangen sie, als stünde sie allein inmitten einer riesigen Halle, so donnerten die Echos ihrer Stimme auf sie herab. Der sie umgebende Raum stand in sichtbarem Kontrast zum Hall, den ihre Stimme erzeugt hatte.
    Wie können in einem luftleeren Raum Echos entstehen? , fragte sie sich.
    Ein rascher Blick auf die Instrumente ihres Raumanzugs bewies ihr, dass sich keinerlei Atmosphäre in dem hell erleuchteten Gang befand. Sie drehte sich einmal um die eigene Achse. Der Gang war gerade so breit, dass sie die Arme ausstrecken konnte. Die Decke befand sich in einer Höhe über ihr, dass sie sie würde berühren können, wenn sie nur ein kleines Stück nach oben springen würde. Hinter ihr endete der Gang an einer glatten Wand. In vielleicht zehn, fünfzehn Metern vor ihr bog er rechtwinklig nach links ab.
    Die minimale Schwerkraft von höchstens 0,1 g , die hier herrschte, würde es ihr theoretisch erlauben, die Biegung in ein, zwei Schritten zu erreichen. Später sollte sie sich wundern, mit welcher kühlen Abstraktionsfähigkeit sie sich in diesem Moment darüber Gedanken gemacht hatte, wie sie auftreten müsste, um in einer Art Gleitflug durch den Gang zu schweben. Jetzt aber fand sie keine Zeit dazu, denn im gleichen Augenblick zuckte ihr Blick auf die Anzeigen, die ins untere Drittel ihres Helms projiziert wurden.
    Im nächsten Augenblick spürte sie es auch körperlich. Sie wurde schwerer, nahm in der Weise an Gewicht zu, wie die Gravitationsanzeige vorwärts rückte.
    0,4 g .
    Sie ging ein paar vorsichtige Schritte auf die Biegung zu.
    0,8 g .
    Sie bog um die Ecke und sah, dass der Gang sich weiter vorne verzweigte.
    1,3 g .
    Frost biss die Zähne aufeinander und kämpfte sich weiter, obwohl es zunehmend anstrengender wurde.
    1,9 g – 2,1 g – 2,1 g – 3,2 g .
    Dana brach zusammen, keuchend vor Anstrengung. An Bewegung war nicht mehr zu denken. Innerhalb von Sekundenbruchteilen fühlte sie sich um Jahre gealtert. Ihr eigenes Gewicht begann, sie unnachgiebig zu zerquetschen.
    3,5 g
    Wollte sie jemandoder etwas foltern? Oder sogar töten?
    3,2 g – 2,5 g – 1,4 g .
    Danas Atmung normalisierte sich langsam wieder. Schließlich blieb die Anzeige bei 0,8 g stehen.
    Frost richtete sich mit zitternden Knien wieder auf. Ihr Atem ging rasselnd vor Erschöpfung. Sie warf einen Blick auf die Uhr, die im Helm zu sehen war. Nicht einmal eine Minute war nach ihrem Zusammenbruch vergangen. Was war da gerade mit ihr geschehen? Erneut schüttelte sie ihren Kopf, aber der betäubende Nebel, der sich über ihre Gedanken gelegt hatte, wollte nicht so einfach weichen.
    »Verdammter Mist! In was bin ich da nur reingetappt …«, keuchte sie mit der rauen, kaum vernehmlichen Stimme einer Frau, die man gerade versucht hat zu erwürgen. Nicht viel anders fühlte sie sich. Die Verwirrung jedoch und vor allem die Panik, die sie als völlig normale Reaktion ebenfalls mehr als deutlich spüren sollte, war nicht vorhanden.
    Stattdessen beherrschte sie eine Art Gleichmut, die sich wie ein meterdicker Betondeckel in ihr breit gemacht hatte. Ein Deckel, der jedes Gefühl von Angst und Verwirrung so sorgfältig vor ihr selbst abschloss, dass es Dana später – wenn sie sich an das Geschehen zurückerinnerte – so vorkam, als habe nicht sie selbst das alles erlebt, sondern eine völlig Fremde.
    Ohne näher darüber nachzudenken, folgte sie dem Gang, der scharf nach links abknickte. Nach einigen weiteren Biegungen, an denen sich die Gänge jedes Mal in mehrere neue Gänge verzweigten, erreichte sie die erste Halle. Es handelte sich um ein regelmäßiges Siebeneck von gut hundert Metern Durchmesser und etwa dreimal so hoch wie die Gänge, durch die sie bisher gekommen war. In jede der Wände begannen oder endeten zwei Gänge, während sich an den Ecken schmale, kaum körperbreite Öffnungen befanden, die in Stiegenhäuser mündeten, deren Treppen nach oben und unten führten.
    Bisher herrschte überall

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