Sternenfaust - 019 - Jagd auf Agent 183
außen wie innen buchstäblich steinhart.«
»Das würde einen Unterschied machen«, meldete sich wieder Mutawesi zu Wort. »Wenn ich nur eine einzige Rakete abfeuere – oder noch besser nur ein einziges Gaussgeschoss –, würde es aufgrund der Struktur wahrscheinlich ein nicht allzu großes Loch in den Asteroiden reißen, vielleicht sogar glatt durch ihn hindurchgehen.«
»Trauen Sie sich die nötige Präzision zu, Waffen?«, fragte der Erste Offizier.
»Ja, Sir.« Mutawesi konnte sich ein stolzes Grinsen nicht verkneifen. »In einer Kampfsituation ist das natürlich etwas anderes, aber bei zwei relativ zueinander stillstehenden Objekten und mit ausreichend Zeit … Ja, ich traue mir die nötige Präzision zu, Sir.«
»Okay, das dürfte unsere beste Chance sein«, sagte Frost entschlossen. »Lieutenant Santos, manövrieren Sie die STERNENFAUST in die richtige Schussposition und übergeben dann an Waffen.«
»Ja, Ma’am.«
Dana wandte sich wieder an Mutawesi. »Wenn Sie so weit sind, Lieutenant, Feuer frei!«
*
Sergeant Ralff Olafsson näherte sich der geschlossenen Tür, die zu einer wenig benutzten Sektion der Technischen Abteilung gehörte. Er wusste, dass sich dahinter Maschinenblöcke und dicht beieinander stehende mannshohe Geräte befanden. Ein idealer Ort für einen Hinterhalt.
Olafsson kniff grimmig die Lippen zusammen. »So nicht, Freundchen!«, knurrte er leise und zog seinen mit Betäubungsmunition geladenen Nadler.
Er trat an die Tür. In dem Moment, da sie sich selbsttätig öffnete, hechtete er in den Raum dahinter, rollte ab und kam in Kampfposition wieder hoch, den Nadler im Anschlag und das Ortungsgerät in der Hand.
Der erwartete Angriff blieb aus.
Die Infrarotspur des Agenten führte zwischen zwei Maschinenblöcken hindurch und dahinter nach rechts. Durch die massiven Metallkonstruktionen konnte Olafsson nicht orten, was sich dahinter befand.
Vorsichtig und so leise wie möglich eilte er den schmalen Gang entlang. Als er dessen Ende erreicht hatte, riskierte er einen schnellen Blick um die Ecke. Der Gesuchte befand sich nicht mehr dort. Seine Infrarotspur führte zu einem Wartungsschacht am Ende des Raums, der mit dem nächsten Deck verbunden war.
Olafsson lief hinüber und öffnete die Luke zum Schacht, wieder darauf gefasst, sofort unter Beschuss genommen zu werden. Wieder geschah nichts. Die Spur des Verfolgten führte nach oben. Olafsson rief die Brücke.
»Captain, der Gesuchte befindet sich jetzt wahrscheinlich wieder in der Medizinischen Abteilung«, meldete er.
»Verstanden, Sergeant«, bestätigte Dana Frost. »Wir werden die Medizinische Abteilung verriegeln. Haben Sie ihn schon identifizieren können?«
»Negativ, Ma’am. Bisher habe ich nur sein Infrarotbild gesehen. Aber ich kriege ihn schon noch!«
»Seien Sie vorsichtig und gehen Sie kein unnötiges Risiko ein, Sergeant!«
»Verstanden, Captain. Ich begebe mich jetzt durch den Wartungsschacht in die Medizinische Abteilung.«
Olafsson wusste genau, dass der Moment, in dem er die Ausstiegsluke öffnete, der gefährlichste war. Er stieß sie auf und katapultierte sich wieder wie zuvor mit einer Hechtrolle hindurch.
Wieder geschah nichts …
Der Marine-Sergeant begann zu ahnen, dass sein Gegner mit ihm spielte, und verspürte eine kalte Wut in sich aufsteigen.
Er befand sich in einem menschenleeren Labor mit medizinischen Analysegeräten. Der Infrarotorter zeigte, dass der Agent sich hinter einer mannshohen Konsole versteckt hatte. Von dort führte keine Infrarotspur wieder weg.
»Komm raus, Freundchen!«, befahl Olafsson kalt. »Du kommst hier nicht mehr weg!«
Dass er gerade einen Fehler begangen hatte, begriff er erst, als er das verdächtige Geräusch hinter sich hörte. Er ließ sich augenblicklich fallen und wirbelte herum, bevor er den Boden berührte, die Waffe im Anschlag. Das rettete ihm das Leben. Der Nadlerschuss, der ihn töten sollte, traf ihn nur in die linke Schulter.
Am anderen Ende des Labors stand der J’ebeem-Agent – eingehüllt in einen Isolationsanzug, der keine Wärmestrahlen nach außen durchließ. Obwohl der Schock der Erkenntnis, wer da vor ihm stand, Olafsson beinahe körperlich traf, zögerte er nicht und schoss sofort zurück.
Doch durch den Sturz und den Schmerz in seiner Schulter verfehlte er das Ziel. Der Agent warf sich durch die Tür, die sofort hinter ihm zuglitt.
Olafsson wartete mit auf die Tür gerichtetem Nadler, doch sie rührte sich nicht. Der Verräter
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