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Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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    *
     
    »Captain!«, meldete Corporal Takashi. »Ich habe hier seltsame Geräusche vom Rand der Lichtung gehört.«
    »Meinen Sie dieses leise Säuseln? Das habe ich auch gehört. Ich dachte, es wäre der Wind.«
    »Hier ist aber kein Wind, Ma’am«, erinnerte Takashi sie.
    Frost war alarmiert. »Was sagt ihr Scanner?« Sie nahm ihren eigenen und suchte damit die Umgebung ab.
    »Nichts außer dem, was wir auch sehen können: Bäume, sonstige Pflanzen und ein paar Felsbrocken. Auch die Infrarotsicht meines Helms zeigt nichts anderes an.«
    »Dasselbe bei mir«, bestätigte Raga Fall.
    Das säuselnde Geräusch wiederholte sich. Es kam eindeutig von den Bäumen her, die um die Lichtung herumstanden und hatte verschiedene Modulationen und Ausgangspunkte.
    »Captain, ich habe das Gefühl, dass wir hier vielleicht doch nicht so allein sind, wie wir dachten«, sagte Takashi.
    Im selben Moment löste sich etwas von einem der Bäume und kam auf sie zu. Takashi und Fall rissen sofort die Gaussgewehre schussbereit hoch. Was sich vor ihren Scannern verstecken konnte, war potentiell gefährlich.
    Das Etwas blieb stehen.
    Es glich von der äußeren Form her einem grauen, glatten Baumstamm, dem oben ein großer Tropfen verkehrt herum aufgesetzt worden war. In diesem »Tropfen« saßen vier strahlend blaue, trapezförmig angeordnete runde Einbuchtungen – Augen. Gliedmaßen waren nicht zu erkennen, bis das Wesen einen Schritt tat und zu dem Zweck seinen unteren »Stamm« in vier breite tentakelähnliche Auswüchse teilte, auf denen es sich fortbewegte. Der ganze Körper geriet in kaum wahrnehmbare Vibrationen, durch die jene säuselnden Geräusche erzeugt wurden, die die Menschen zuvor schon gehört hatten.
    Dana Frost schaltete geistesgegenwärtig ihren Translator ein. »Es tut mir Leid, aber wir verstehen Sie nicht«, sagte sie und hoffte, das fremde Wesen dadurch zu animieren weiterzusprechen, um dem Translator genug Informationen um Entschlüsseln der Sprache zu geben. Falls es eine Sprache war und dieses Wesen nicht doch eine Art Tier ohne nennenswerte Intelligenz.
    »Captain«, meldete Takashi, der das Wesen sofort gescannt hatte, »unsere Scanner sagen, dass das da vor uns von seiner Beschaffenheit her ein Baum ist, wie sie hier überall herumstehen. Es werden keine Organe angezeigt oder eine erhöhte oder auch herabgesetzte Körpertemperatur. Dieses Ding, was immer es ist, unterscheidet sich in seiner Struktur nicht von der Umgebung.«
    Das Wesen begann wieder zu säuseln und schien nicht die Absicht zu haben, sobald wieder damit aufzuhören …
     
    *
     
    Siarin wusste, dass ihre graue Hautfarbe den anderen verriet, wie viel Angst sie hatte, als die schwarzen Riesen bei ihrem Auftauchen ruckartige Bewegungen in ihre Richtung machten, die wahrscheinlich Drohgebärden darstellten. Sie blieb stehen und war sich nicht sicher, was sie jetzt tun sollte, besann sich aber gleich wieder auf das angemessene Protokoll und begrüßte die fremden Wesen.
    Eins der kleineren von ihnen antwortete mit unverständlichen Lauten, wie Siarin sie noch nie zuvor gehört hatte. Auch einer der schwarzen Riesen gab ähnliche Laute von sich.
    Die junge Rhukani entschied sich, dass ein Gebet niemals falsch sein konnte und begann, das Begrüßungsgebet zu sprechen, das jede Zwiesprache mit den Göttern einleitete.
    »Oh, ihr Mächtigen! Ich trete vor euch und bitte darum, dass ihr mir Gehör schenkt. Ich bin eine Tochter aus dem Haus der Vierzehnten Erwählten und grüße euch. Ich lade euch ein, mir einen kleinen Teil eurer Aufmerksamkeit zu schenken. Gewährt mir die Ehre eurer Anwesenheit, ihr hohen Wesen …«
     
    *
     
    »… denn ihr, die ihr über allem steht, kennt mich genau und wisst um das, was mich bewegt«, übersetzte der Translator in Solar.
    »Das wissen wir, fürchte ich, leider nicht«, antwortete Dana Frost.
    Die Haut des Wesens wechselte von Grau zu schillerndem Orangerot. »Ihr versteht mich!«, rief es. »Ich bin Siarin. Seid ihr die Boten der Götter? Oder gar die Götter selbst, die wir hier in unserem Tempel verehren?«
    »Nein, wir sind … Reisende. Ich bin Dana Frost, Captain des Schiffes STERNENFAUST.«
    »Aber ihr kommt aus dem Himmel! Wie die Götter!«
    »Wir kommen von einer anderen Welt, die jenseits des Himmels liegt«, antwortete Frost vorsichtig. »Wie Ihre Götter.«
    »Wohnt ihr mit ihnen zusammen?«
    »Nein. Jenseits des Himmels gibt es viele verschiedene Welten. Auf einer leben wir. Diese Welt

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