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Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 022 - Im Tempel der Toten Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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nennen wir ›Erde‹ und uns selbst ›Menschen‹. Auf einer anderen, die wir leider nicht kennen, leben Ihre Götter.« Oder haben einmal gelebt. »Wir sind ihnen noch nicht begegnet. – Wie heißt Ihr Volk und Ihre Welt?«
    »Wir sind die Ehukani, das Volk von Rhuka«, antwortete Siarin und blickte von ihr und den beiden Technikern zu den gepanzerten Marines. »Stammen die Schwarzen Riesen auch von einer anderen Welt als ihr?«, wollte sie wissen.
    »Schwarze Riesen?«
    »Sie meint uns, Captain«, sagte Takashi. »Ihre Augen sehen wahrscheinlich in einem anderen Farbspektrum, sodass ihre Bezeichnungen nicht mit unseren übereinstimmen.«
    »Nein«, erklärte Frost Siarin. »Sie sind auch Menschen, die nur in einer besonderen Schutzhaut stecken. Darunter sehen sie genauso aus wie wir.«
    Siarin akzeptierte das kommentarlos. »Und ihr habt auf anderen Welten wirklich nicht die Götter gefunden?«, vergewisserte sie sich und überdachte Frosts diesbezügliche Aussage. »Dann haben die Götter die anderen Welten ebenso verlassen wie unsere«, folgerte sie daraus. Sie akzeptierte die Tatsache der Existenz von anderen Welten und Völkern jenseits der eigenen erstaunlich schnell für eine Vertreterin eines Volkes, das keine Raumfahrt und wohl auch keine Technik kannte. »Aber wo sind sie hin?«
    »Das wüssten wir auch gern«, sagte Frost. »Wir haben dieses Gebäude gesehen«, sie deutete auf die Kuppel, »und gehofft, hier mehr über sie zu erfahren. Können Sie uns etwas über Ihre Götter erzählen?«
    »Das ist der Tempel der Alten«, erklärte Siarin. »Die Götter ließen ihre heilige Sternenkuppel für uns zurück, und unsere Vorfahren bauten später den Tempel darum herum.«
    Das erklärte, weshalb der Überbau ausschließlich aus primitiven Naturmaterialen bestand und jünger war als die Metallkuppel im Inneren.
    »Können Sie die Schriftzeichen entziffern, die sich auf der Kuppel befinden?«, fragte Frost gespannt.
    »Schriftzeichen? Was ist das?«
    »Ich nehme an, das bedeutet nein«, murmelte Roy Takashi, der weder Siarin noch die Umgebung aus den Augen ließ.
    »Die Symbole auf der Kuppel sind Schriftzeichen«, erklärte Frost. »Jedes Symbol hat eine bestimmte Bedeutung. Zusammen ergeben sie eine Mitteilung, die man verstehen kann – wenn man die Schrift kennt, in der sie geschrieben ist. Wir kennen leider die Sprache der Götter nicht.«
    »Sie müsste mit unserer identisch sein«, behauptete Siarin. »Die Götter haben lange Zeit mit uns gelebt, bevor sie uns wieder verließen. Sie redeten zu uns in unserer eigenen Sprache. Da sie die Sternenkuppel für uns zurückgelassen haben, wie es heißt, hätte es keinen Sinn, wenn die Sprache, die sie darauf geschrieben haben, eine andere wäre, die wir nicht verstehen können.« Sie dachte kurz nach. »Aber das würde bedeuten, dass wir einmal eine Schrift hatten und sie irgendwann vergessen haben.«
    Ein weiterer »Baum« wurde lebendig und trat vor.
    »Das ist Filkren, der Erste Priester der Nördlichen Siedlungen«, stellte Siarin ihn vor.
    »Ich grüße euch, Fremde«, sagte Filkren knapp. »Es stimmt, dass wir einmal eine Schrift kannten, die uns von den Göttern hinterlassen wurde. Aber sie war ein Geheimnis der Priester. Leider haben sie es zu gut gehütet.«
    »Was ist passiert?«, fragte Frost gespannt.
    »Genau wissen wir das nicht«, antwortete der Priester. »Eines Tages pilgerten die Priester geschlossen zum Heiligtum, um einen besonderen Segen zu erbitten. Doch keiner kehrte je wieder zurück. Sie verschwanden spurlos, und niemand weiß, was aus ihnen geworden ist. Seitdem ist das Geheimnis um die Schrift tot.«
    »Das ist bedauerlich«, fand Frost. »Vielleicht können wir aber mit Hilfe unserer Geräte«, sie deutete auf den Translator, »helfen, die Schrift wieder zu entziffern.«
    »Ihr werdet auf keinen Fall noch einmal den Tempel betreten!« Die wütende Stimme gehörte Drunor, der jetzt zusammen mit seinen Leuten ebenfalls vortrat. »Ich bin der Wächter des Tempels und dulde nicht, dass Fremde ihn betreten, die die Götter nicht kennen! Das wird sie erzürnen. Nur solche, die von ihnen gerufen wurden und ihren Willen befolgen, dürfen in den Tempel gehen. Eure Leute, die noch darin sind, sollen sofort wieder herauskommen!«
    Frost ließ sich ihre Überraschung über das plötzliche Auftauchen von noch mehr Rhukani nicht anmerken. »Sind noch mehr von Ihren Leuten hier?«, fragte sie stattdessen ruhig. Siarins restliche Begleiter traten

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