Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt
Willen. Aber wir müssen den Einsatz unserer Schiffe letztendlich vor unserem Volk verantworten. Und wie sollten wir die Entsendung von Schiffen für Sie begründen? Unsere beiden Völker haben noch kein offizielles Bündnis miteinander. Und …« Er zögerte einen Moment. »Und wir bemühen uns zurzeit um eine Beilegung des Konflikts mit den J’ebeem.«
»Ich verstehe«, sagte Shesha’a, bevor Rudenko fortfahren konnte. »Wenn Sie Schiffe zu unserer Unterstützung schicken, könnten die J’ebeem das als einen kriegerischen Akt werten und die Verhandlungen beenden. Und Ihr Volk hat selbstverständlich keinen Grund, unseretwegen einen solchen Krieg zu riskieren, da wir offiziell keine Verbündeten sind. Das ist logisch.«
»Aber wir haben vielleicht eine Möglichkeit, Ihnen dennoch zu helfen«, fuhr Rudenko fort, erleichtert darüber, dass die Shisheni seine Ausführungen nicht als Ausrede deutete. »Und zwar auf diplomatischem Wege.« Er zögerte kurz. »Die J’ebeem wollen etwas von uns haben, das ihnen überaus wichtig und wahrscheinlich entsprechend viel wert ist. Möglicherweise sind sie auch bereit, die Shisheni in Ruhe zu lassen für die Aussicht, das zu bekommen. Wir werden versuchen, dieses Druckmittel einzusetzen. Ich kann allerdings nicht versprechen, dass wir damit Erfolg haben.«
»Außerdem«, warf Mark Takato ein, »besteht noch die Möglichkeit, dass die J’ebeem unverrichteter Dinge wieder abziehen, wenn sie feststellen, dass Ihr Volk alles, was sie haben wollen, zerstört und vernichtet hat.«
»Die Möglichkeit besteht zwar«, stimmte Shesha’a zu, »ist aber nach unseren Erfahrungen mit den J’ebeem nicht sehr wahrscheinlich. Eher werden sie versuchen, uns vollständig zu vernichten, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Freiwillig werden sie wohl nicht wieder gehen.«
Eine Weile schwiegen alle. Schließlich entschied Takato: »Wir werden die STERNENFAUST nach Shishena schicken, um die Lage zu sondieren und uns darüber zu berichten. Je nachdem, wie dieser Bericht ausfällt, werden wir weitere Schritte unternehmen. Schlimmstenfalls werden wir die benötigten Schiffe irgendwie zusammenkratzen.« Rudenko nickte zustimmend.
Mit anderen Worten: Sie werden kaum etwas tun, um die Shisheni zu retten , dachte Frost bitter. Aber sie musste fairerweise zugeben, dass Rudenkos Argumente den Tatsachen entsprachen.
»Sie werden so bald wie möglich nach Shishena starten, Commander Frost«, fuhr Takato fort. »Sondieren Sie die Lage und lassen Sie sich nicht entdecken. Sollten die J’ebeem tatsächlich mit einer Invasionsflotte dort sein, muss ich Ihnen wohl nicht sagen, dass Sie sich in dem Fall nach Möglichkeit ebenso ungesehen wieder wegschleichen und sich auf keinen Kampf einlassen.«
»Natürlich nicht, Sir. Ich will die STERNENFAUST nicht schon wieder beschädigt sehen, nachdem wir sie gerade runderneuert aus dem Dock geholt haben. Von der Gefahr für meine Leute ganz zu schweigen.«
Und ich will mich nicht schon wieder mit den J’ebeem anlegen, nachdem wir ihnen erst vor ein paar Wochen gerade noch mal entkommen sind , fügte sie in Gedanken hinzu.
»In diesem Punkt sind wir uns absolut einig«, stimmte Takato mit einem leichten Grinsen zu. »Bereiten Sie alles vor. In fünf Stunden brechen Sie auf. Viel Glück! Besonders auch Ihnen und Ihrem Volk, Shesha’a.«
»Ihre Hilfe wird gewürdigt werden«, versprach die Shisheni und folgte Dana gleich darauf hinaus.
*
Die J’ebeem lebten gefährlich auf Shishena und Skoshu, sehr gefährlich.
Nachdem ein Großteil der Flotte auf Shishena gelandet war – weit jenseits der Raumhäfen – hatten sie versucht, die Städte zu besetzen. Was sich als äußerst schwierig erwies, obwohl es zuerst nicht diesen Anschein hatte.
Die Städte waren wie ausgestorben. Natürlich hatten die J’ebeem geglaubt, dass die Shisheni sich in ihren Häusern verschanzten. Zwar waren sie nicht in der Lage, ihr Inneres zu scannen, doch ein solches Vorgehen erschien logisch. Siron Talas befahl den Bodentruppen, die Häuser zu besetzen – vor allem aber das Regierungsgebäude – und die Herrscherin gefangen zu nehmen.
Natürlich fanden sie die Türen aller Häuser verriegelt vor. Mit großer Mühe gelang es ihnen schließlich, einige davon aufzubrechen. Diese Aktion kostete etliche J’ebeem das Leben, denn es sah so aus, als hätten die Sauroiden jeden einzelnen Hauseingang mit Sprengfallen gespickt. Nachdem es ihnen gelungen war, in diese unter
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