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Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Titel: Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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informiert. Rettung ist unterwegs.«
    Letzteres war nur eine Floskel, um die Moral aufrechtzuerhalten, und alle wussten es. Aber die Mannschaft war diszipliniert genug, um dem Befehl Folge zu leisten, auch wenn es keinem von ihnen gefiel, den J’ebeem in die Hände zu fallen.
    »Was ist mit der Selbstzerstörung?«, fragte Lieutenant Commander Tong.
    »Wir befinden uns nicht offiziell im Krieg, sie ist also nicht vorgeschrieben«, entgegnete Dana. »Also werde ich den Teufel tun, die J’ebeem noch zu reizen, die dann ihren Unmut womöglich an meiner Mannschaft auslassen.«
    Tong nickte, schien aber nicht überzeugt.
    Der Captain verließ zusammen mit der Brückenbesatzung und Shesha’a die Zentrale und begab sich zu den Beibooten. Abgesehen von der Notbeleuchtung war dem Schiff nicht anzumerken, dass es am Ende war. Nichts schien beschädigt, niemand war ernsthaft verletzt. Allerdings war die Luft stickiger als üblich.
    Sie erreichten den Hangar, wo die L-3 startbereit auf sie wartete, und gingen an Bord. Die Brückenbesatzung war die Letzte. Die übrigen Mannschaftsmitglieder hatten die STERNENFAUST bereits verlassen. Das Beiboot wurde ausgeschleust und nahm Kurs auf die angegebenen Koordinaten auf Shishena. Da keine weiteren Systemausfälle erfolgten, hatten die J’ebeem ihre Raumminen offensichtlich deaktiviert.
    »Diese Koordinaten sind sicher«, sagte Shesha’a, nachdem sie sie überprüft hatte. »Dort haben wir keine Sprengfallen installiert. Aber haltet euch unbedingt von allen befestigten Raumhäfen fern und versucht nicht, in irgendein Haus einzudringen.«
    »Ich glaube kaum, dass wir viel Gelegenheit haben werden, irgendwo herumzulaufen«, antwortete Dana düster.
    »Ich denke vielmehr, dass der Kommandant der J’ebeem es genießt, die Besatzung eines Schiffes der Solaren Welten in seiner Gewalt zu haben. Es ist mein Fehler, dass wir jetzt in dieser Situation sind. Ich hätte damit rechnen müssen, dass die J’ebeem das System vermint haben.«
    »Damit konnte niemand rechnen, Ma’am«, sagte Michael Tong ruhig. »Schließlich ist das nicht die uns von den J’ebeem bekannte Vorgehensweise.«
    »Wie meinen Sie das, Michael?«
    »Nun, bisher hatten wir es meistens mit arroganten Typen zu tun, die nicht unbedingt als gute Strategen glänzten. Dieser Kommandant scheint ein bisschen mehr auf dem Kasten zu haben. Ich empfehle dringend, ihn nicht zu unterschätzen.«
     
    *
     
    Siron Talas saß mit seinen Führungsoffizieren und Subkommandanten im Konferenzraum zusammen, als ihn die Nachricht erreichte, dass ein Schiff des Star Corps sich auf Schleichfahrt genähert und dann mit dem Minengürtel kollidiert war. Das Schiff war ausgeschaltet, und die Besatzung hatte in Beibooten und Rettungskapseln unter Bewachung Kurs auf Shishena genommen. In wenigen Stunden würden sie landen.
    Siron hatte Mühe, bei dieser Nachricht ein ausdrucksloses Gesicht zu bewahren und nicht erleichtert zu seufzen. Das Auftauchen der Menschen gab ihm die Gelegenheit, die unvermeidbare Entscheidung noch ein Stückchen hinauszuschieben. Und vielleicht ergab sich beim Verhör des Kommandanten der Menschen eine Lösung für sein Problem. Immerhin mussten die Menschen einen Grund haben, hier so unangemeldet aufzutauchen.
    Auf diesen Grund war er sehr gespannt …
     
    *
     
    Sishu’a war zur Herrscherin aller Shisheni gewählt worden, um dem Volk zu dienen. Alle Entscheidungen, die sie treffen musste, traf sie immer mit dem Wohl des gesamten Volkes vor Augen. Vor noch gar nicht allzu langer Zeit war diese Aufgabe sehr einfach gewesen. Sie hatte die Einsätze der Fachkräfte koordiniert, entschieden, wie viel Emuyili für den täglichen Bedarf gebraucht wurde, Sorge getragen, dass für alle Shisheni genug Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände vorhanden waren und wie viel Kapazität für die Erforschung des eigenen und des nächstgelegenen Sonnensystems vorhanden war sowie dergleichen Dinge mehr.
    Mit der ersten Ankunft der J’ebeem im Shush-System – Einfall wäre wohl das bessere Wort dafür – hatte sich das schlagartig geändert. Nun war Sishu’a gezwungen, ihr Volk in einen Krieg zu führen, der seine Vernichtung zur Folge haben konnte. Außerdem musste sie Entscheidungen treffen, die das bisherige ruhige Dasein der Shisheni vollkommen veränderten.
    J’ebeem und Menschen.
    Beide wollten das für sie so wertvolle Emuyili. Die J’ebeem hatten von Anfang an versucht, es zu stehlen. Die Menschen hatten es ehrlich erwerben

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