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Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Titel: Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Gedanken schweifen. Zwar hatte er sich fest vorgenommen, nicht mit dem Schicksal zu hadern und aus seiner Situation das Beste zu machen, aber es gelang ihm nicht ganz, eine gewisse Bitterkeit zu unterdrücken. Er liebte seine Arbeit beim Star Corps in all ihren Varianten. Und er hatte den Ehrgeiz – immer noch – eines Tages vielleicht Admiral zu werden.
    Nun war dieser Traum in weite Ferne gerückt. Und das nur wegen eines missgünstigen Kretins, der ein persönliches Hühnchen mit ihm rupfen wollte und zu feige dazu war, das offen und vor allem persönlich mit ihm auszutragen. Leider saß besagter Kretin in führender Position und hatte dort seinen Einfluss geltend gemacht, um van Deyk vors Kriegsgericht zu zerren.
    Wären die Geretteten Menschen gewesen, hätte man mir garantiert einen Orden verliehen , ging es ihm zum unzähligsten Mal durch den Kopf.
    »Scheiße!«, entfuhr es van Deyk verbittert.
    Hektisch schaute er sich um und erkannte erleichtert, dass er allein war und niemand seinen Ausbruch gehört hatte.
    Er war entschlossen, trotz allem das Beste aus seiner Situation zu machen. Aber es fiel ihm nicht leicht, wobei ihm die Degradierung selbst nicht ganz so viel zu schaffen machte wie die Tatsache, dass er jetzt der Untergebene einer jungen Kommandantin war, die gerade mit ihrer Ausbildung begonnen hatte, als er schon sein erstes eigenes Kommando führte. Van Deyk war sich sicher, dass auch das eine voll beabsichtigte Demütigung seines Widersachers gewesen war.
    Van Deyks einziger offizieller Kommentar dazu hatte gelautet: »Ich hoffe, jemand hat Commander Frost mitgeteilt, dass sie den besten Ersten Offizier bekommt, den sie jemals haben wird.« Und er war fest entschlossen, diesem Anspruch an sich selbst gerecht zu werden.
    Dennoch: Nach 16 Jahren eigenem Kommando war er wieder der Handlanger, das ausführende Organ von jemand anderem.
    »Scheiße!«, murmelte er zum zweiten Mal und tat sich selbst in diesem Moment ganz schrecklich Leid. Reiß dich zusammen, Stephan! , ermahnte er sich selbst sofort streng. Die STERNENFAUST ist ein gutes Schiff, Frost ist eine gute Kommandantin, und du kommst schon damit klar. Also hör auf zu jammern! Deine Karriere ist lediglich aufgeschoben, nicht aufgehoben. Nimm es gelassen und tu dein Bestes. Wie immer.
    Die Tür zum Aufenthaltsraum glitt auf, und Dana Frost trat ein. Van Deyk nickte ihr zu. Sie nickte zurück, ging zum Getränkeautomaten und zog sich einen Kaffee.
    »Wie ich sehe, gehören Sie auch noch zu den wenigen Menschen, die heute noch Kaffee trinken«, stellte van Deyk fest und deutete auf seinen eigenen Becher. »Irgendjemand hat es fertig gebracht, den Automaten so zu programmieren, dass er etwas ausspuckt, das den Namen ›Kaffee‹ tatsächlich verdient.«
    Dana schmunzelte. »Ja, das war ein hartes Stück Arbeit. Ich habe mehrere Monate dazu gebraucht, bis ich ihn so weit hatte. An einen echten ›Wiener Braunen‹ reicht das Gebräu trotzdem nicht heran.«
    »Da haben Sie Recht«, stimmte van Deyk inbrünstig zu. »Sollte sich die Gelegenheit ergeben, würde ich Sie zu Hause gern mal auf einen echten Kaffee einladen.«
    »Ich habe nichts dagegen.« Sie setzte sich ihm gegenüber. »Wie geht es mit Ihren Interviews voran?«
    »Gut. Sie haben eine ausgezeichnete Mannschaft, Ma’am. Einige Leute sind darunter, die haben meiner Einschätzung nach eine sehr viel versprechende Karriere vor sich.«
    »Wo Sie Recht haben, haben Sie Recht.« Dana nahm einen Schluck Kaffee. »Sie erwähnten bei unserem ersten Gespräch, die Arkisonen hätten ein Geheimnis. Was haben Sie damit gemeint?«
    Van Deyk schwieg einen Moment. »Nun, ich habe keinerlei Beweise dafür«, sagte er schließlich. »Es ist nur ein Gefühl, basierend auf ein paar Beobachtungen, die ich bei meinem Aufenthalt bei ihnen machte. Aber es kann auch absolut nichts zu bedeuten haben. Die Arkisonen sehen zwar aus wie Menschen, aber sie sind keine. Deshalb kann meine Vermutung auf falsch interpretierten Indizien beruhen. Wie dem auch sei, ich habe mir Gedanken gemacht, weshalb es auf Arkison keine Verbrechen gibt. Vorweg: es gibt tatsächlich keine, wie es aussieht. Jedenfalls habe ich ein paar Arkisonen danach gefragt, wie dieser paradiesische Zustand entstanden ist. Die meisten haben geantwortet, dass es vor langer Zeit einmal Verbrechen gegeben haben soll. Darüber waren aber die Götter eines Tages so erzürnt, dass sie alle Verbrecher furchtbar bestraften und ›in den Abgrund stießen, um

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