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Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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    Aber es schien so, als wäre dies nichts weiter als eine romantische, aber völlig unrealistische Idee gewesen. Eine Idee, die nicht ausreichend ins Kalkül gezogen hatte, dass eine Gruppe von fünfhundert Menschen verdammt klein war, um auf sich allein gestellt überleben zu können.
    Captain Leslie von der STERNENFAUST hatte Recht! , ging es Domson bitter durch den Kopf. Aber ich wollte es damals nicht wahrhaben. Aber andererseits weiß man seit über zwei Jahrhunderten, dass der Homo Sapiens genetisch ausschließlich von einer Gruppe aus etwa 220 Individuen abstammte, die es als einzige ihrer Art geschafft hatten, eine verheerende Dürre in Afrika zu überleben …
    Warum hatten diese 220 Urmenschen es geschafft, zu überleben und die mehr als doppelt so vielen Siedler von Debrais VII nicht, obwohl Letztere doch über ein technisches Equipment verfügt hatten, das ihnen die Überwindung viel größerer Widrigkeiten erlaubte.
    Die Antwort darauf wirst du wohl nie erfahren – so wie wahrscheinlich auch kein Mensch von der Alpha-Seite des Wurmlochs je vom Schicksal der letzten Debrais-Siedler hören wird!
    Ka-Akon, der Anführer der Orsonen-Priester blieb jetzt sogar stehen. Greg Domson hatte nur mit halbem Ohr den Worten seines maulwurfsähnlichen Gegenübers zugehört.
    Die ausschließlich für die Infrarotsicht geeigneten Knopfaugen des Orsonen schienen den Anführer und ehemaligen planetaren Administrator von Debrais zu mustern, obwohl Domson diesen Eindruck insgeheim für Einbildung hielt. Eine Übertragung von gewohnten Kommunikationsmustern auf eine fremde Spezies war immer gefährlich. Millionen verzärtelter und schlecht erzogener Hunde auf der Erde schienen Domson dafür ebenso ein Beleg zu sein, wie dieser orsonische Priester, der seine breiten, großen und am besten zum Graben geeigneten Hände sehr fest um das Donnerrohr schloss. Diese Luntenschlosswaffe hatte in Domsons Augen den gewaltigen Vorteil, dass man sie nicht spontan abfeuern konnte, sondern zunächst einmal mühsam eine Lunte anzuzünden hatte. Das verhinderte mit Sicherheit spontane Gewaltausbrüche unter Waffenanwendung. Dass diese Luntenschlosswaffen im Übrigen nur von Angehörigen der Priesterkaste getragen werden durften, war eine weitere, weise Bestimmung in der Gesetzgebung dieses unterirdisch lebenden Volks.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob dein Plan gut ist«, sagte der Orsone.
    »Wieso sollte er nicht gut sein. Er ist eingehend besprochen worden und auch euer Tyrann hat ihm zugestimmt, wie du dich vielleicht erinnern wirst!«
    »Das mag sein …«
    »Willst du dich etwa gegen den Willen deines Tyrannen stellen?«, fragte Domson. »Es ist genauso in seinem Sinn wie in meinem, dass wir unsere Aufgabe möglichst schnell und präzise erfüllen.«
    »Du weißt doch, was die Götter getan haben.«
    »Ja, das ist mir wohl bewusst, Ka-Akon.«
    »Sie haben ganze Stollen mit giftigen Gasen voll gepumpt, an denen viele von uns gestorben sind«, erinnerte der Orsone dennoch. »Aber das ist nicht das Schlimmste …«
    »Ich weiß …«
    Doch der Kampfpriester ließ sich nicht davon abbringen, seine etwas umständlichen und langwierigen Erklärungen zu beenden.
    Vielleicht war Domsons Eindruck von Umständlichkeit allerdings auch durch die mangelhafte Qualität des Translators bestimmt, denn die Sprache der Orsonen stellte das Gerät vor eine Reihe von Übersetzungsschwierigkeiten, die man unter Zuhilfenahme eines Bordrechners leicht hätte beheben können. Aber hier und jetzt war es natürlich unmöglich, schnell eine Datenleitung zu einem im Orbit wartenden Schiff zu schalten. Und der Hauptrechner von Debrais City war in der Hand der Götter …
    Seit acht Jahren schon hatten diese ihn ausgebaut und zu einem Komplex erweitert, der sich immer weiter in die karge Landschaft dieses an Rohstoffen reichen Planeten hineinfraß.
    Was dort geschah, war für die Orsonen ein schreckliches Geheimnis. Einige ihrer Kundschafter waren dort skelettartigen Ungeheuern begegnet, wie sie berichtet hatten. Außerdem erhoben sich Objekte, die wie ein fluoreszierender Kristall leuchteten in den Nachthimmel, ohne dass jemals beobachtet worden wäre, dass sie zurückkehrten.
    Greg Domson wusste es besser.
    »Ihr fürchtet das Land der Götter«, stellte er fest.
    »Und ganz besonders ihre Stadt, die einst euch gehörte!«
    »Das verstehe ich. Aber ich dachte, es wäre euch klar, weshalb wir unbedingt dorthin müssen! Bei eurem ehrenwerten Tyrannen hatte ich

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