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Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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der kärgliche Rest von uns heute ohne Verbündete da und wäre sicherlich schon jämmerlich zu Grunde gegangen!
    Und Verbündete hatten Domson und seine Leute mehr als alles andere gebraucht, denn der Feind war übermächtig.
    Vor acht Jahren hatte er sich der von Menschen bewohnten Siedlungen bemächtigt und Domson war mit seinen Getreuen zu den Orsonen geflüchtet, die die menschlichen Siedler zuvor verdächtigt hatten, mit ihren verhassten Göttern identisch zu sein, deren Herrschaft bei ihnen wohl so etwas wie ein kollektives Trauma ausgelöst hatte.
    Doch vor acht Erdjahren, als der Feind den Boden von Debrais VII betrat, war auch dem letzen orsonischen Zweifler klar geworden, dass die Gefahr nicht von den Menschen ausging.
    Sondern vom Feind.
    Den Göttern, wie die Orsonen zu sagen pflegten.
    Auf nicht einmal fünfzig Getreue war die unter Domsons Führung stehende Siedlerschar inzwischen zusammengeschmolzen.
    Der Feind war unerbittlich.
    Irgendwo weiter nördlich, in einem fast tausend Meter tief gelegenen Schacht der Orsonen hatten die Siedler sich ihr Versteck eingerichtet und so gut es ihre technischen Möglichkeiten zuließen ausgebaut.
    Aber Domson war klar, dass ihre Gruppe zum Scheitern verurteilt war. Die Götter hatten sich vieler bemächtigt, die anfangs mit ihm in den Untergrund gegangen waren. Außerdem forderte auch das harte Leben in den orsonischen Stollen seinen Tribut. Die Pilze, die hier wucherten, lösten allergische Reaktionen aus und hatten schon so manchen dahingerafft. Zwar war es ihnen auch unter einfachsten Bedingungen gelungen, Medikamente und Luftfiltermasken herzustellen, aber für Personen, die besonders empfindlich waren, bedeutete das längst keinen ausreichenden Schutz. Mit Hilfe von Analysegeräten versuchten Domson und seine Leute, diejenigen Stellen zu meiden, die pilzverseucht waren. Es gab durchaus Regionen, wo die Belastung einigermaßen erträglich war.
    »Wir haben uns innerhalb der letzten zwei Sonnenzyklen nicht mehr so weit in das Land der Götter vorgewagt«, äußerte Ka-Akon, der Anführer der Gruppe von Priestern, deren spezielle Aufgabe in der Kultur der Orsonen nicht die Verehrung, sondern die Bekämpfung der Götter war. Aus dem flachen Maul des kurzbeinigen, haarlosen und mit einem tunikaartigen Kleidungsstück angezogenen Orsonen drang diese Botschaft in Form eines Schwalls von Piepslauten, von denen ein Teil im für Menschen nicht hörbaren Ultraschallbereich anzusiedeln war.
    Um Energie zu sparen, hatte Domson seinen Translator zwischenzeitlich abgeschaltet. So verstand er den Orsonen erst, als dieser alles noch einmal wiederholte.
    Ka-Akon wusste, dass es keine Verständigung zwischen ihren beiden Völkern gab, sobald das Gerät abgeschaltet war, das Domson an der Magnethalterung seines Gürtels trug. Inzwischen hatte Domson Ka-Akon allerdings auch klarmachen können, dass diese Geräte Energiezellen brauchten, um zu funktionieren.
    Und die waren schon vor Jahren zu einem ausgesprochen knappen Gut unter den Siedlern geworden.
    Im Laufe der Zeit war es Domson und seiner Gruppe zwar mehrfach gelungen, in ihren früheren Siedlungen Depots mit Energiezellen zu plündern. Aber auch dieser Vorrat würde irgendwann verbraucht sein.
    Inzwischen hatten Domsons Leute an einer geschützten Stelle Solarzellen an der Oberfläche ausgelegt, um mit ihrer Hilfe die Energiezellen wieder aufzuladen. Aber das gelang nie zu einem Wirkungsgrad von hundert Prozent. Die Energiezellen wurden jedes Mal, wenn dieser Vorgang wiederholt wurde, schwächer und es war damit zu rechnen, dass ihnen irgendeines fernen Tages überhaupt keine gespeicherte Energie mehr zur Verfügung stand. Dann waren sie – genau wie die Orsonen auch – auf sehr viel einfachere Techniken angewiesen.
    Doch so weit würde es gar nicht kommen, glaubte Domson inzwischen. Wir werden unweigerlich aussterben oder Sklaven der Götter werden! , ging es ihm bitter durch den Kopf.
    Der Kampf, dem er sich seit acht Jahren mit Leib und Seele widmete, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Dazu kam, dass die Zahl der gesunden Schwangerschaften unter den Mitgliedern seiner Gruppe in den letzten Jahren verschwindend gering gewesen war. Zu gering, um an eine Zukunft denken zu können.
    Ein Seitenarm der Menschheit hatten sie werden wollen. Eine Linie, die sich weit entfernt vom Muttergestirn des Homo Sapiens völlig auf sich allein gestellt weiterentwickelte und versuchte, ihren Platz im Universum zu

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