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Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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in der Mitte der Bildschirmfläche, die ohne sichtbaren Übergang in die Wand eingelassen war. Aus einer Entfernung von mehr als einem Meter hatte man den trügerischen Eindruck, ein dreidimensionales Objekt vor sich zu haben, so gut war die Bildqualität. Nur wenn man noch näher herantrat, sah man, dass dieses Ebenbild von Karalon in Wahrheit keine maßstabsgetreue Kugel war, sondern so flach wie die Wand. Abgesehen davon, dass der Anteil von Land zu Wasser höher war als auf der Erde, unterschied sich diese Welt in ihren grundlegenden Daten kaum vom Heimatplaneten der Menschheit.
    Die Besiedlung konzentrierte sich allerdings auf die östliche Hemisphäre und die Region um die Hauptstadt Karalon City, die von Anfang an als Verwaltungs- und Handelszentrum des gesamten Systems angelegt worden war.
    Eine Unzahl von Satelliten und Raumstationen befanden sich im Orbit des dritten Planeten. Raumdocks mit einer Kapazität, die ungefähr doppelt so groß war wie bei den Standardraumdocks, die vom Star Corps verwendet wurden, umkreisten Karalon III auf geostationären Bahnen. Darüber hinaus gab es gigantische Orbitalstationen, die offenbar für die Abfertigung von Frachtgütern gebaut worden waren. Auch sie umkreisten die Hauptwelt der karalonischen Siedler in geostationären Umlaufbahnen. Schlauchartige Fortsätze aus hauchdünnem, aber offensichtlich sehr stabilen Karbonfasern führten bis zur Oberfläche. Innerhalb dieser Karbonschläuche wurden Fracht- und Passierkabinen auf die Reise in den Orbit geschickt. Ein einfacher Antigravantrieb brachte sie ans Ziel.
    Stein zeigte den anderen im Raum ein paar Nahaufnahmen dieser an Pilze erinnernden Gebilde, während Lieutenant Jefferson ein paar technische Details erläuterte, die inzwischen über die Funktionsweise der Orbitalaufzüge herausgefunden worden waren.
    Immer wieder kam die Verwunderung darüber zum Ausdruck, welch gewaltigen Innovationsschub Karalon in den letzten Jahren hinter sich gebracht hatte.
    »Ist bei irgendeinem Scan mal ein Indiz dafür gefunden worden, dass hier eine Invasion oder ein Gefecht stattgefunden hat?«, erkundigte sich Frost schließlich.
    Alle Beteiligten mussten dies verneinen. Es gab keine auf die Oberfläche gestürzten Trümmerteile von Raumschiffen, keine verstrahlten Gebiete, keine Spuren der Anwendung von Antimaterie und auch nichts, was darauf hinwies, dass mit Strahlen, die dem Graserfeuer der Kridan ähnlich waren, gekämpft worden war.
    Vielmehr schien eine kontinuierliche, friedliche Entwicklung vor sich gegangen zu sein, die in den Augen der Karalonier vor acht Jahren begonnen hatte, als die so genannte Neue Ordnung etabliert worden war.
     
    *
     
    Debrais-Systern, einige Lichtjahre entfernt …
     
    Greg Domson fasste den Nadler fester. Die obere Hälfte seines Gesichts wurde durch ein Infrarotsichtgerät bedeckt, das es ihm ermöglichte, in dem dunklen Orsonen-Stollen überhaupt etwas zu sehen.
    Aber Domson und seine Getreuen hatten sich in den letzten Jahren daran gewöhnt, diese Geräte fast permanent zu tragen und sich überwiegend in den unzugänglichen, labyrinthartigen Gängen der Orsonen zu bewegen.
    Seit jenes Ereignis eingetreten war, dass die Orsonen als die Rückkehr der Götter bezeichneten, hatten sie gar keine andere Wahl gehabt.
    Domson setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen.
    Zusammen mit zehn Männern und Frauen aus seiner Siedlermiliz, etwa zwei Dutzend mit Donnerrohren ausgerüsteten orsonischen Kampfpriestern und einer doppelt so großen Anzahl an Grabkräften war Domson weit nach Süden vorgedrungen, in die äußersten Verästelungen jenes Tunnelsystems, das die maulwurfartigen Orsonen in Jahrtausenden gegraben hatten.
    Und je weiter sie nach Süden kamen, desto näher kamen sie dem Gebiet, das die Orsonen inzwischen als Land der Götter bezeichneten.
    500 Siedler waren unter Greg Domsons Führung auf Debrais VII geblieben, nachdem der Rest der gut 7000 Köpfe zählenden menschlichen Siedlerbevölkerung den Planeten verlassen und auf die Alpha-Seite des Wurmlochs zurückgekehrt war.
    Domson erinnerte sich noch sehr lebhaft an jene Tage des Jahres 2241, als ein Leichter Kreuzer des Star Corps namens STERNENFAUST im Orbit von Debrais VII aufgetaucht war.
    Captain Leslie hat mich damals vor einer großen Dummheit bewahrt! , ging es dem Anführer der Debrais-Siedler durch den Kopf. Wenn ich dem Druck meiner Leute damals nachgegeben und zu einem Rachefeldzug gegen die Orsonen geblasen hätte, so stünde

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