Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
zumindest den Eindruck.«
Ein verhaltenes Piepsen entrang sich Ka-Akons Brust. Der Translator vermochte diesen speziellen Laut aus irgendeinem Grund nicht zu übersetzen.
Und das, obwohl das Gerät seit acht Jahren Zeit hatte, Sprachmaterial der Orsonen zu sammeln und zu analysieren! , überlegte Domson.
Aber es schien in der orsonischen Sprache ein paar Schwierigkeiten zu geben, die offenbar durch ihre besondere Struktur bedingt waren und gegen die ein Translator mit begrenzter Rechenkapazität wohl kein taugliches Mittel war.
»Wir müssen die Stimme, die zu den Sternen spricht erobern!«, sagte Domson. »Nur so haben wir noch eine Chance auf Hilfe.«
»Hilfe? Wer sollte uns helfen kommen?«
»Andere Menschen. Andere wie wir, die in diesem Gebiet des Alls siedeln. Es mag nur noch wenige von uns gegeben, aber ich bin überzeugt davon, dass nicht alle den Göttern zum Opfer fielen.«
»Wir haben das bereits zwei Mal versucht«, stellte Ka-Akon jetzt fest und die Translatorstimme übersetzte seine Worte mit überraschender Nüchternheit. »Zwei Mal sind wir gescheitert.«
»Ich weiß.«
»Und du erinnerst dich auch an die schreckliche Rache, die die Götter geübt haben!«
»Ja.«
»Ich bin nicht dagegen, dass wir weitergehen. Und ich werde mich auch nicht gegen den Befehl des Tyrannen stellen, doch ich möchte, dass wir vorher den gesamten Plan noch einmal durchgehen!«
Greg Domson atmete tief durch. »Der Tyrann hat mir gesagt, dass du manchmal schwierig sein kannst, Ka-Akon.«
»Der Tyrann hat mich deswegen an deine Seite gestellt, weil er weiß, dass ich dir nicht jedes Risiko bei der Durchführung unserer Aufgabe durchgehen lasse!« Ka-Akon hob die schmalen Schultern seines plumpen Körpers und machte einen watschelnden Schritt nach vorne. »Ich bin ein alter Mann geworden und einer der wenigen lebenden Priester, der euch bereits erlebt hat, als ihr neu auf dieser Welt wart und uns bekämpfen wolltet …«
»Nur weil ihr uns für eure verdammten Götterfeinde gehalten habt!«
»Wir haben für diesen Irrtum bitter bezahlt.«
»Ja, ich weiß«, antwortete Domson.
»Wie auch immer. Dein Volk mag empfindlich gegen die Pilzsporen sein, die in der Tiefe wohnen. Ihr mögt auch den Nachteil haben, dass eure unnützen Augen auf eine Art Strahlung angewiesen sind, die es in den Stollen der Orsonen nicht gibt. Aber ihr habt – neben eurem technischen Wissen – den Vorteil, sehr viel länger zu leben als wir. So könnt ihr viel mehr Erfahrung sammeln. Der regierende Tyrann ist jung. Er vertraut jedoch dem Alter. Was ich ihm rate, wird er tun!«
Greg Domsons Gesicht wurde zu einer starren Maske. »Davon bin ich überzeugt!«, murmelte er.
Zu dumm, dass wir uns unsere Bundesgenossen in diesem Kampf nicht aussuchen können! , ging es ihm gleichzeitig durch den Kopf. Aber das scheint ein Luxus aus einem anderen Leben gewesen zu sein.
*
Die Grabkräfte hatten sich bis an die Oberfläche vorangearbeitet, der Ausgang des Ganges lag hinter einem leer stehenden Gebäude in Debrais City. Das Signet des Debrais-Konzerns zierte das Dach. Früher war hier ein Apartmenthaus für Mitarbeiter der planetaren Verwaltung gewesen. Jetzt stand es leer, wie Greg Domson mit Hilfe seines Ortungsgerätes festgestellt hatte. Einer nach dem anderen stiegen seine Begleiter an die Oberfläche. Zunächst die Menschen, anschließend die orsonischen Priester. Die Grabkräfte hingegen blieben im Stollen zurück. Sie hatten ihren Teil der Arbeit getan und konnten sich bereits in sichere Regionen des unterirdischen Netzwerkes der Orsonen zurückziehen.
Domsons Getreue verfügten nur über fünf Gaussgewehre. Alle anderen waren lediglich mit Nadlern ausgerüstet.
Die Orsonen postierten sich in der Nähe des Tunnelausgangs. Ihre Aufgabe war es bei diesem Unternehmen, dafür zu sorgen, dass Domson und seiner Leute möglichst unbehelligt dorthin zurückkehren konnten. Die Feuerkraft ihrer Luntenschlossbüchsen war ohnehin gering.
Nur Ka-Akon weigerte sich, die vorher eigentlich vereinbarte Rollenverteilung zu akzeptieren. »Ich werde mit euch gehen«, beharrte er.
»Das Risiko ist zu groß«, gab Domson zu bedenken.
»Das ist es, was ich dir schon im Stollen klarzumachen versucht habe: Ich bin alt geworden und habe deswegen nichts mehr zu verlieren.«
»Nimm ihn mit, Greg!«, raunzte einer der Männer aus Domsons Trupp.
Er hieß Zach Carlos und gehörte zu den wenigen Auserwählten in Domsons Truppe, die ein Gauss-Gewehr
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