Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
war, dass er auch diesmal Gelegenheit bekam, sich alles aus der Nähe anzusehen.
Außerdem nahm Sergeant Ralff Olafsson, der Kommandant der an Bord der STERNENFAUST stationierten Marines-Einheit sowie die Marines Marquanteur und Bento an der Mission teil. Sie trugen jetzt leichte Kampfanzüge. Schließlich war man unter Freunden.
Allerdings hatte Olaffson darauf bestanden, dass drei der schweren, stark gepanzerten und im Übrigen sogar raumtauglichen Kampfanzüge bei diesem Flug mitgenommen wurden.
Der Atmosphärenflug führte unter anderem über ein von Industriekomplexen bedecktes Land.
»Das sind gewaltige und offenbar vollautomatisch laufende Anlagen«, stellte van Deyk anhand der einlaufenden Ortungsergebnisse fest. Er wandte sich an Fähnrich Briggs. »Sie haben das Ortungssystem der L-1 gut kalibriert, Fähnrich!«
»Danke, Sir.«
»Wann ist es so weit, dass Sie Lieutenant werden?«
»Nun, man stellt mir die Beförderung in nächster Zeit in Aussicht, Sir!«
Dana Frost hörte diesem Dialog nur mit halbem Ohr zu. Sie saß in Gedanken versunken da und blickte aus einem der Sichtfenster der L-1 auf eine der gigantischen vollrobotischen Produktionsanlagen. Raumschiffe, Gleiter, Waffen … Das alles wurde hier hergestellt. Zumindest deuteten dies die Ortungsergebnisse an.
Während ihrer Abwesenheit führte Lieutenant Mutawesi an Bord der STERNENFAUST das Kommando.
Auch wenn Dana die eine oder andere politische Ansicht, die Mutawesi hin und wieder äußerte, weder teilen noch gutheißen konnte, so war sie doch der Überzeugung, dass er ein hervorragender Offizier war, der an sich alle Fähigkeiten mitbrachte, um selbst einmal höhere Führungsaufgaben zu übernehmen.
Schließlich landete das Beiboot der STERNENFAUST auf einem Landefeld.
Pilot Bogdanovich blieb gemeinsam mit dem Marine James Marquanteur an Bord der L-1, während der Rest der Delegation von einem Antigravgleiter abgeholt wurde, der den Auftrag hatte, sie zum Regierungssitz des Herrn zu bringen.
Der Flug dauerte nicht lange.
Lieutenant Tessa Ward, wie sich die Pilotin des Gleiters vorstellte, war eine schweigsame Frau.
Abgesehen von ihrem Namen und ihrem Rang gab sie nichts über sich preis. Ihre Antworten auf van Deyks Fragen waren mehr als ausweichend.
Genauso wie die Passanten auf der den Straßen, hatte auch sie kein einziges Haar auf dem Kopf. Deren Kleidung wirkte wie uniformiert. Was bei einem Lieutenant der planetaren Streitkräfte nichts Ungewöhnliches war, war bei den ganz normalen Passanten auf der Straße schon etwas merkwürdig.
Der Gleiter flog in einen Hangar ein, der sich in einem kuppelförmigen Gebäude befand, und setzte auf dem Boden des Hangars auf.
»Hier ist die Residenz des Herrn «, erläuterte Tessa Ward.
»Ich habe nirgends besondere Sicherungsmaßnahmen entdeckt«, stellte Dana Frost fest. »Oder wurden die nur sehr geschickt verborgen?«
»Es gibt bei uns keine Kriminalität mehr, die es rechtfertigen würde, zahllose Bürger für den Polizeidienst freizustellen, wo es doch viel effektiver ist, sie anderswo einzusetzen. Beispielsweise bei einer Produktionsüberwachung oder noch besser: bei der Bemannung neuer Raumschiffe!«
»Es gibt keinerlei Kriminalität?«, fragte Dana verwundert zurück.
»So ist es«, nickte Tessa Ward.
»Aber das ist unmöglich!« Frost dachte an das Volk der Arkisonen. Auch dort gab es offiziell keine Kriminalität. Und auch dort war es eine Lüge!
»In der Neuen Ordnung nicht. Es gibt keinen Grund, um sich durch einen Diebstahl oder einen Mord Vorteile verschaffen zu wollen.«
In diesem Augenblick summte Captain Frosts Armbandkommunikator.
»Hier spricht Commander Tong von der NEPTUN«, erklärte das auf dem Display erscheinende Gesicht des langjährigen früheren Ersten Offiziers der STERNENFAUST.
»Was gibt es, Michael?«
»Wir haben soeben einen verstümmelten Notruf aus dem Debrais-System empfangen. Leider wird das Signal von einem Störimpuls nahezu völlig überlagert, aber zumindest einen Teil haben wir inzwischen rekonstruieren können. Es geht offenbar um einen übermächtigen Feind, der dort sein Unwesen treibt!«
»Fliegen Sie mit der NEPTUN dorthin und sehen Sie sich um, Michael«, wies Captain Frost ihn an. Sie war dienstälter und somit hatte sie die Befehlsgewalt.
»Aber … Was ist mit Ihnen und Ihrer Mission?«
»Noch versucht man, mir das alles hier als eine Art Garten Eden zu verkaufen. Warten wir getrost ab, ich denke die Ernüchterung ist nur
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