Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
verfügten. Die ersten Orsonen sanken zu Boden. Das Konzert der Quieklaute war für menschliche Ohren fast unerträglich. Es war unmöglich, den Gestrauchelten zu helfen. Die Orsonen wussten das und handelten entsprechend. Die Quieklautre der Zurückgelassenen gingen allerdings selbst menschlichen Zuhörern durch Mark und Bein.
Doch es dauerte nicht lange, bis sie verstummten …
Der Stollen stieg jetzt vor Domson an. Jeder Meter, den sie an Höhe gewannen, brachte sie der Rettung näher.
Schließlich hatten sie es geschafft. Allerdings war die Hälfte der Grabkräfte und etwa ein Drittel der Kampfpriester auf der Strecke geblieben. Die Debrais-Siedler beklagten einen Verlust von drei Personen, was angesichts ihrer ohnehin geringen Zahl und der Tatsache, dass sie mit Zach Carlos einen sehr wichtigen Mann verloren hatten, besonders schmerzlich war …
*
Die NEPTUN hatte die wenigen Lichtjahre bis zum Debrais-System hinter sich gebracht und war in den Orbit um den siebten Planeten eingeschwenkt.
»500 Siedler sind hier nach dem Ende des Wurmlochkontakts zurückgeblieben«, erklärte Lieutenant Commander Brian Niedermayer, der Erste Offizier des Leichten Kreuzers NEPTUN. »Und einer von ihnen muss uns diesen Notruf geschickt haben. Das konnten wir jetzt durch unseren Rekonstruktionsversuch herausfinden. Es wird ausdrücklich der Name Greg Domson als Anführer genannt.«
Commander Tong war aus seinem Schalensitz aufgestanden und betrachtete die bläulich-braune Kugel von Debrais VII.
»Ortung?«, wandte sich Commander Tong an Derek Batista, den Ortungsoffizier.
»Es gibt mehrere Satelliten im Orbit, die offenbar der Nachrichtenübertragung dienen. Sie sind mit einer fluoreszierenden kristallinen Schicht bedeckt, wie sie auch für die Raumschiffe der Karalonier kennzeichnend ist.«
»Dann müssen wir wohl damit rechnen, dass die Neue Ordnung auch hier ihre Gültigkeit hat«, stellte Tong fest, der sich mit den Logbuchaufzeichnungen der 2241 im Debrais-System operierenden STERNENFAUST ebenso intensiv beschäftigt hatte, wie Dana Frost und über die Verhältnisse, die hier seinerzeit geherrscht hatten.
»Dieser Eindruck bestätigt sich gerade«, meldete Batista. »Um Debrais City werden Industriekomplexe geortet, die denen auf Karalon III technisch stark ähneln.«
»Funk!«
»Ja, Sir?«, meldete Lieutenant Pemmo Nebbson, der Kommunikationsoffizier an Bord der NEPTUN.
»Versuchen Sie herauszufinden, von wo das Bergstrom-Funksignal abgestrahlt wurde!«
»Es kam aus Debrais City. Von dort bekommen wir übrigens gerade einen Funkspruch auf normaler Frequenz.«
»Dann öffnen Sie den Kanal, Nebbson!«
Auf dem Hauptbildschirm erschien das Gesicht eines kahlköpfigen Vertreters der Neuen Ordnung.
»Hier spricht Semboy Dahlfoss, Exekutor der Neuen Ordnung im Debrais-System. Sie sind im Begriff, einen Planeten anzufliegen, der Sperrvorschriften unterliegt. Es ist Ihnen nicht gestattet, auf Planet VII zu landen und sich der Oberfläche mehr als auf eine Distanz von 150 Kilometern zu nähern. Sollten Sie sich nicht daran halten, werden Gegenmaßnahmen ergriffen.«
»Hier spricht Commander Tong vom Leichten Kreuzer NEPTUN im Dienst des Star Corps of Space Defence. Wir werden uns an ihre Anweisungen halten.«
Die Verbindung wurde unterbrochen.
Tong atmete tief durch.
»Es wundert mich, dass Sie sich so schnell geschlagen geben, Sir«, sagte Niedermayer.
Tongs Gesicht blieb unbewegt. »Ich habe nicht vor, der anderen Seite nachzugeben. Meine Absicht war es viel mehr, Zeit zu gewinnen. Funk?«
»Ja, Sir?«, meldete sich Nebbson.
»Senden Sie auf allen Frequenzen einen Suchaufruf an diejenigen, die den Notruf abgeschickt haben. Es scheint so zu sein, dass die Neue Ordnung nicht überall auf Zustimmung gestoßen ist.« Tong wandte sich in Richtung der Waffenoffizierin Celine Al-Malik. »Lieutenant, schießen Sie eine Bergstrom-Sonde ab. Ich vermute, dass wir in Kürze mit dem Auftauchen von Kristallschiffen rechnen müssen!«
*
»Dr. Gardikov, hier ist ein verschlüsselter Datenstrom für Sie!«, meldete der gegenwärtig das Kommando auf der Brücke der STERNENFAUST führende Lieutenant Mutawesi über Interkom an die Krankenstation.
»Ich nehme ihn hier entgegen«, erklärte sie.
»In Ordnung. Informieren Sie mich bitte umgehend über den Inhalt.«
Wenig später erschien auf dem Bildschirm das Gesicht von Professor Dr. Miles Jennings. »Gardikov, hören Sie mir zu! Ich werde mich kurz fassen,
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