Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten
für heute beenden. Und wenn Sie schon dabei sind, können mir auch gleich die Besatzungsmitglieder der KANO übergeben. Bis dahin wäre es überaus freundlich von Ihnen, wenn Sie uns ein gutes Frühstück anböten. Ich bekomme allmählich Hunger.«
Er sah Diaz auffordernd an. Der Lord Manager musste zugeben, dass Maunga ihn geschlagen hatte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Niederlage mit so viel Würde wie möglich zu akzeptieren. Er nickte Vupado zu. Der betätigte eine Kom-Anlage und ordnete an, dass die Crewmitglieder der STERNENFAUST zu ihm gebracht wurden.
Eine halbe Stunde später wurden die Leute hereingeführt. Sie sahen etwas ramponiert aus, schienen aber ansonsten wohlauf zu sein. Jenny Black Fox lächelte Dana zu und strich sich betont langsam mit einer scheinbar müden Geste das lange schwarze Haar aus der Stirn, wobei Dana deutlich einen silbernen Armreif mit einem runden roten Schmuckstein an ihrem Handgelenk erkennen konnte. Offensichtlich war die Mission erfolgreich gewesen.
»Geht es Ihnen gut?«, fragte Dana. »Wurden Sie anständig behandelt?«
Jefferson schnaufte ungehalten. »Wenn zur ›anständigen Behandlung‹ auch gehört, dass man mit Drogen vollgepumpt wird – dann ja.«
Dana schoss einen kalten Blick auf Vupado ab.
Doch Maunga kam ihr zuvor, ehe sie etwas sagen konnte. »Nun, Lord Manager Diaz, Mr. Vupado, darüber wird noch zu sprechen sein. Für heute empfehle ich mich und bedanke mich für das überaus angenehme Gespräch mit Ihnen.«
Er verbeugte sich formvollendet und winkte seine Begleiter hinaus.
»Sie haben nicht ein einziges Mal abgestritten, dass wir genau das getan haben, was Diaz uns vorwirft, Botschafter«, sagte Dana, als sie das Gebäude verlassen hatten und einigermaßen sicher sein konnten, nicht belauscht zu werden.
Maunga lächelte verschmitzt. »Und doch war er überzeugt, dass ich genau das tue, ohne es jedoch beweisen zu können. Ist das nicht perfekt?«
Dana musste unwillkürlich lachen. »Ihre Gegnerin möchte ich um nichts in der Welt jemals sein, Botschafter!«
Maungas Lächeln verstärkte sich. »Nun, ich kann mir nicht vorstellen, wie Sie jemals in diese schlimme Bredouille geraten sollten, Captain Frost.
Also können wir auch weiterhin Freunde bleiben.«
»Das beruhigt mich«, bekräftigte Dana und wechselte das Thema. »Glauben Sie, Diaz wird die Gespräche fortsetzen wollen?«
»Das muss er, wenn er nicht seine kleine Förderation dem Bankrott preisgeben will.«
*
Gun R. Vupado und Jurij R. Diaz sahen einander schweigend an, nachdem der Botschafter mit den STERNENFAUST-Leuten den Raum verlassen hatte.
»Tja, so etwas nennt man wohl eine kräftige Schlappe«, knurrte Diaz schließlich, »und zwar für uns. Ich frage Sie, Vupado, wie das passieren konnte?«
Gun Vupado warf die Hände in die Luft. »Offensichtlich sind unsere Gegner von der GalAb schlauer als wir dachten. Oder«, er zuckte mit den Schultern, »gewisse Dinge waren tatsächlich ein Zufall.«
Diaz schnaufte verächtlich. »Das glauben Sie doch selbst nicht!«
»Glauben? Nein. Aber Botschafter Maunga hat in einem Punkt leider Recht: Wir können nichts stichhaltig beweisen.«
»Was ist mit Ihrem Doppelagenten? Dem Zeugen. Wieso haben Sie den nicht in die Waagschale geworfen?«
»Weil er seit gestern Abend verschwunden ist. Fragen Sie mich nicht, wie und wohin. Wir versuchen schon alles, um das herauszufinden. Falls ihm kein Unfall zugestoßen ist – und dafür gibt es bis jetzt keinen Anhaltspunkt –, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Gegenseite ihn enttarnt und einkassiert hat.«
»Wie ist das möglich? Ich dachte, Sie hätten alles unter Kontrolle.«
Vupado zuckte mit den Schultern. »Wir können nicht jeden Besucher der Solaren Welten überwachen und erst recht nicht die Leute, die hier arbeiten und von den Solaren Welten stammen. Dazu haben wir zu wenig Kapazität. Wir überwachen die Verdächtigen. Aber von denen hat sich niemand verdächtig verhalten. Auch nicht aus dem Team des Botschafters.«
»Aber aus der Crew des Schiffes, das ihn hergebracht hat.«
Vupado zuckte erneut mit den Schultern. »Wofür wir keine Beweise haben. Verdammt, Lord Manager, ich habe die Gefangenen durchsuchen lassen und alles, was sie bei sich hatten, intensiv mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln überprüft. Und wir haben nichts gefunden. Gar nichts. Das Einzige, was wirklich gegen sie spricht, ist die Tatsache, dass sieben von Ihnen ausgerechnet
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