Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten
nicht nur justiert, sondern auch stören kann.«
Dana machte ein verständnisloses Gesicht, und Jenny erklärte: »Es war nur ein Experiment, nicht weiter wichtig …«
»Sie sind eine begabte junge Technikerin«, stellte Maunga fest, der bisher geschwiegen hatte. »Sie sollten diese Erfindung zum Patent anmelden und der Forschungsabteilung zur Verfügung stellen. Oder Miss Duchamps Leuten.«
»Jedenfalls«, beantwortete Jenny Jeffersons Frage, »habe ich das Ding hinter Ragnars überaus breitem Rücken als Sichtschutz unter das Bett geworfen, bevor die Leute uns aus der Wohnung gezerrt haben. Ich bin davon ausgegangen, dass sie eine Wohnung, die sie mit Sicherheit schon einmal gründlich durchsucht haben, nicht noch einmal durchsuchen werden. Dazu waren wir zu kurz drin.«
»Vielleicht sollten Sie Miss Duchamp fragen, ob sie noch einen Job für Sie frei hat«, bemerkte Dana schmunzelnd und war unglaublich stolz auf ihre Leute.
Jenny winkte ab. »Nein danke! Das wäre mir auf die Dauer viel zu aufregend.«
»Ich bin allerdings der Meinung, dass Ihr Talent als Waffentechnikerin in den unteren Rängen verschwendet ist, Crewwoman. Sie haben das Zeug zu sehr viel mehr.«
»Das habe ich ihr auch schon gesagt«, stimmte Jefferson ihr zu. »Aber auf mich hört sie nicht. Vielleicht hat Ihr Wort mehr Gewicht, Ma’am.«
Jenny hob abwehrend die Hände. »Ich denke darüber nach«, versprach sie. »Wie bekommt Miss Duchamp denn nun diesen wunderschönen Armreif?«
*
Die Multimillionärin Duchamp schickte dem Captain der STERNENFAUST einen riesigen Präsentkorb ins Schiff als Dank für die wunderbare Führung. Als der Bote das Schiff wieder verließ, trug er einen kleinen Beutel in der Innentasche seiner Uniform, in dem sich die »besonderen« Schmuckstücke der Toten befanden und außerdem noch die Untersuchungsergebnisse der Drogen im Blut der »Einsatztruppe« von der STERNENFAUST in seinem Handspeicher.
Eine seiner nächsten Lieferungen ging an die Schönheitsklinik eines gewissen Dr. Sebastian Kandango. In dem Päckchen, das er dort ablieferte und dessen Absender ein renommiertes Unternehmen für medizinischen Bedarf war, befanden sich unter den bestellten Medikamenten verborgen die Schmuckstücke und der Handspeicher. Das Päckchen wurde unverzüglich Dr. Kandango ausgehändigt, der es mit sich in sein Labor nahm.
Hinter einem dort fest in die Wand montierten Bücherregal befand sich eine Geheimtür, die in ein auf keinem Bauplan verzeichnetes Kellergeschoss führte, in dem ein Operationsquartier der GalAb residierte. Dort saß auch Tarik Ingvarsson in einem Verhörraum Michelle Masters gegenüber, während Valentina Duchamp ihn in einem anderen Raum über eine Kamera beobachtete.
»Gibt es was Neues?«, fragte Sebastian Kandango als er eintrat und der Agentin das Päckchen reichte.
»Nein. Er hat bis jetzt nichts Informatives gesagt. Aber eins ist sicher. Er scheint mindestens die Hälfte aller Codes und Chiffrierungen vergessen zu haben, die er wissen müsste.«
»Was darauf schließen lässt, dass er einer Gehirnwäsche unterzogen wurde«, vermutete Kandango. »Möglicherweise – nein, wahrscheinlich auch oder ausschließlich auf chemischer Basis. Ansonsten müsste er sich erinnern.«
Dr. Sebastian Kandango fungierte zwar nach außen hin zur Tarnung in dieser renommiertesten Klinik auf Darelis II als Schönheitsspezialist, war aber eine Koryphäe auf dem Gebiet der Biochemie und Psychologie und somit einer der besten Verhörspezialisten der GalAb.
»Ich denke, wir werden mehr aus ihm herausbekommen, wenn wir die bewährten Drogen einsetzen«, schlug er vor.
Valentina nickte und öffnete das Päckchen. Sie seufzte erleichtert, als sie darin die fünf Schmuckstücke mit den verborgenen Datenträgern fand. »Ich hoffe nur, was sich auf den Datenträgern befindet, war es wert, dass fünf gute Menschen dafür sterben mussten.« Sie schüttelte den Kopf. »Verdammt, wir haben es mit Menschen zu tun, Mitgliedern unseres eigenen Volkes und nicht mit irgendwelchen feindlichen Rassen. Wir sollten unsere Kräfte gegen die gemeinsamen Feinde vereinen und uns nicht gegenseitig bespitzeln müssen, weil wir nicht offen zueinander sind.«
»Menschen?«, fragte Dr. Kandango. »Ich bin mir nicht sicher, in wie weit manche Genetics noch als Menschen bezeichnet werden können. Zum Beispiel Leute wie die Ingenieure in den Methanminen. Die vorhandenen genetischen Vorgaben zu optimieren ist eine Sache. Aber es ist
Weitere Kostenlose Bücher