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Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Titel: Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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weißen Oktaeders gerechnet hatte. Während sie noch darüber nachdachte, glitt Dr. Gardikov neben sie.
    »Verstehen Sie, was mit Perl geschehen sein könnte?«, fragte die Ärztin.
    »Nein. Aber ich hoffe, wir bekommen es raus.«
    »Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass wir bisher noch keinem … äh … echten Lebewesen begegnet sind?« Es war Dana klar, dass Dr. Gardikov nicht nur ihre Besorgnis ausdrücken wollte.
    »Jefferson hat sich bereits über die Abwesenheit von Fischen geäußert. Halten Sie diese geometrischen Formen auch für Maschinen, für Roboter?«, stellte Dana die Gegenfrage.
    »Eindeutig, Captain. Ich habe in der vielfältigen biologischen Ausformung der unterschiedlichsten galaktischen Lebensformen bisher noch von keiner Spezies gehört, geschweige denn sie mit eigenen Augen gesehen, die nach geometrischen Grundmustern geformt war. Natürlich gibt es immer ein erstes Mal, aber …«
    Dana hatte sich längst ähnliche Gedanken gemacht, war nur bisher nicht dazu gekommen, sie auszusprechen. Sie empfand Dr. Gardikovs Feststellungen als Unterstützung ihrer eigenen Eindrücke.
    »Symmetrie findet sich häufig in der Natur. Aber das hier ist etwas anderes. Das ist eine Art von Konstruktivismus. So etwas erzeugt die Natur nicht …«, sagte Dr. Gardikov.
    »Das heißt, es muss einen Konstrukteur geben.«
    »Richtig, Captain.«
    Sie hatten sich durch das Gewirr des unübersichtlichen Verkehrs, inmitten von Türmen, Brücken, Leitungen und Kuppeln hindurchgearbeitet und schwammen nun in eine Schleuse, die in einen halbkugelförmigen Bau von der Größe einer Kathedrale führte. Ein leises Lachen erklang in Danas Helmlautsprecher. Es stammte von Bruder William.
    »Wissen Sie, woran mich das erinnert, Captain …«, fragte er kichernd.
    »Nein, aber Sie werden es mir bestimmt gleich sagen …«
    »Eine Schneekugel. Kennen Sie diese Dinger noch, Ma’am?«
    »Für diese hier brauchte es die Faust eines Riesen, um sie zu schütteln …«
    »Unsere Spezialisten haben sich erlaubt«, richtete das weiße Oktaeder wieder das Wort an Dana, »eure Atemluft zu analysieren und exakt diese Mischung innerhalb unseres Heiligtums bereitzustellen. Nach Passieren der Schleuse könnt ihr also, wenn ihr wollt, auf eure Schutzanzüge verzichten … Es ist nur ein Angebot, um euch mehr Bequemlichkeit anzubieten.«
    Während sie von außen nur eine milchig-weiße Oberfläche der Kuppel sehen konnten, entpuppte sich die Hülle als von innen durchsichtig. Sie konnten jede Einzelheit der extra für sie illuminierten Unterwasserstadt erkennen. Eine kurze Analyse ergab, dass die Atmosphäre exakt dem Luftgemisch entsprach, das sich in den Druckbehältern ihrer Raumanzüge befand.
    »Okay«, sagte Dana, »sparen wir unsere eigenen Vorräte.«
    Mit einer Mischung aus Erleichterung und Misstrauen schraubte sie ihren Helm ab und atmete tief ein. Bis auf die Marines taten es ihr die übrigen Menschen gleich.
    In der Zwischenzeit waren die Mitglieder der Geometrie-Delegation, wie sie Dana für sich nannte, an eine im Halbkreis errichtete Wand von etwa acht Metern Höhe geschwebt. Sie verfügten offensichtlich über miniaturisierte Antigravaggregate. Der Reihe nach hingen sie sich so an diese Wand, als müssten sie eine Ausstellung bestücken.
    »Ihr repräsentiert etwas, das wir auf der Welt, von der wir kommen, KI – künstliche Intelligenz – nennen. Von einer bewundernswert hohen Entwicklungsstufe.« Dana hatte sich entschlossen, die offenen Fragen frontal anzugehen. Diplomatie bei Maschinen erschien ihr widersinnig.
    »Eine möglicherweise zutreffende Analyse«, erwiderte das weiße Oktaeder, das sich nur noch unwesentlich von der ebenfalls weißen Wand unterschied. »Doch welchen Nutzen hätte eine solche Erkenntnis für Euch?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Dana rasch. »Noch nicht.« Es war klar, dass diese hoch entwickelten Maschinen zwar eine Art Eigenleben führten, aber das konnte auch nur eine geschickte Tarnung sein. Noch klarer war, dass die seltsamen Kunst-Wesen immer wieder versuchen würden, die menschliche Logik herauszufordern.
    Das liegt diesen Robotern zweifellos im Blut … äh … im Öl , dachte Dana.
    »Wer sind Eure Erbauer?«, fragte Dana. »Wir würden sie gerne kennen lernen.« Hauptanliegen Nummer eins , ergänzte Dana in Gedanken. Wer solche Maschinen bauen kann, muss unbedingt als Verbündeter gewonnen werden …
    »Das ist unmöglich«, erwiderte das Oktaeder.
    »Warum?«
    »Weil unsere Erbauer,

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