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Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier

Titel: Sternenfaust - 039 - Der neue Offizier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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dieser Lebensmittel würde die diesbezüglichen Möglichkeiten der STERNENFAUST sehr strapazieren.«
    »Das beruhigt mich in der Tat. Andere Wesen Eier essen zu sehen, wäre mir wirklich mehr als unangenehm. Haben Sie Dank, dass Sie mich dahingehend beruhigt haben. Sie sind sehr verständnisvoll. Ich gebe zu, bisher sind mir die Menschen nur wenig mit Verständnis oder gar Wohlwollen begegnet.«
    Bruder William lächelte wieder – und Sun-Tarin unterdrückte wieder den Drang, sich verteidigungsbereit zu machen. »Das dürfen Sie uns nicht verübeln. Unsere Völker waren über Jahrzehnte verfeindet. Zumindest unter den Mitgliedern des Star Corps gibt es wohl niemanden, der durch diesen Krieg nicht mindestens einen persönlichen Verlust erlitten hätte. Und ich denke, dass es bei Ihnen nicht anders ist.«
    »Das stimmt«, bestätigte der Kridan. »Mein Vater starb für die heilige Sache, ebenso einer meiner Brüder und zwei Onkel.« Und er empfand manchmal immer noch eine gewisse Bitterkeit deswegen. »Andererseits«, fügte er nachdenklich hinzu, »wurde mein zweiter Bruder von Lieutenant Commander van Deyk gerettet.« Er sah Bruder William über seinen Schnabel hinweg intensiv an. »Das war eine sehr edle Tat, die zumindest mir gezeigt hat, dass Ihr Volk es wert ist, dem einen Gott zugeführt zu werden.«
    Einen Moment überlegte Bruder William, ob er dem Kridan die Wahrheit sagen sollte, und entschied sich schließlich dafür. Sie konnte für Sun-Tarin sehr wichtig werden. »Nun, über die Gründe von Lieutenant Commander van Deyk kann ich natürlich nichts sagen. Dazu sollten Sie ihn selbst befragen. Allerdings hat seine Handlung auch nicht den Beifall aller Menschen gefunden. Er wurde deswegen degradiert und verlor sein Kommando.«
    Sun-Tarin war von dieser Eröffnung verblüfft. »War ihm diese Folge vorher bewusst?«
    »Es war ihm sicher bewusst, dass seine Handlung Konsequenzen haben würde.«
    Der Kridan legte den Kopf schief. »Umso edler ist diese Tat einzustufen …«
    »Das ganz gewiss«, bestätigte Bruder William. »Aber in unserer Kultur ist zwar nicht jeder Mensch tief gläubig, trotzdem ist Religion tief darin verwurzelt. Religiöse Leitgedanken sind unabhängig von der Religionsform, der jemand folgt, in die allgemeinen Moralvorstellungen eingegangen. Einer davon ist das Ideal, dass man auch Feinden gegenüber Großmut zeigen sollte. Denn schließlich sind alle Menschen gleichermaßen Geschöpfe Gottes.«
    »Natürlich«, stimmte Sun-Tarin zu. »Wie könnten denn die Menschen, die alle gleich aussehen, von verschiedenen Göttern geschaffen worden sein?«
    »Es gab Zeiten auf der Erde, da war dieser Gedanke alles andere als selbstverständlich. Im Gegenteil. Es gab und gibt auch heute noch unzählige verschiedene Glaubenssysteme. Leider hat die Menschheit eine lange und sehr blutige Tradition darin, sich wegen dieser unterschiedlichen religiösen Auffassungen gegenseitig zu bekriegen und zu töten. Es hat lange gedauert, bis wir begriffen haben, dass erstens jede Glaubensform ihre Daseinsberechtigung hat und zweitens es nur eine einzige Schöpfungskraft – Gott – gibt.«
    »Vollkommen richtig!«, stimmte Sun-Tarin ihm zu. »Es gibt nur einen einzigen Gott.«
    »Ja, der Auffassung sind wir auch. Daraus folgt zwangsläufig, dass dieser eine Gott das gesamte Universum geschaffen hat und alle Wesen, die darin leben.«
    »Natürlich«, stimmte Sun-Tarin erneut zu und war verblüfft darüber, dass dieser Mensch mit ihm, dem Kridan, einer Meinung war.
    »Demnach sind Sie und ich – Brüder, da wir von demselben Gott geschaffen wurden.«
    Sun-Tarin klapperte mit seinem Schnabel. »Selbstverständlich«, bestätigte er und ignorierte, wie am Nebentisch jemand mit einem unterdrückten Lachen und voller Verachtung »Klapperstorch!« zischte. »Das steht außer Zweifel. Aber ihr Menschen verehrt Gott auf eine – falsche? – nein, unangemessene Weise.«
    »Wir verehren ihn auf die Art und Weise, die unserer Spezies entspricht«, antwortete Bruder William. »Wie schon gesagt, es gibt viele verschieden Arten, Gott zu verehren. Und wir betrachten keine einzige davon als ›unangemessen‹. Die verschiedenen Formen sind einfach nur verschieden und anders , aber jede ist ebenso viel wert und ebenso richtig wie alle anderen auch. Deshalb haben wir auch keine Staatsreligion. Gemäß der letzten Zählung gibt es in den Solaren Welten 273 verschiedene Religionsformen. Einige davon sind einander sehr ähnlich, weil

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